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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
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Seite 229 von 246
Autor: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Verl.-Anst. Tyrolia
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Archiv
Intern-ID: 349899
auszügen, Lichtbildtafeln) ausgestattet, kommt ihm aber auch eine kaum zu überbietende Beweis kraft im völkischen Belange zu. Niemand, audi wer das deutsche Etschland nicht gesehen und sich nicht schon aus seiner Landschaft, aus dem Verkehr mit der Bevölkerung längst die Uber zeugung vom uralten Deutschtum des Landes gebildet hat, wird nunmehr, wenn anders er sich an die Tatsachen hält, den Anspruch des deutschen Volkes auf diesen schönen Erdenfleck ver neinen können. Im Folgenden

der wasserscheidenden Kämme aber breitet sich — noch in den Alpen — ein System von Tälern aus, die fächerförmig der Etsch zufließen oder selbständigen Ausgang aus den Randbergen in die Ebene suchen. Diese in breiter Front angelegte, S—N aufgeschlossene und klimatisch ein Übergangsgebiet darstellende Land schaft ist nun noch dazu am meisten einem deutschen Hauptstammgebiete, dem der Baiwaren, genähert, denen außerdem das Inntal einen leichten Weg in die Alpen wies. Nimmt man diese schicksalhaften Voraussetzungen

(der Teutisci = Deutschen) Schöffen aus dieser Gegend tätig. Von grundlegender Bedeutung für die Ausbreitung des Deutschtums ist dann die etwa um die Jahrtausendwende eintretende umstürzende Änderung der politischen Verhältnisse im Lande, die mit der Italienpolitik und inneren Reichspolitik der deutschen Kaiser zusammenhängt. Der Brenner-Etsehtal-Weg war die bequemste und vielleicht auch wichtigste Verbindung Deutschland— Italien. Es ist daher nur zu begreiflich, daß die deutsche Reichsgewalt, die sich seit

Otto I, im Inneren auf die deutsche Kirche stützte, die Grafschaften am Brennerwege (Trient, Bozen, Eisadrtal) den Bischöfen von Trient und Brixen verlieh (1004 bezw. 1027), Damit wurde aber auch Trient staatsrechtlich von Italien getrennt und dem Deutschen Reiche eingegliedert. Die politische Grenze zwischen Deutsch und Welsch verschob sich also um ein gewaltiges Stüde nach Süden, über Trient hinaus, und schloß die großen Talgebiete in den Bergen links und rechts des mittleren Etschlandes

in sich. Sogleich begann deutsche Arbeit dieses politisch neu erschlossene Gebiet wenigstens zum Teil auch in deutschen Volks- und Kulturboden umzuwandeln. Dafür war von wesentlich begünstigendem Einfluß, daß vom 11. bis ins 16. Jahrhundert meistens deutsche Bischöfe auf dem Stuhle des hl. Vigilius saßen, welche deutschen Adel und deutsche Siedler ins

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