Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
Seite 207 von 677
Autor:
Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Witting
Umfang:
VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort:
s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur:
II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID:
191582
Sieberer und Zeichner die wegen Ansteckung sehr gefährliche Oberinspection über das von einer Epidemie befallene k. k. Hauptfeldspital über tragen, welche Dienstleistung bis Ü. Mai 1806 dauerte, an wel chem Tage er zum Hofkriegsrathe nach Wien einberufen, und auf vier Monate beurlaubt wurde. Rach eingetretenem Frieden und Reducirung der Armee war an kern Avancement zu denken, weßwegen Hörwarter die ihm angetragene Civilanstellung als Umgeldbeamter zu Salzburg mit täglich 1 fl. Besoldung
und baldmöglichster Beförderungs-Zusiche rung einem unthätigen Fortdienen bei der Armee vorzog. Als im Jahre 1808 der Kriegsausbruch zwischen Oesterreich und Frankreich immer wahrscheinlicher wurde, entwarf Hörwarter einen umfassenden Plan zur allgemeinen Bewaffnung des Salz burger Gebirgsvolkes, überschickte ihn am 15. Jenner 1809 dem Kaiser Franz, und erbot sich zur Ausführung desselben. Hierüber erhielt der zu Salzburg befindliche f. k. österreichische General Legisfeld vom Erzherzoge Johann den Auftrag
, den Hör warter zu fragen/ ob er nicht bei einem Jäger-Bataillon oder bei der Salzburger Landwehr als Hauptmann eintreten wolle. ! Hörwarter ließ sich aus diesen schmeichelhaften Antrag beim Jäger-Bataillon in Salzburg einreihen, allein er fand nicht nur keine Gelegenheit zur Auszeichnung, sondern mußte bei der unver- mutheten feindlichen Besetzung der Stadt Salzburg seine Uniform auöziehen, um nicht als Gefangener weggeschleppt zu werden, und seine Civilbedienstung fortsetzm. Schon am 8. Mai 1809
wurde er zum Marschall Lefebre gerufen, und ihm eröffnet, daß man wisse, daß er ein Tiroler sei und mit allen von Salzburg nach Tirol führenden Seitenwegen bekannt wäre. Genannter Marschall versprach ihm große Beloh nungen, wenn er bei dem beabsichtigten Eindringen in das nörd- liHe Tirol zur Umgehung der Tiroler Schützen die fügsamsten Steige und Gebirgswege offenbaren und hiezu die zweckdienlichsten Plane vorlegen würde.