¬Der¬ Kanzler von Tirol. Die Landgräfin von Thüringen : zwei Dramen
Graven egg er: Halten zu Gnaden, Euere Durchlaucht, — Seine Exzellenz meinten ^ Biener: Reden Sie, Kaplan! Ich werde erfahren, rote Sprachrohre funktionieren? Ferdinand Karl: Nun? G rav en egg er: Ich bitte Eure Durchlaucht, den Herrn Staatskanzler selbst zu befragen! Ferdinand Karl (wendet sich beleidigend langsam Zu Biener, auffordernde Kopfbewegung) : Red Er! Biener: Euer Durchlaucht wünschen zu wlssen, wer das Land bestlehlt? (Geste Zu den Standesherren) : Hier — ! (Große Bewegung
bei diesen.) Mehrere: Infamie! Frechheit! Der Emporkömmling! Der Ausländer! Was erlaubt er sich? Ferdinand Karl (beherrscht): Man lasse den Kanzler auSreden! — (Zu Biener) : Fahr Er fort! Biener: Die Gnade, vor Euerer Durchlaucht reden zu dürfen. Ward mir feit Wochen nicht gewährt. Euere Durch laucht, ich appelliere an Ihr Gewissen! Das Volt ist arm. Aber es hat stets bereitwilligst das Geforderte gegeben. Es wird darüber hinausgehen und von dem Geringen noch abgeben, da es die Not erheischt. Was aber konnten
Euere Durchlaucht antworten, wenn aus dem Volke die Frage laut erhoben würde, wohin die öffentlichen Gelder ge langen? Ferrari: Seine Durchlaucht würde wenigstens wissen, wo der Ekngeber solcher Fragen zu suchen ist! Ferdinand Karl (erhoben): Man unterbreche den Kanz ler nicht! (Er steht ab seit an einen Stuhl gelehnt, spielt mit der Reitgerte.) Biener: Euere Durchlaucht besolden welsche Sänger und Komödianten! (Sehr steigernd) : Deutsche Art ist an Ihrem Hof in den Bettelwinkel Verwiesen