Gesammelte Schriften : nebst einem kurzen Lebensabrisse des Verstorbenen
ein. welches zwischen den Häuptern beider Familien Todfeindschaft erzeugte, und sie noch jetzt gänzlich von einander entfernt halst Mein ältester Bruder Bernhard, der Vater unseres Julius, wurde frühzeitig an die Residenz und an dm Hof geschickt; dort sollte er, der begün- ftigterm Linie zum Trotz, alles ausbieten, eine glänzende Carriere zu machen. Dort fand Bernhard zu seinem Berdrnsfe bereits seinen Vetter, dm Baron von Miltmbmg; beide sahen sich cbm nicht mit wohlwollenden Blicken an, indeß hütheten sie sich sorgfältig
, ihre wahren Gefühle vor der Welt und vor einander zu zeigen, um sich keinen éclat zu geben. Besonders war der Baron, in guter Schule zum Meister in der Verstellungskunst herangebildet, sehr zuvorkommend, (ein Freinder hätte es- sehr freundschaftlich genannt) gegen Bernhard. Da erschien mit einem Male ein neues Meteor am Hofe. Der General Sonnenberg führte seine Tochter Clara in der großen Welt auf. Das Mädchen war schön, sehr'reich, gebildet, und hatte durch des Vaters völlig nstlitärische Erziehung