. 28. Jahrgang. Nom Tage. Meran, 14. Mai. Der „Alto Adige' geht wieder einmal dem Lan desausschuß zu Leibe und stellt folgende Betrachtun gen über die Führung des tirolischen Landes haushaltes an. Ganz abgesehen davon, daß die Bilanzen, welche das Budget der Landesfinanzen darstellen sollen, so wenig übersichtlich aufgestellt sind, daß man sich in diesem Chaos von zusammen gewürfelten Ziffern schwer zurecht findet, genüge es, auf das Mißverhältniß der reinen Verwaltungskosten zu den Landeseinnahmen
hinzuweisen, um einen Vorgeschmack von der Gebahrung mit den Landes geldern zu erhalten: Im Ausgaben-Conto des Jahres 1887 werden folgende Ziffern vorgeführt: Landesfond-Verwaltung 28.462 fl., Grundentlastungs- fond-Verwaltung 52.769 fl., Hausfond (Kosten des Landtages, des Landesausschusses, Pensionen, Ge halte, Diurnen, Reisespesen, Gebäude-Erhaltung:c.) 189.987 fl., Aprovisionirungsfonds - Verwaltung 36.47V fl., somit in runder Summe 307.700 fl. Ein solcher Aufwand, meint der „Alto Adige', sei
für die Verwaltung einer Provinz von 900.000 Ein wohnern, deren Einnahmen eine Million wenig .übersteigen, ein verhältnißmäßig hoher und schlägt Man zu den 307.700 fl. noch die 91.124 fl. Kosten Hazu, welche die Verwaltung der auf 1S0.000 fl. Bmttoerträgnisses veranschlagten Branntwein-Steuer beansprucht, so zeige sich, daß circa 40 v/° der Ein nahmen durch Ausgaben in Anspruch genommen werden. Schon aus diesem Grunde sei es wünschens- werth, daß die Theilung des Landes endlich erfolge, und der „Alto Adige