Endlich glaubte er das rechte Mittel gefunden zu haben. Er hatte in Erfahrung gebracht, dass Anna jeden Freitag abends den Berg hinan zu einem kleinen Biklstöcklein wand’re, um dort ein Gebet zu verrichten. Der Weg war einsam, selten von einem Wanderer betreten, von Fohren und niedri gem Strauchwerk umsäumt. Früher war An nah alte Mutter, BO viele Mühe es ihr kosten mochte, den Pfad hmanzusteigen, stets ihre Begleiterin gewesen. So lange sie sich kräftig genug fühlte, Mess
sie es sich nicht nehmen, alle Freitag dort ihr Gebet zu sprechen, wo ihr Bruder einst den schweren Fall gethan, der ihm das Leben raubte. Das „BildstÖcklein“ war dem Andenken des Verunglückten errichtet worden, und wenn auch Alle des Todtcn längst vergessen hatten, das treue Schwesterherz bewahrte sein Andenken durcli’s ganze Leben. Als aber die Schwäche des Alters immer drückender auf der bejahrten Frau zu lasten begann, als Gicht und Gliederreissen eie oft wochenlang an ihr Stübchen fesselten, da hatte Anna