Vinstgau (Schluß) und Außerfern.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 5)
Wtte zu Finster münz. Dieselbe ließ Anfangs des 17. Jahrhun^ derts Erzherzog Max im ili an von Oesterreich, Gubernator in Tirol, erbauen, und ordnete laut Etiftbrief vom 27. August 16V5 an. daß in ihr jährlich zweimal, nämlich am Kirchweihfest d. i. am Msntag nach àWà und am Patroziniumsfeste, vom Pfarrer von NauderÄ Gottesdienst gehalten, und allmonatlich Einmal vom dortigen Früh-, messer Messe gelesen werde. Diese Verpflichtung besteht jetzt nicht mehr, und diese Kapelle ist gegenwärtig
nur mehr ein Magazin für Oekonomie-Gerätschaften. Die alte Nikolauskapelle ist ganz- lich verschwunden. — Der Burgfrieden Finstermünz hatte einst ein eigenes Gericht, dessen Inhaber die Bauern-Familie Fuchs war. Dieser Burgfrieden wurde bei der Verlegung des Zollamtes nach Martinsbruck liànà veräußert. Der Ersteher Christian Fuchs trat die Gerichtsbarkeit laut Hofdekret v. 30. März 1792 an Nau- dersberg ab, behielt sich jedoch die Exemtion von dem Ortsgerichte vor. 22) - 6. Die Kapelle beim Gasthofe
..Hochfinstermünz' zu Ehren des hl. Karl Dorr. Nach Vollendung der neuen Straffe von Pfunds nach Finstermünz am rechten Jnnufer ließ der Baumeister Perwög von Silz beiläufig in Mitte der Länge der neuen Strasse an sonniger Stelle ein Gasthaus bauen, und daneben eine hübsche Kapelle im romanischen Style, welche mit Erlaubniß des dama ligen Statthalters von Tirol, Erzherzog Karl Ludwig, den Namen „Karl Ludwigs-Kapelle' erhielt. Am 16. Okt. 1855 wurde in der selben zum ersten Male die hl. Messe gelesen
, an das Herz drückt. Der Altar wurde nach einer Zeichnung des k. k. Ingenieurs Cla ri ci ni vom Tischlermeister Kleinheinz in Silz verfertiget, und von Karl Mader m Gold gefaßt. In dieser Kapelle wird zweimal im Jahre Messe gelesen. Papst Leo XIII. hat 1889 derselben ein Meßkwd gespendet. 23) Mag es „Justizverwaltung in Tirol' S- 234.