Beiträge zur Geschichte Bozens im 16. Jahrhundert.- (Schlern-Schriften ; 33)
lassen, und forderte, daß alle Fuhrleute, die von Bozen Waren an infizierte Orte brachten, diese außerhalb der Ortschaften niederlegten, die Güter, die in das Unter inntal gehörten, aber nur bis Hall zu Land geführt würden, damit sie nicht in das verseuchte Gebiet ziehen müßten 1 ). Ein anderer Vorschlag des Landeshauptmanns, wurde von der Regierung als „eine welsche, fremde und in Deutschland ungewohnte Ordnung' bezeichnet 2 ). Hier setzte Venedig ein, das, um den sinkenden Orienthandel
5 ). In besonders schwieriger Lage befand man sich im Jahre 1575, als die Tiroler Regierung wegen der Seuche im Gebiete von Trient und am Nonsberg die Pässe vollständig gesperrt hatte, aber trotzdem auf die Abhaltung des Bozner Ägydimarktes nicht verzichten wollte. Auf Ansuchen der Augsburger Kaufleute wurde nun verordnet 6 ) : Der Bozner Markt sollte, wenn auch ohne öffentliche Berufung, abgehalten werden. Kein Bewohner der verseuchten Gebiete durfte daran teilnehmen 7 ). Die deutschen Kaufleute sollten
werden. Doch sollten auch diesmal Wächter Sorge tragen, daß niemand aus J ) EB 1564, 629, 680. 2 ) EB 1564, 675; — es dürfte sich wohl um Ausstellung von Politten gehandelt haben, da die Regierung später noch erklärte, es sei nicht nötig, so scharfe und strenge Ordnung vor zunehmen (EB 1564, 692). 3 ) Bückling 37 ff. 4 ) Bückling 19. 5 ) EB 1563, 119. •) MaH 1575, 397. ') M 1575, 972. 8) EB 1575, 354, 411. ») MaH 1575, 397.