Veste und Herrschaft Ernberg. - (Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg ; F. 3, H. 15)
station, und das Stift setzte daselbst seinen Maier als Rent- meister und Richter des ganzen ihm zugehörigen Bezirkes. — Fast um die nämliche Zeit oder bald darauf mag auch diesseits des Lechs die Seelsorgsstationj jetzt Pfarre, Bre- diwvan oder Breitenwang gegründet worden sein. — Ich möchte mir hier, noch eine Bemerkung erlauben ; dürfte man nicht aus der Ausdehnung, welche das Bischthum Augsburg auch in dieser Gegend noch bis Anfang unsers Jahrhunderts hatte, 'mit einiger Wahrscheinlichkeit
auch auf den Umfang der ge segneten Wirksamkeit des hl. Magnus und seines Stiftes schliesen. Es gehörte nämlich zu diesem Bischthum nicht nur die ganze Gegend des jetzigen Marktes Reute, sondern auch das ganze untere und obere Lechthal, so wie die Hälfte des sogenannten Zwischenthörlen, nämlich bis gen Leermoos und Erwald hinauf mit Ausschluss dieser beiden Gemeinden und des benachbarten Thaies Berwang, welche mit der obern Hälfte von Zwischenthörlen in kirchlicher Hinsicht zum Spren gel Brixeti zählten
. IY. Nur äuserst Weniges sagen uns die noch vorhandenen Quellen über die Gegend der nachmaligen Herrschaft Ern- berg vom achten bis um die Mitte des dreizehnten Jahr hunderts. — Im siebenten Jahrhunderte wurden die unter fränkischer Herrschaft stehenden Gebiete in Gaue abgetheilt, welche nicht selten wieder kleinere Untergaue umfassten; ein solcher war auch der alemannische Gau Keltenstein, von der Keltnaeh bei Kaufbeuern so benannt; dieser erstreckte sich von da bis Füssen und Hohenschwangau, begreifend
die Ruralcapitel Oberdorf, Schongau, Füssen und Breitenwang hinauf bis Steeg und Ellenbogen bis zum Ursprung des Lechs zum Holzgau und wohl auch die Gegend von Zwischen thörlen, oder wenigstens hinauf bis gen Leermoos und 'Er wald, mit Ausschluss dieser und des Thaies Berwang. — In diesen sämmtlichen Bezirken aber waren schon seit alter