Pusterthal's alte Adelsgeschlechter : ein historisch-genealogischer Versuch zur Erinnerungs-Feier der Vereinigung Tirols mit Osterreich am 29. September 1363
seiner neuerbauten Stadt Bruneck, wo sie sich auch bald durch ver schiedene milde Stiftungen ganz vorzüglich verdient machten. Sie bauten das Spital und die Rainkirche und stifteten Benefizien für Priester. Der berühmteste dieses Geschlechtes war entschieden Con- rad Stuck 1329 — 1378, der zu seiner Zeit zu den reichsten und angesehensten Männern unseres Vaterlandes gehörte. Da er aber keine Söhne hatte, so fielen seine Lehen Buchenstein und Thum an der Gader mit dem Bergwerke Fursill
, wie auch St. Lambertsburg, an das Hochstift Brixen, das damals ifi sehr mißlichen Umstanden sich befand. Sigmund Stuck „an der Niedervintl' starb ungefähr um 1479, nachdem er all sein Vermögen durchgebracht, als der Letzte des einst so reichen Geschlechtes. Um das Jahr 1269 saß Gerold von Stegen noch auf dem später sogenannten Grafenhaus daselbst, das sein Sohn Fridank verließ und sich in Bruneck ansaßig machte; er nannte sich insge mein „der Jöchel von Bruneck' und wurde der Stammvater der gleichnamigen
sehr zahlreichen Familie. Sein Enkel Nikolaus stif tete sich Jahrtage zu Bruneck und Stegen und warb für seinen Sohn Johann um die Hand der Erbin „des Thurmes zu Etzen- bäum bei Sterzing,' Katharina Zant, die er auch erhielt. Sogleich nach seiner Vermählung verließ er Bruneck und zog nach Sterzing, wo er sich den neuen Ansitz „Jöchelsthurm' erbaute. Seine zwei Söhne Johann und Leonhard bauten 1455 nach der letztwilligen Anordnung ihreS Vaters die St. Peters-Kirche am Jöchelsthurm und stifteten eine Kaplanei
dazu, deren Patronat der Aelteste der Familie und nach deren Erlöschen der Bürgermeister von Sterzing haben soll. Der zweitgeborne Sohn des obigen Nikolaus, ebenfalls Nikolaus genannt, hauste im Winkel zu Brixen und war .lange Zeit Amtmann des Domkapitels zu Brixen. Sein Enkel Balthasar kaufte das Ansiedel zu Vahrn und nannte sich, wie auch seine Räch, kommenschaft, die mit Viktor um das Jahr 1546 ausstarb, „Jöchel von Vahrn.' Gleich nach Erbauung des Schlosses Bruneck ließen sich daselbst auch die edlen