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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 25.01.1879
Umfang: 12
Gieträ-Weilage des „Bote« für Tirol ««H Vorarlberg' Mr. Der Tiroler Ahl-r. Studien von Dr. Arnold Busson. ! Fortsetzung.) 3. Die Krone. Die früher angeführten Quellen, einschließlich der Wappeubücher des fünfzehnten Jahrhunderts, zeigen ohne Ausnahme den Tiroler Adler ungekrönt — erst Grünenbergs Wappenbuch vom Jahre 1483 zeigt in allen Abbildungen den Adler mit der Krone. Erzherzog SigiSmund, in dessen Regierungszeit danach das Aufkommen dieses Zierrathes fällt, hat aber selbst den Adler

nicht immer gekrönt geführt. Auf einem Siegel an einer Urkunde. SigismundS vom 21. September 1444 2«) befinden sich die drei Schilde von Oesterreich (rechts) Tirol (oben) Steiermark (links) in's Kleeblatt gestellt; der Tiroler Adler im oberen Schild ist ungekrönt. Ebenso, ungekrönt, er scheint der Adler auf den kleinen Münzen (Vierern) SigismundS nach dem älteren, schon von König Hein rich eingeführten Typus, die im AverS ein Kreuz mit fünfblätterigen Röschen in den Winkeln und die Um schrift VKZILKlVNVVL

, im Revers den Adler und die Umschrift (ÜOAlLS ÄRVIi zeigen, ^s) Ungekrönt erscheint der Adler weiter auf einer kleinen unedirten Münze in der Sammlung deS Ferdinandeums. Das Stückchen, 8mm. im Durchmesser, hat im Avers ei« Kreuz, in dessen Winkeln sich die Buchstaben O-V-X, und der österreichische Balkenschild befinden, die Umschrift lautet: LISILAlVNVVS. Der Revers zeigt den unge krönten Adler mit der Umschrift: Ll)öIL!3 Die letzte Münze will nun die Vermuthung nahe legen, ja förmlich aufdrängen

, weil hier der Titel Dax mit dem ungekrönten Adler zusammentrifft, es möchte SigiSmund dem Tiroler Adler die Krone hin zugefügt haben als Zeichen der erzherzoglichen Würde, deren Titel ihm Kaiser Friedrich III. nicht lange vor dem 3. Dezember 1477 zu führen erlaubt hat. Bekanntlich spielt in den unechten österreichischen Pri vilegien der Titel eines „Erzherzogs der Pfalz (aroin- üuoss pg-Istini)' eine Rolle zugleich mit dem Recht, eine Zinkenkrone oder gar eine Königskrone mit dem Kreuz führen zu dürfen

. Man könnte in dieser Vermuthung bestärkt werden durch den Umstand, daß SigiSmund einen neuen Typus der Vierer anstatt des. älteren einführte, der bei gleichen Umschriften im Revers den Adler gekrönt zeigt, während im AverS statt des Kreuzes nnt den Röschen in den Winkeln der österreichische Balkenschild im Sechspaß sich findet. Wie ansprechend aber auch die angedeutete Ver muthung erscheinen mag — sie ist nicht stichhaltig. Das zeigt eine andere Wahrnehmung, die man an den Münzen SigismundS machen kann, daß nämlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 10.08.1908
Umfang: 8
Speisekarte hin und fuchtelte ihr damit vor den Augen herum. Kathl warf einen flüchtigen Blick auf die Karte und meinte dann: „I werd' amal in die Kuchl „fragen geahn!" Damit verschwand sie eilig. „Sehen Sie!" triumphierte mein Freund, „Jetzt kriegen Sie's!" „Wir sind Ihnen sehr verbunden!" verbeugte sich der Große dankbar. Die Kathl brachte bald darauf eine einge machte Henne in einer Schüssel und Knödel als Beilage. Mißtrauisch musterten die drei Fremden das Gericht. „Soll dat 'tt Tiroler Adler

sein?" fragte der große Herr. „Ja!" sagte,die Kathl. „Dat is een janz jemeines Huhn!" brach der Große empört los. „Naa, naa, dös is a Adler!" beharrte die Kellnerin. „Nee, een Huhn is es!" der Große. „Sie wollen uns belämmern!" der Dicke. „Wir fallen Ihnen nich 'rin!" der dritte Herr. „Weg damit!" brüllte der Große. Der Lärm lockte aus dem Garten neugierige Zuhörer herbei. Die Kathl war über und über blutrot im Gesicht und dem Weinen nahe. „Jestehen Sie! Sie wollten uns betrügen!" Wye Mx Grsße

liches Schauspiel zu erleben: Arm in Ärm als Verbrüderte Dr. Adler und Liechtenstein, Bielohlawek und Schuhmeier, Freundlich und Graf Sternberg, Glöckel und Hagenhofer usw., Sozialdemokraten als k. k. Minister. Wo bleibt dann der Schutz für „Thron und Altar", wie die herrliche Devise der Piusvereinsritter lautet?" Bei der Hundstagshitze, die in der letzten Woche in Meran herrschte, ist eine Entgleisung schließlich begreiflich. Aber daß gerade der Re daktion der „Meraner Zeitung" das Hirnschmalz

sich dieser Partei anschließen. Die Christlichsozialen hoffen, daß ihnen der Abschluß „Naa, naa, g'wiß nit! Aber wir hab'n koan Adler nit, nnb da hat mir die Köchin die Kenn' mitgeben!" sagte die Kathl weinend. „Doch! Sie haben den Adler!" rief der große „Naa, g'wiß nit!" „Doch!" bemerkte der dritte Herr. „Bringen Sie 'n! Uff der Stelle!" brüllte der große Herr mit seiner mächtigen Stimme. Die Kathl verschwand, so schnell sie konnte, mit der Henne. „Du, gehn wir jetzt gescheiter!" stieß mich mein Freund

anderen. „Aber meine Herren," der Wirt. „Schweigen Sie!" herrschte der Große ihn an. „Ich muß bitten!" unterbrach ihn der Wirt. „Nischt haben Sie zu Bitten! Sie haben zu sehen, wat uff der Karte steht!" schrie der Große wütend. „Wir wollen einen Tiroler Adler mit Knödel!" rief der kleine Dicke erbost. ' „Meine Herren, wenn Sie sich hier nicht an- j ständig benehmen Wüllen, dann muß ich Sie er- weiterer ähnlicher Kompromisse gelingen wird. — Die Todesstunde des Freisinns ist also schon recht nahe Das Reservisterr

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 24.01.1879
Umfang: 8
<?6tra-Bei!asle des „Boten für Tirol und Vornrldera' ?5r. Ks». Der Tiroler Adler. Studien von Dr. Arnold Busson. (Forlschunl,.) Z. Allgemeines. — Die Kopfrichtung. — Die Klec- stängel oder Fliigelliinde. — Tinktur. Nächst deni Zenoberger bieten sich uns zuni Stu dium als älteste Tiroler Adler dar solche aus der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts, auf Siegeln der Tiroler Graseu sowohl wie auf Münze». Beide » Arten der Denkmäler sind, wie hier bemerkt wer- I UN darf, die wichtigsten, ja i»an dars

an einem landeSfürstlichen Gebäude, aber flüchtiger z. B. als einfache Malerei ausge führt werden. Ich betrachte zunächst den AdlertypnS, der sich auf den ältesten Geprägen der gräflich tirolischen Münzstätte vou Meran findet. ES sind daS jene Groschen, welche wegen des anf ihnen angebrachten Adlers voll den Italienern Adlergroscheu, grossi ac^ui- lim, aZugliui, genannt wnrden. Sie zeigen auf der ' einen Seite den Adler mit der Umschrift: ans der andern Seite ein langes Kreuz, dessen Balken die Umschrift so trennen: OlL

, abgesehen von der Seitenhaltung des KopseS, sehr dem Adler, den die preußischen GardcS du Corps und Gardecnirassiere in Parade auf dem Helm trage». Für die Heraldik ist der Adler dieser Meraner Aquiliien be deutungslos, weil er uicht heraldisch, sonder» natu ralistisch, und zwar sehr schön, ausgeführt ist. Außer dem ist der Adler der Meraner Aqnilinen nur eine genaue Kopie des, unverkeunbar nach antiken Muster» — man denke nur an römische LegionSadler! — ge bildeten Adlers auf den Goldmünzen (Angnstalen

) Kaiser Friedrich II. des Staufers. >2) Den nach dem Zenoberger ältesten, heraldisch ge zeichneten Tiroler Adler, den ich kenne, bietet uns daS schöne, 7, 5 Eentiineter im Durchmesser haltende Sie gel AlbertS HI. von Tirol 1^53).'^') Der Adler ist hier mit sehr fleißiger, minutiöser AuSführnug des Gefieders gebildet, die Schwungfedern, drei lange aus wärts und vier kurze einwärts dein Körper ;n, sind schmal, die Flügelenden sind knopfartig nach innen zu umgebogen, der Bügel an der Außenseite

, auf der andere» Seite de» Adler und die Umschrift: sühren. Diese MeinharcSzwainziger wurden sicher nicht nur während der Regierung Meinharv I. und Meinhard II. (l^'53—1L95) aus geprägt, sondern auch im vierzehnten Jahrhundert auf Abbildunzen verschiedener Meraner Adlergroschen gibt La- durner Archiv für Geschichte und Alterlhumskunde Tirols, Bd. V. Taf. I Zig. l und 2, Taf. lll. Fig. 2. Ueber dies: Frage insiruirt vollständig Luschin in der Wie» > ner Numismatischen Z-iischrift I, ISl ff. Z '1 Abgebildet bei Lappe

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 20.04.1906
Umfang: 20
zu erörtern, in welcher auch die christlichsozialen Abgeordneten Doktor Schöpfer und Dr. v. Guggenberg anwesend find. Abgeordneter Schrott und die konser vativen Teilnehmer versprachen, hiezu bestimmt zu erscheine«. Sie Daukdepesche des deutsche« Kaisers a« Äeluchowski. Kaiser Wilhelm übersandte an den Grafen GoluchowSki folgende Depesche: „In dem Augenblicke, wo ich mit Genehmigung seine- allerhöchsten Herrn dem Grafen WelserSheimb das Großkreuz des Schwarzen Adler-Ordens für seine Bemühungen

, und er werde de» letzten Stoß kaum über leben. Der rote Iud »ub Sozifuyrer Dr. Adler «ud die Arveiterkreuzer. In einer alldeutschen Versammlung, welche neulich in Reichenberg abgehalten wurde, führte nach der „D. Vztg" ein Redner (Raffler) über die sonderbare Art, wie die Soziführer ihre Arbeiterfceundlichkeit betätigen, folgende von ihm verbürgte Tatsache an: „In Teplitz sprach D r. Adler, der heutige Abgeord nete de- hiesigen Wahlkreises, bei Gründung der dortigen Gewerkschaft um den Betrag von 60 Gulden

in einer Nachmittags- Vorstellung, pardon! -Versammlung, abends sprach er über Einladung der Karbitzer Ge nossen in der dortigen Gewerkschaft. Der Obmann derselben bot mit einem Hinweis auf den schlechten Kaffastand Dr. Adler für seine „Arbeit" 1 0 G u l d e n an. Adler sagte dazu nichts, aber nach drei Tagen kam ein Brief von der Parteileitung Mäb, in dem kurz gesagt wurde: W en n die Herren kein Geld haben, bann dürfen sie sich auch keinen Referenten kom men lassen!" Mit 70 Gulden an einem Tage gibt

sich Dr. Adler, der ja auf jeden rechtschaffenen Menschen den Eindruck eines echten Pinkeljuden macht, nicht zufrieden und wie viel Eisenbahner müffen mit einem Monatsgehalt, der häufig noch niedriger ist als der Tagesverdienst dieses Herrn, Weib und Kinder ernähren. Das wollen Volksvertreter fein? Darauf kann eS eben nur eine Antwort geben: Solche Ver treter müffen zum Teufel gejagt werden! Mit der Vertretung unserer Jntereffen, betont der Redner, müffen Leute betraut werden, die aus uns selbst erstehen

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Tiroler Post
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Seite 5 von 12
Datum: 27.08.1902
Umfang: 12
konnte. Das „belgisch Reden" ist aus der Mode gekommen. Allerdings marschieren alle Sozial demokraten nicht in derselben Linie. Während Dr. Adler und Pernerstorser um einige Pferdelängen vor aus sind, glauben andere Genossen, die von den Vor gängen in Belgien nichts gelernt haben, daß die Taktik noch immer die alte sein müsse. Aus dem Grunde ist es auch zu erklären, daß sowohl Perner- storfer, als auch Dr. Adler am Parteitage verschie dene Püffe und Rippenstöße von ihren Anhängern Notwendigsten fehlt

hinaus - gefeuert worden. In Aussig konnte aber bereits Dr. Adler den Ausspruch tun: „Der Grundgedanke unserer heutigen Taktik ist, daß endgültig aus diese äußeren Formen des äußeren Kampfes verzichte werden muß." Aber nicht bloß die Politik der Straße wurde hier ihres bisherigen Glorienscheines entkleidet, son dern auch das Gesetz der Majorität und damit der moderne Parlamentarismus wurde sanktioniert, als Dr. Adler erklärte, daß „das Gesetz der Majorität für jedermann bindend sei

, wenn es von der Majo rität eingehalten wird." Solche „ketzerische" Ansichten haben zwar den einen oder den anderen Oppositions meier aus der Ruhe aufgescheucht, aber sie konnten nicht verhindern, daß die Parteileitung, in welcher ja die beiden „Ketzer" Adler und Pernerstorser die erste Rolle spielen, ein glänzendes Vertrauensvotum erhielt. Ahmet dieses schöne humane Beispiel nach, ihr Vereine, die ihr über Barvermögen zu verfügen habt! Ist die private Wohltätigkeit berufen, die nächsten Folgen des Unglücks

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 05.01.1907
Umfang: 16
. Die Schieß- standsvvrftehung in Tarrenz veranstaltet am 6. und 13. Jänner im Gasthaus zur „Sonne- des Josef Perktold in Tarrenz ein Zimmer g eweh r- Zeltenschießen. Alle Schützen sind zur Be teiligung eingeladen. Im Schlazeise« gef«rr§ener Adler. Man meldete aus Nauders, 28. Dezember: Am 22. Dezember beobachtete der auf der Jagd befindliche Spenglermeifter Valentin Moritz von seinem Stand punkte auS mit dem Fernrohre in der westlichen Abdachung des Schmalzkopfes eine Gemse. Plötz lich stürzte

sich ein Adler aus der Luft auf das nichtsahnende Tier herab. Die weiteren Vorgänge entzogen sich dem Auge des Beobachters. Dieser eilte nach Hause, bewehrte sich mit einem starken Fangeisen und stieg miter vielen Mühen zu der Stelle hinauf. Dort fand er eine etwa 2jährige verendete Gemse, der das Eingeweide vollständig herausgerissen und deren rechter Hinterfuß nur noch uns einem abgenagten Knochen bestand. Moritz stellte nun das Fangeisen in der sicheren Erwartung, daß der Adler den Nest seine Beute

nicht im Stiche lassen werde, und trat sodann den nicht gefahrlose» Rückzug an. Am andern Tage stieg Moritz wieder in Begleitung eines andern Jägers zur Stelle hinauf und fand dort einen toten Steinadler, der sich im Schlageisen gefangen hatte. Der Adler ist ein vollständig ausgewachsenes herr liches Exemplar von 2,20 Meter Flugweite. Das Mil-, so schreibt der Kufsteiner „Grenz bote" brachte der mit Vehemenz einsetzende Winter in arge Bedrängnis. Es liegen ungeheure Schnee massen in den Bergen

, 831 Murmeltiere, 6732 Auerwild, 12,503 Birkwild, 14,716 Hasel wild, 1735 Schneehasen, 4223 Steinhühner, 280,884 Fasanen, 1,905,395 Rebhühner, 84,883 Wachteln, 26,508 Waldschnepfen, 13,215 Moos schnepfen, 1300 Wildgänse, 89,381 Wildenten. An schädlichem Wild wurde erlegt: 3l Bären, 73 Wölfe, 42 Luchse, 41324 Füchse, 16.940 Marder, 72893 Wiesel, 34 644 Iltisse, 1130 Fisch ottern, 326 Wildkatzen, 5491 Dachse, 349 977 Eich hörnchen, 876 Adler, 1192 Uhue, 102624 Habichte, Falken und Sperber

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 27.01.1879
Umfang: 8
Mxtra-Beilage des „Boten für Tirol und Vorarlberg' Nr. SR Der Tiroler Adler. ' Studien von Dr. Arnold Busson. lSchluß.) 4. DaS „Ehrenkränzcl'. Der Kranz ist die jüngste Zuthat zum Tiroler Wappenadler. DaS erste Vorkommen derselben finde ich unter Erzherzog Ferdinand II. (1564 -lS95), und zwar erscheint der Ursprung als ein ganz zufälliger. Aui einem Reichsgulden (Sechziger, gewöhnlich un genau als Gulrenthaler bezeichnet) vom Jahre 15,67 findet sich im Revers ter gekrönte Tirok.r Adler

verschiedener Stenipel vorliegt, haben keine Jahreszahl. Die Rückseite dieses Typus zeigt stets den gekrönten Tiroler Adler mit Kleestängeln in den Flügeln. Auf einigen dieser Thaler nun findet sich das Kränz chen, da» aus dem oben besprochenen Gulden einem be stimmten Zweck dient, ganz in derselben Weise üb er dem Kopf des gekrönten Adlers oben in der Umschrift.^') Der eine oder der andere Stempelschneider — es sind Künstler, cie wahre Prachtwerke schufen — scheint dann Anstoß genommen

, daß ein Stempelfchneider zu einem- andern AnSknnftS- mittel griff, - nd das Kränzchen aus dcr Umschrist so weit herunteizog, daß es sich um das gekrönte Haupt des Adlers schlang. Mit dieser letzten Wandelung ist aber das Kränzchen noch keineswegs als ständige Zuthat zum Tiroler Adler fixirt — es ist noch lange Zeit hindurch nicht zu einem so regelmäßigen Attribut geworden wie die Krone. Auf den landessürftlichen Münzen wird dcr Kranz bald angebracht, bald weggelassen — wo er beige fügt wird, geschieht daS immer

noch in sehr verschie dener Weise. Auf den geringhaltigen Sechsern aus der Kipperzeit erscheint ini Revers der Adler, auf der Brust den österreichischen Balkenschild, den Kranz um den gekrönten Kopf geschlungen. Auf ren-Doppeltha lern 24) und auf eiuer Goldmünze, die bei Gelegenheit der Vermählung des Erzherzog Leopold V. mit Claudia von Medici geprägt wurden steht der Kranz wieder über den« Kopf des Adlers in der Umschrift, schlingt sich aber auf einer andern ans derselben Veranlassung geschlagenen Goldmünze

zeigt, des gleichen auf den verschiedenen Stempeln der Doppel lhaler' dieses Erzherzogs und eines Doppeldnkaien, der im Revers den Adler hat. Ständig denn weiter ') Die Sammlung des Lerdinanbeüm'» besitzt von diesem Gulden twei Irich» Variante Sre'mplore. So auf bin Doppelthalern Madai Nr. 3854. Wellen heim Nr. S237. So auf einem Doppelthaler. derim Archiv das Bild des Erzher zogs bis halben Leib Ziig», wie der All. von Wellenheim Nr. 0L40, denn auf einem Doppelthaler mit dem belorberien Brustbild

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.10.1892
Umfang: 4
ÄbendS im Stadtsaale ein von der Liedertafel vcranstaltcles Konzert statt, bei welchem die jungen Herren Josef und Karl Pembaur durch meisterhaftes Orgelspiel sich be sonders auszeichneten. Lebdasten Beifall fanden die Cböre „die Rose stand im Thau' von Schumann, „es grünet und blühet der Wein' von Weinzierl, der Kreuzfahrer als Walther von der Vogelweide, die Allmacht von Schubert-LiSzt, „sonnige wonnige Welt' von Nheinberger und das Lied vom Tiroler Adler von Pembaur. Die Leistungen unserer braven

die unermüdliche Arbeitskraft, die gediegenen Kenntnisse und die sonstigen trefflichen Eigenschaften des Herrn Direktors zu würdigen und sehen ihn deshalb nur ungerne von hier scheiden, dem JnuSbrucker Pädagogium aber kaun man zu seinem neuen Vorstande nur bestens gratuliren.. Ordens-Verleihungen durch den deutschen Kaiser. Der deutsche Kaiser hat vor seiner Abreise aus Wien solgende Auszeichnungen verliehen: Aus Anlaß deS DistanzrittcS: dem Obersten Graren Auersperg den Rothen Adler-Orden zweiter Classe

, dem Oberstlieutenant v. Kolosvary den Rothen Adler-Orden dritter Classe, dem Freiherrn v. Gagern deu Rothen Adler-Orden erster Classe, den 'Rittmeistern Bardasz und Fischer den Kronen-Orden dritter Classe. Ferner verlieh der deutsche Kaiser anläßlich seines Besuches in Wien dem FZM. Baron Schönfeld die Brillanten zum Großkreuz des Rothen Adler-Ordens, dem Obersten Benkeö den Rothen Adler-Orden zweiter Classe in Brillanten, dem Obersten Krau che nb er g den Rothen Adler-Orden zweiter Classe, dem Major Pepa

den Rothen Adler-Orden dritter Classe, dem Polizei-Commissär Habrda, Hoffourier Weckbecker und Tafeldecker Grimm den Rothen Adler-Orden vierter Classe. Ferner dem Oberst jägermeister Grasen Abensberg - Traun das Großkreuz des Rothen Adler-Ordens, dem Forst meister Paul den Rothen Adler-Orden dritter Classe und dem Inspektor der Dampsschifffahrt- Gesellschaft Kuh den Rothen Adler-Orden vierter Classe. — Bei der Verleihung an den Grafen Taasfe handelt es sich thatsächlich nicht um eine doppelte

Ordensverleihung, da der dem Grafen Taaffe als Nichtbesitzer des Rothen Adler-Ordens mit dem Schwarzen Adler-Orden verliehene Stern des Rothen Adlers nicht selbständig, sondern nur als Bestandtheil deS Schwarzen Adler-OrdenS getragen werden kann. Herr Dr. F. Urbaschek ist gestern hier angekom men uud wird nun wieder die Leitung der Wasser heilanstalt im Hotel Badl übernehmen. Freiwillige Feuerwehr Bozeu. Dienstag, - den 18. Oktober Abends 8 Uhr nasse Herbst- Schluß-Uebung des gesammten Corps mit Ausnahme

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 16
Datum: 25.12.1913
Umfang: 16
, daß er erst nach drei Jahren Auswandern dürfe. * Ei» Kampf zwischen Gemsen und Adler, lieber einen Kampf zwischen Gemsen und eiirem Adler, bei dem der außerordentlich seltene Fall eintrat, daß die Gemsen den Adler zu besiegen vermochten, wird aus Zürich geschrieben: In der letzten Woche hatte ein Mpenführer im schweizerischen Hochgebirge Gelegen- heil, aus nächster Nähe einen interessanten Kampf zwischen einem Adler und zwei Gemsen zu beobach ten. Es ist bekannt, daß die Gemsen sich mit gro ßer Tapferkeit

gegen die Adler wehren, die ihnen ihre Jungen entreißen wollen. Nm solch einen Kampf handelt es sich auch hier. Meist ereignen sich diese Naturkämpfe abseits von den vielbegangenen Wegen des Gebirges, so daß sich die Gelegenheit, einem solchen beizuwohnen, nur selten bietet. Der Aelpler beobachtete, wie in kaum A Meter Entfer nung von ihm, ein Adler zwei Gemsen angriff. Die beiden alten Gemsen standen niit ihren Jungen in den Felsen und der Adler, ein mächtiges ausgewach senes Exemplar, zog

über ihnen sein? Kreise. Die Gemsen benützten einen Augenblick, in denen ihnen der Adler nicht ganz so nahe war, als vorher, um den Felsen zu verlassen und zuflüchten. Sie liefen vom Felsen herab, dicht an dein Beobachter vorbei, als der blutdiirstige Adler, dessen Flügrlbreite der Alpenführer aus der Nähe auf drei Meter schätzte, ihnen Plötzlich mit Pfeilgeschwindigkeit nachschoß u. sie von neuem angriff. Augenblicklich stellten sich die Gemsen zu neuen: Kampf. Der Adler stürzte auf sie zu mit gesträubtem Gefieder

, und versuchte, die Gemsen mit Flügel- und Schnabelhieben unschädlich zu mack^n. Die Gemsen aber hielten ihm stand. Sie rick>teten sich während des Kampfes fortwährend auf die Hinterbeine und standen so fast völlig auf recht, währenS sie mit den scharfen gebogenen Hör nern gegen den Adler stieß-,, und ihn: starke blutende Wunden lvikvachten. Die jungen Gemsen drängten sich das? Bart gegen die -Alten und verrieten ihre Angst durch lautes Schreien. So dauerte der Kampf lange Zeit, ohne daß es dem Adler

gegen die viel sinteren und besser bewaffneten Adler Sieger bleiben. Kirchliche Nachrichten. Gattesdienstordnmlg für die heiligen Weih- aachts-Feiertage. Pfarrkirche: 24. Dezember: Vorabend der gnadenreichen Geburt Jesu Christi ge botener Fasttag: abends halb 5 Uhr Segen, Matn- tin, feierliche Te Deum u. Schlnßsegen. - 25. Dez.: Fest der gnadenreichen Geburt unseres Herrn Jesu Christi: 5 Ahr früh das erste Pontifikalamt. um halb 7 Uhr das Hirtenamt, um 8 Uhr Predigt und das zweite Pontifikalamt; nachmittags 2 Uhr

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.10.1929
Umfang: 8
-Gesellschaft Städtische Betriebe Ostthüringische Handelskammer Hotel Central Hotel Viktoria Erste Kulmbacher Bierhalle Cafe-Conditorei Meyer Hotel Kronprinz Cafe-Conditorei Zoller Zentralgeschäftsstelle Gg. Hirsch Schweinitz: Ratskeller Jessen: Cafe u. Konditorei Bruhn Stadtapatheke W itt en b erg : Städtisches Verkehrsamt Licht- und Kraftwerke Hotel Goldener Adler ' Hotel Schwarzer Bär Schloß u. Marktcafe Zahnarzt Kuntze Grünhainicheu: Hotel Goldener Stern Ratskeller Jeßnitz: Stadtapotheke Dentist Tapp

Fürstenhof Hotel Deutsches Haus Hotel Römischer Kaiser Auto-Hotel Bürgerhof Cafe-Conditorei Kohlmann Cafe-Conditorei Rößler Cafe-Conditorei Gericke Neustädtische Apotheke Nordhausener Tabakfabriken Grimm & Triebei Bleicherode: Hotel Erholung Hotel Ratskeller Cafe Holm Quedlinburg: Hotel Buntes Lamm Hotel Quadlinburger Hof Cafe u. Conditorei Giesecke Markt-Apotheke Bahnhof-Apotheke Adler- u. Rats-Apotheke T h a l e: Gebirgshotel Hotel Prinzeß Brunhild Cafe-Conditorei Kache Blankenburg: Hotel Blankenburger

Hof- Hotel Weißer Adler Elbintzerode: Ratsapotheke Wernigerode: Nordhausen-Wernigerode Eisenbahnge- sellschaft Hotel Neustädter Hof Cafe u. Conditorei Geibel Ellrich: Hotel Deutsches Haus Cafe-Conditorei Brauer K e l b r a: Cafe-Conditorei Vogler Barbarossa Apotheke Frankenhausen: Hotel zum Mohren Markt-Apotheke Cafe-Conditorei Wiederbold Heiligen stadt: Hotel Reichshof Central-Cafe Cafe-Conditorei Propf w .. Mühlh atz s e.n : Städtische Sparkasse Städtisches Elektrizitätswerk Städtisches Gaswerk

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 22.05.1917
Umfang: 8
, und die deutschen Regimenter in j Kurland sind ihr auch nichts neues, denn damals > operierten die pernßischen Heeresteile der Armee ! ebenfalls in Kurland. Gerichtssaal. Ter MM des MMWiWllten MW ZW A verurteilt. Aus dem Prozesse gegen Dr. Friedrich Adler. Vor dem Wiener Ausnahmsgerichte wur de am Freitag, den 18. und Samstag, den 19. Mai der Strafprozeß gegen .Dr. Friedrich Adler durchgeführt. Verhandlungsleiter war der Vizepräsident Hofrat v. Heidt, öf fentlicher Ankläger der erste Staatsanwalt Hofrat

Dr. v. Höpler, Verteidiger des Ange - klagten Dr. Harpner. Die Anklage lautete aus tückischen Meuchelmord, begangen dadurch, das^ Adler am 21. Oktober 1916 im Speise saale des Hotels Meisel und Schadn den Gra sen Karl Stürgkh vorsätzlich durch vier Revol verschlisse getötet habe. Adler ist der Sohn des Führers der deutschen österreichischen So zialdemokratie, Reichsratsabgeordneten Dr. Viktor Adler, er steht im 38. Lebensjahre, ist verheiratet, konfessionslos, Schriftsteller und war bis zu seiner Verhaftung

in Wien als Sekretär der deutsche;, sozialdemokratischen Partei tätig. Die Anklageschrift schilderte kurz den Her gang des Mordanschlages. Adler hat nach dem Betreten des Hotels Meisel und Schadn erst im ebenerdigen Speisesaal den Grafen Stürgkh gesucht uud sich dann in dem Speise raum des ersteu Stockwerkes begeben, wo er sogleich den Ministerpräsidenten erblickte. Um ganz sicher zu sein, fragte er einen Kellnerjun gen, ob der Herr, der dort am Fenster sitze, der Graf Stürgkh sei

, was jener bestätigte. Der Gras war im Restaurant mittags täglicher Gast, was dem Adler bekannt war. Adler ver zehrte ein aus drei Gängen bestehendes Mit tagsmahl, trank Mineralwasser und wartete, bis die Gäste an den Nebentischen sich entfernt hatten, um niemanden zu gefährden. Um halb Uhr war der Weg zum Tisch des Opfers frei, kein Kellner in der Nähe. Adler, der den in der rechten Rocktasche befindlichen Browning revolver scyon entsichert hatte, eilte zum Tisch des Ministerpräsidenten nud gab auf den ah nungslos

Sitzenden aus etwa 3l) Zentimeter Nähe blitzschnei! nacheinander vier Schüsse aus den .Kopf ab -.einer streifte die Schulter, drei trafen das Haupt und töteten den Grafen Stürgkh anf der Stelle. Dann eilte Adler aus dem Saale, wurde jedoch iu der Vorhalle an gehaltene mährend des Ringens entlnd sich die Waffe nnd verwundete einen der Versolger, den Baron Le^a von Aehrenthal. Nach Verlening der Anklageschrift kam das Verhör des Angeklagten. Der Mörder des Ministerpräsidenten, der ganz ruhig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 22.05.1917
Umfang: 8
die pernßischen Heeresteile der Armee ebenfalls in Kurland. Gerichtssaal. Ter «er d« MIMWWiitek MM zm M mrtkilt. Aus dem Prozesse gegen Dr. Friedrich Adler. Vor dem Wiener Ausnahmsgerichte wur de am Freitag, den 18. und Samstag, den 19. Mai der Strafprozeß , gegen Dr. Friedrich Adler durchgeführt. Verhandlungsleiter war der Vizepräsident Hofrat v. Heidt, öf fentlicher Ankläger der erste Staatsanwalt Hofrat Dr. v. Höpler, Verteidiger des Ange klagten Dr. Harpner. Die Anklage lautete auf tückischen Meuchelmord

, begangen dadurch, daß Adler am 21. Oktober 1916 im Speise saale des Hotels Meisel und Schadn den Gra ben Karl Stürgkh vorsätzlich durch vier Revoi- vsrschüsse getötet habe. Adler ist der Sohn des Führers der deutschen österreichischen So zialdemokratie, Reichsratsabgeordneten Dr. Viktor Adler, er steht im 38. Lebensjahre, ist verheiratet, konfessionslos, Schriftsteller und war bis zu seiner Verhaftung in Wien als Sekretär der deutschen sozialdemokratischen Partei tätig. Die Anklageschrift schilderte

kurz den Her gang des Mordanschlages. Adler hat nach dem Betreten des Hotels Meisel und Schadn erst im ebenerdigen Speisesaal den Grafen Stürgkh gesucht und sich dann in dem Speise raum des ersten Stockwerkes begeben, wo er sogleich den Ministerpräsidenten erblickte. Um ganz sicher zu sein, fragte er einen Kellnerjun-' gen. ob der Herr, der dort am Fenster sitze, der Graf Stürgkh sei, was jener bestätigte. Der Graf war im Restaurant mittags täglicher Gast, was dem Adler bekannt war. Adler ver

zehrte ein aus drei Gängen bestehendes Mit tagsmahl, trank Mineralwasser und wartete, bis die Gäste an den Nebentischen sich entfernt hatten, um niemanden zu gefährden. Um halb 3 Uhr war der Weg zum Tisch des Opfers frei, kein Kellner in der Nähe. Adler, der den in der rechten Rocktasche befindlichen Browning revolver schon entsichert hatte, eilte zum Tisch des Ministerpräsidenten und gab auf den ah nungslos Sitzenden aus etwa 39 Zentimeter Nähe blitzschnell nacheinander vier Schüsse auf den Kopf

ab :einer streifte die Schulter, drei trafen das Haupt und töteten den Grafen Stürgkh auf der Stelle. Dann eilte Adler aus dem Saale, wurde jedoch in der Vorhalle an gehalten: während des Ringens entlud sich die Masse und verwundete einen der Verfolger, den Baron Lexa von Aehrenthal. Nach Verlesung der Anklageschrift kam das Verhör des Angeklagten. Der Mörder des Ministerpräsidenten, der ganz ruhig in den Gerichtssaal getreten war und dort überall herumschaute und seinen Freunden zunickend auf der Anklagebank

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.03.1932
Umfang: 8
) Betet für unsre Not! — En Jahr der Last Ist wieder um, fast wird's zu viel — (klopft mit seinem Stock an den Sarg, daß es hohl dröjhnt) Da liegt das ander' Teil, das Spiel — Ischt fürchterlich, hier ischt — (im raschen Abgehen) von Gott, Teufel und Tod die Rede! Bei der Kapelle begegnet ihm unser armer Held — Petep, der Bauernsohn —, der aus dem Arrest entwischte. Unter der Pritsche dort hat er dem roten Tiroler Adler gefunden, der fürher das Wirtshaus hier über dem Eingang zierte. Atemlos kommt

und verfrühtem Verzweifeln, aus übergroßer Liebe zur Heimat getragenes — Judasschicksal mit dem gestern weggeworfenen Riemen in der Kapelle an sich vollstreckte, dm Adler, umhüllt von dem schwarzen Hemd, am Kapellenfirst festge- genagelt. Da erstrahlt er dann, wie die Rächer austauchen. Einer schießt, sticht hinauf, der schwarze Flor verbrennt zusam men mit dem deutschen Fahrtwimpel im Tumult an den Aktar- kerzen. Peter wird gefundm, herausgetragen. Run ist an "H a n-, nes das Schuldbewußtsein urD

das — Beichten. In seinem ! Schmerz wird er zum Führer. Auf fein Geheiß wird der Sarg \ geöffnet, Peters Leichnam, von der alten Tiroler Kriegsfahne^ 3 die darin lag, bedeckt, da hineingelegt, heim zum Hof seines f Vaters getragen. Hannes zerschlägt die Gedenktafel in der Wand: | nicht mehr Vergangenes bloß hat der Tiroler zu ehren, — jj was er liebt und hofft, all sein Glaube steht jetzt allein bei der j Zukunft. Auch der Adler muß wieder eingeholt werden. Die f deutschen Jungen besorgen

! Es gibt nur eine Heimat! Freiheit — nur eine! Nachher — ist einmal sie verlor'n, verkauft — gibt's keine! — — Leute, wir scheidm jetzt, wie Peter (dahin zeigmd, wo man dm Sarg mit Peters Leichnam fortrug) und Hannes . . (nach der anderm Seite) Herz, Tafel, Adler — alles ist zerbrochen . . . Entbunden seid auch ihr sogleich des Bannes . . . Könnt klatschen, pfeifen, lachm — wie ihr wollt! Die Arbeit ruft, Mark, Schilling, Lira rollt — — Sonntag ist dann — gut wieder ans Krmz gekrochen.. Gott bleibt

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
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Seite 3 von 4
Datum: 19.04.1922
Umfang: 4
sprechen, Fimmcn über die Abrüstung und Krieg gegen den Krieg, Mertens über die internationale Reaktion unten besonderer Be rücksichtigllilg des Achtstundentages. Ans aller Well. Erinnernngsbla't't für Viktor Adler- Tie soeben erschienene Mai-Festschrift 1922 der Deutschösterrcichische» Sozialdewvkratie (Verlag Wiener Volksbuchhandlung) trägt besonderen Charakter: sie ist ganz der Erinneruiig an Viktor Adler gewidmet, dessen 70. Geburtstag'in den Juni dieses Jahres fiele. Schon das Titelbild

. (von Maler Otto Friedrich) dient ohne Aufdringlichkeit den, Ärundgedaiiken: es ist die bild liche Darstellung des tätigen, deiikendeiiFlüiiipfendeii und glorreich siegenden Proletariats. Ten.Glauben aii sich selbst, die Ueberzengnng der geschichtliche,., Aufgabe, den M'nt und die taktische Erkenntnis des Kampfes. und seiner Methode, keiner, in Oesterreich und ivenige in der ganzen Welt des Sozialismns haben' sie im Proletariat so er weckt/ wach gehalten und gckräftigt wie'Viktor Adler. Tie Geschichte

eines Lebens ist ein Jnbeziehnngsetzen zur Gesaintheit, ist die Gewinnung des! Rechtes der Mensch heit durch das Recht des einzelnen Jndividnuins, nicht die Unterdrückung des,' Persönlichkeit, sondern ihre wahre Entfaltung in 'dem zauberhaften Nährboden des Sozia lismus. A Ganz allgemein,'nicht gerade auf das Bei spiel Adlers bezogen, erörtert das Problem Engen Guido' Lamm er in dem interessanten Leitanfsatz „Sozialismus und. Persönlichkeit'. Viktor Adler, den einzelnen Seiten seines Wesens

und seiner Wirkung gelten die Aufsätze von Wilhelm Ellenbogen. „Ter junge Viktor Adler' und'Julius Deutsch „Viktor. Adler -niid die Jugend'. Friedrich Austerlitz stellt „Viktor Adler als Schriftsteller' dar. Hier wird der Schriftsteller Adler aus der gesamten Persönlichkeit begriffen . und ichtvoll dargestettt. Man kann sogleich die Probe aufs Exeinpel niacheli : Diese Maifestschrift bringt den Wieder abdruck des schon einmal veröffentlichten' Aufsatzes „Mein erster Mai' von Viktor Adler. Picht nur der Aufsatz

an ich, sondern lvas er erzählt, i)t für dep Schriftsteller, -,,r den Redner Adler'.-— auch dieser müßte eiiunal! gesondert-ans der Fülle der Verwandlungen dieser Per- önlichkeit heransgehoben lverden — bezeichnend. Kein Wort wird gesagt, .das nicht wahrhafter Glanbe iverde, und was geglaubt wird, das wird auch wirklich ge- 'agt, „nerschrockeii, „„bekümmert um Zweifel auf der einen, Spott auf- der. anderen Seite. „Die Bteiischheit jat heute kein höheres Interesse als die proletarische Bewegung', schreibt Viktor

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