Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
Werfen wir schließlich noch einen Blick in die geistige Rüst kammer des Schlosses, in seine Bibliothek, die von der Frau Gräsin Witwe freilich schon stark gelichtet worden sein dürfte, namenlich durch Entfernung aller „sektischen' Bücher. Die inventarisirten Bücher konstatiren einen frommen, theologischen Geist, der im Schlosse gewaltet hatte. Die Bibliothek enthielt: Das alte und neue Testa ment in vier Bänden, einen Kommentar des hl. Hieronymus zu Mathäus, Markus und den Briefen
des hl. Paulus, Werke des hl. Augustin, Chrysostomus, Anastasius und des Papstes Gregorius, ein Buch über das hochwürdige Sakrament, vier Bücher über geist liche Sachen und zwei Gebetbücher. Von den wenigen profanen Werken sind drei medizinischen Inhalts, so das Werk des alten griechischen Arztes Galenus, serner ein „Wundarzneibuch' und eine „Pratika der Arznei', deren Rezepte nötigenfalls von den 1563 schon bestandenen zwei Meraner Apotheken realisirt werden konnten. Die Belletristik war allein