„Ihre Pläne sind vorzüglich, antwortete Henri in gemessenem Tone, ich muß nur bedauern, Ihnen dabei nicht dienen zu können. Ich schreibe grundsätzlich nicht mehr für die Bühne. Was Andere lockt und reizt, widerstrebt meinen Ansichten, und was meinen Geist bewegt und erhebt, ist nichts znm Lachen. Ich passe durchaus nicht dazu, Andere dazu unterhalten und zum Gähnen bedarf man meine Hilfe gewiß nicht.' „Höre ich recht, Sie, ein Franzose, sprechen so?' „Ich bin bis zu einem gewissen Grade stolz
ein Franzose zu sein, müßte aber davon abstehen, wenn man Franzosenthum und Oberflächlichkeit als gleichbe deutend betrachten wollte. Mein höchster Stolz ist, als Mann, als Christ zu leben und zu handeln. Packen Sie mich bei dieser Stelle und ich werde Ihnen gerne dienen. Lassen Sie mich offen reden. Der Mensch, der so ängstlich stets an das denkt, was ihm Vergnügen macht, scheint mir einem zu gleichen , der innerlich leer und hohl nach fremden Gedanken hungert, dessen Geist zu arm
ist, um sich selbst zu nähren, der darauf wartet, daß man der Mühle seines Denkens fremdes Getreide aufschüttet, und ist dieses verarbeitet, geistig wieder still steht — und gähnt. Ich bm kein Schwärmer, kein weichlicher Geist, aber ich gestehe es mit innerer Freude, daß mein Geist mehr Nahrung findet an einer sternenhellen Sommernacht, als an dem Kerzengeflimmer eines Ballsaales, mehr Genuß an einem stillen Plätzchen in einem Walde als an den glänzendsten Festen der Gesellschaft, daß ich mit einem Worte es edler finde