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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
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Seite 228 von 246
Autor: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Verl.-Anst. Tyrolia
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Archiv
Intern-ID: 349899
sich vorbehalten, dann, wenn das Werk zum Ab schlüsse gebracht sein wird, darauf zurückzukommen und seine Methoden und Ergebnisse denen der italienischen Literatur über denselben Gegenstand gegenüberzustellen. Stolz macht sich zur Aufgabe, auf Grund der schriftlichen Quellen (Urkunden im weitesten Sinne des Wortes) die Geltung der deutschen Sprache in Südtirol als der lautesten Künderin deutschen Wesens festzustellen. Dabei werden neben den objektiven Zeugnissen des Deutschtums (Vor-, Zu-, Ortsnamen, deutsche

Ausdrücke in lateinischen Urkunden, Urkunden in deutscher Sprache) auch subjektive Zeugnisse (beabsichtigte Angaben über Geltung und Wahrung der deutschen Sprache, Bekenntnisse zum deutschen Volkstum) zur Beweisführung herangezogen. — Räumlich geht die Darstellung von der Bildung der deutsch-italienischen Grenzscheide bei Salurn aus. In gleich umfassender Darstellung wird dann im zweiten Bande Aufkommen und Durchdringen des Deutschtums im Räume Salurn-Bozen (samt den flankierenden Mittelgebirgen

) geschildert. Ein dritter Band soll dem übrigen deutschen Tirol südlich der Wasserscheide gewid met sein. — Zeitlich reicht der erste Band weiter herauf, da er auch nodi die italienischen Versuche des 19. Jahrhunderts, den Raum Salurn-Bozen zu durchdringen, in Betracht zieht. Der zweite Band geht in der Verwertung der objektiven Quellenzeugnisse im Prinzip wohl nur bis ins 15. Jahrhundert, tatsächlich sind aber objektive und insbesondere subjektive Zeugnisse auch aus den neueren Jahrhunderten, vornehmlich

aus dem 16, Jahrhundert, mitverwendet. Eine all gemein einheitliche zeitliche Grenzsetzung ließ sich in der Darstellung schon deshalb nicht ein halten, weil das Deutschtum — wie Stolz zeigt — die Vorherrschaft in den verschiedenen Räumen Südtirols zu verschiedener Zeit und durchaus nicht einfach von Norden nach Süden fort schreitend erreicht hat. Dasselbe gilt dann vom Rückstoß der Italienität. Während nämlich im Räume Lavis-Salurn und in den deutschen Inselgemeinden östlich und südöstlich Trient dem Höhepunkte

der Eindeutschung redit bald die allmähliche Einwelschung folgte, sind im Räume Salurn-Bozen ähnliche Tendenzen erst viel später durchgedrungen. Es ist daher für die Be kämpfung der italienischen These von der Kontinuität der Gemischtsprachigkeit dieses Raumes besonders verdienstlich, daß St. eine starre zeitliche Grenzsetzung nicht vorgenommen und wich tige Quellenzeugnisse gegen jene These beigebracht hat. Als Ganzes gesehen ist das Werk, das sich einer nur dem Deutschen möglichen Sachlichkeit befleißigt

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/349899/349899_229_object_4421807.png
Seite 229 von 246
Autor: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Verl.-Anst. Tyrolia
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Archiv
Intern-ID: 349899
auszügen, Lichtbildtafeln) ausgestattet, kommt ihm aber auch eine kaum zu überbietende Beweis kraft im völkischen Belange zu. Niemand, audi wer das deutsche Etschland nicht gesehen und sich nicht schon aus seiner Landschaft, aus dem Verkehr mit der Bevölkerung längst die Uber zeugung vom uralten Deutschtum des Landes gebildet hat, wird nunmehr, wenn anders er sich an die Tatsachen hält, den Anspruch des deutschen Volkes auf diesen schönen Erdenfleck ver neinen können. Im Folgenden

der wasserscheidenden Kämme aber breitet sich — noch in den Alpen — ein System von Tälern aus, die fächerförmig der Etsch zufließen oder selbständigen Ausgang aus den Randbergen in die Ebene suchen. Diese in breiter Front angelegte, S—N aufgeschlossene und klimatisch ein Übergangsgebiet darstellende Land schaft ist nun noch dazu am meisten einem deutschen Hauptstammgebiete, dem der Baiwaren, genähert, denen außerdem das Inntal einen leichten Weg in die Alpen wies. Nimmt man diese schicksalhaften Voraussetzungen

(der Teutisci = Deutschen) Schöffen aus dieser Gegend tätig. Von grundlegender Bedeutung für die Ausbreitung des Deutschtums ist dann die etwa um die Jahrtausendwende eintretende umstürzende Änderung der politischen Verhältnisse im Lande, die mit der Italienpolitik und inneren Reichspolitik der deutschen Kaiser zusammenhängt. Der Brenner-Etsehtal-Weg war die bequemste und vielleicht auch wichtigste Verbindung Deutschland— Italien. Es ist daher nur zu begreiflich, daß die deutsche Reichsgewalt, die sich seit

Otto I, im Inneren auf die deutsche Kirche stützte, die Grafschaften am Brennerwege (Trient, Bozen, Eisadrtal) den Bischöfen von Trient und Brixen verlieh (1004 bezw. 1027), Damit wurde aber auch Trient staatsrechtlich von Italien getrennt und dem Deutschen Reiche eingegliedert. Die politische Grenze zwischen Deutsch und Welsch verschob sich also um ein gewaltiges Stüde nach Süden, über Trient hinaus, und schloß die großen Talgebiete in den Bergen links und rechts des mittleren Etschlandes

in sich. Sogleich begann deutsche Arbeit dieses politisch neu erschlossene Gebiet wenigstens zum Teil auch in deutschen Volks- und Kulturboden umzuwandeln. Dafür war von wesentlich begünstigendem Einfluß, daß vom 11. bis ins 16. Jahrhundert meistens deutsche Bischöfe auf dem Stuhle des hl. Vigilius saßen, welche deutschen Adel und deutsche Siedler ins

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