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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1876
Winter und Sommer in Tirol : Bilder mit Staffage
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Seite 409 von 457
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noé
Ort: Wien
Verlag: v. Waldheim
Umfang: 450 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: II A-3.928
Intern-ID: 154988
er dagegen in den vielfeusterigen Stuben, deren Wände mitunter denen eines Glashauses gleichen, viel mehr Licht als in den Stuben der Tiroler Hochthäler, in welchen, um den übelriechenden, brodelnden Qualm des Gemaches möglichst zusammen zu halten, die Fenster den Gucklöchern eines Seeschiffes gleichen. Auch wird ihn: Messing und anderes Metallzeug sauberer gescheuert vorkommen, und die blühweißen Vorhänge an den Kreuz stöcken — eine bis ms Elsaß hinein wahrnehmbare Zierde alemannischer

Bauernhäuser — deuten ihm zur Genüge an, daß er Tiroler Hansbrauch nunmehr hinter sich hat. Trotz des rauhen Schneewctters, welches keine Aufmuuteruug zu Spaziergängen bot, standen zu jener Zeit überall Gefäße mit duftigen „Schrofe-Maieu' àì-ioulà) auf den Tischen, und es war für allerlei Nahrung gesorgt, deren Mangel in Tirol durch die weite Entfernung entschuldigt worden wäre, ans welcher dieselbe in solche Einöden geschafft werden muß. Freilich darf dabei die Bemerkung nicht unterlassen

werden, daß derlei Anzeichen der „Cultur' auch ihre Schatteil werfen. Vorüber ist's da mit der Beschei denheit mancher Anforderung. Die schweizerische Geld- macherci ist mit den Tugenden eingezogen, welche die Betriebsamkeit begleiten, und in einem Dörfchen, wie die Ansiedlung „Am Lech' ist, einem Orte, in dessen Gleichen mancher Tiroler Wirth den Fremdling dntzen würde, erhält man gedruckte Rechnungen, wobei die ge- druckten Worte weniger unangenehm überraschen, als die geschriebenen Ziffern.

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1877]
Pusterthal-Ampezzo.- (Almanach der Südbahn ; 1)
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Seite 141 von 287
Autor: Noë, Heinrich / mit Beiträgen von Heinrich Noë ...
Ort: Wien
Verlag: v. Waldheim
Umfang: 235 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-4.344/1
Intern-ID: 156148
Auf Speckbache r’s Befehl wurden nun auf der Brücke ein starkes Bollwerk und beiderseits derselben Deck ungen, wie sie eben möglich waren, errichtet. Und als der erste Sonnenstrahl am Himmel emporzuekte, da standen die Tiroler kampfbereit auf ihren Posten und hielten scharfen Auslug auf das jenseitige Ufer des Eisak, -von wo die „Blau- röck’ln” kommen sollten. Eine Stunde später umtobte der wüthendste Kampf die Brücke. Der Tod hielt eine reiche Ernte, hüben wie drüben; denn der Bayer ist tapfer

und muthig wie der Tiroler und es waren ein Paar würdige Gegner, die hier aneinander gerathen. Aber dem Bayer fehlte, was die Tapferkeit des Tirolers bis zur Unwiderstehlichkeit, erhöh: die heilige Be geisterung ! Er kämpfte, weil er musste, weil er Soldat war und dem Rocke, den er trug, Ehre machen wollte ; der Ti roler aber focht einen heiligen Krieg für seinen Kaiser und sein Vaterland, weil er wollte, weil die Liebe und Treue für dieses und jenen ihm die tödtenden Waffen in die nervige Faust gedrückt

.' Der Sieg blich den Tirolern. Die Bayern wichen, von dem kühnen Bauernvolke überwältigt, langsam gegen Oberau zurück, wo sie sieh neuerdings festsetzten. — Vom Kampfe erschöpft, gönnten sich beide Theile für den Rest des Tages Ruhe : der folgende Morgen sah das mörderische Ringen wieder. Mit wildem Ungestüm warfen sich die Tiroler auf das schlecht verschanzte Dorf. H aspinger voran, den Babel in einer, ein Crucifix in der andern Hand schwingend ; mit weithin schallendem Hurrah stürzten sieh die Bauern

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1877]
Pusterthal-Ampezzo.- (Almanach der Südbahn ; 1)
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Seite 128 von 287
Autor: Noë, Heinrich / mit Beiträgen von Heinrich Noë ...
Ort: Wien
Verlag: v. Waldheim
Umfang: 235 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-4.344/1
Intern-ID: 156148
sie zwar abermals zum Rückzüge und erfüllten die Tiroler mit neuen Hoffnungen, aber diese sollten nickt von Dauer sein. Die Nachrichten von der Unglücksschlacht bei Wagram, von dem folgenden Treffen bei Znaim und dem in letzteren Orte geschlossenen Waffenstillstände, der Tirol wieder an Bayern überlieferte, versetzten das Land in die höchste Be stürzung. Mit all’ den Unglücksbotschaften war an die in Tirol befindlichen österreichischen Truppen zugleich der Befehl ergangen, das Land zu räumen

. Die Tiroler, welche sich nun ganz und gar der Rache der über ihre wiederholten Niederlagen erbitterten Bayern preisgegeben sahen, vergassen für einen Augenblick des stets bewiesenen Gehorsams und ein grosser Theil hatte nicht übel Lust, den kaiserlichen General B u o 1, sowie den kaiserlichen Commissär Freiherrn von Ho rmayr festzuhalten, den schwachen österreichischen Truppen die Kanonen und Munition gewaltsam wegzunehmen und, was nicht freiwillig zu ihnen überträte, zu entwaffnen. Dieses Unglück wurde

indessen durch einige besonnene Patrioten verhütet, die Truppen zogen ruhig ab undHofer, auf dessen Haupt die Feinde einen bedeutenden Preis ge setzt batten, zog sich in eine Höhle des Pass eye rihai es zurück, wo er sich streng verborgen hielt. Die bayerischen Truppen drangen von allen Seiten in das Land, von dessen Einwohnern sie nun keinen Wider stand mehr erwarteten. Aber sie hatten die Rechnung ge macht ohne die unerschütterlich treue Anhänglichkeit der Tiroler an Oesterreich

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