Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
Am Pfing halten; durch ihn werden wir wieder umgeschaffen, aus Menschenkindern in Gotteskinder verwandelt. Wir feiern nun am Pfingstfeste jenes für die ganze Erde so glückliche Creigniß, wo der hl. Geist über die Apostel in Gestalt feuriger Zungen herabge- kömlnen ist und sie auf so wunderbare Weise in andere Menschen umgewandelt hat. So wie das Feuer die Schlacken ausbrennt, und das reine Gold in seiner Schönheit sehen laßt: so hat auch der HI. Geist alle Unvollkommenheit aus dem Verstände
und Willen der Apostel entfernt. Und der hl. Geist ist von den Aposteln auf ihre Nachfolger übergegangen, und seitdem bei der kathol. Kirche geblieben, und theilt immerfort seine himmlischen Gnaden und Gaben aus, die weit mehr Werth sind, als alle Schätze der Welt. Der hl. Geist ist im Geben nie müde geworden, und hat auch immer noch einen unerschöpflichen Vorrath von Gaben. Ja sogar, je mehr und je öfter man bei ihm bittet, desto mehr und lieber gibt er. Und wir sind so arm und brauchen so viel: daher
wollen wir uns nun diese hl. Zeit mit rechtem Vertrauen zu dem hl. Geiste wenden, und mit der katholischen Kirche beten. Komm hl. Geist, und sende vom Himmel den Strahl des Lichtes. Komm Vater der Armen, komm Geber der Gabe», komm Licht der Herzen. Bester Tröster, süßer Gast der Seele, süße Labung! Du Ruhe in der Arbeit, du Kühlung in der Hitze, du Trost im Weinen. O erfreuliches Licht, erfülle den Herzensgrund deiner Gläubigen. Ohne dein Walten ist nichts am Menschen, ist nichts ohne Tadel. Wasche, was unrein ist, befeuchte
, was trocken ist, heile, was verwundet ist. Biege, was starr ist, wärme, was kalt ist, leite auf die rechte Bahn, was sich verirrt hat. Gib deinen Gläubigen, die auf dich vertrauen, deine heiligen sieben Gaben. Gib uns heilige Verdienste, gib uns ein glückliches Ende, gib uns die ewige Freude. Amen. Warum wird der hl. Geist in Gestalt einer Taube gemalt? Weil er so bei der Taufe Jesu erschienen ist, anzu deuten die Reinigkeit eines neugetauften Menschen. Am hochfeierlichen Pfingstsonntage. Epistel
, Apostelgeschichte?, 1—-N. Als der Tàg des Pfingstfestes angekommen onniage. war, waren alle Jünger beisammen an demselben Orte. Da entstand plötzlich vom Himmel ein Brausen, gleich dem eines daherfahrenden gewaltigen Windes, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zertheilte, feuerähnliche Zungen, die sich auf Jeden von ihnen niederließen. Und Alle wurden mit dem hl. Geiste erfüllet, und fin gen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, so wie der hl. Geist es ihnen gab auszusprechen