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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1930
¬Die¬ Archive Deutschsüdtirols : (eine Übersicht mit einem Urkunden-Anhang)
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Seite 232 von 246
Autor: Santifaller, Leo / von Leo Santifaller
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Verl.-Anst. Tyrolia
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Archiv
Intern-ID: 349899
. Für das benachbarte Bran zoll hingegen laßt die Erwähnung italienischer Floßschiffer — neben deutschen Personennamen — zu Ausgang des 13. Jahrhunderts erkennen, daß hier die obere Kopfstation für das später durch Jahrhunderte in welschen Händen befind liche Verkehrsmittel der Etschflößerei schon frühzeitig fremde Volkselemente in den Ort geführt hat. Viel besser unterrichtet uns dann St. über die Verhältnisse in den großen Gemeinden Auer, Neumarkt (mit Vili und Mazon) und Montan (mit Pinzon und Kalditsch). Zeigen

Beziehungen zu Trient, die für das 12. und frühe 13. Jahrhundert insbesondere im Leiherecht der Häuser erkennbar sind, von solchen zum deutschen Bozen abgelöst wurden. Eine 'Wandlung, die hier dem Deutschtum früher zum Sieg verholfen hat als in den angrenzenden Landgemeinden. Auch für Neumarkt besteht eine frühe deutsche Gerichtsordnung (1372), die typisch deutsche Rechtsgedanken und Gerichts verhältnisse aufzeigt. Hier sei audi auf die Formen des Urkundenwesens verwiesen, die für das ganze Gebiet südlich

, daß in Neumarkt bereits 1377 ein Notar Jörg in deutscher Sprache und in Form einer Siegelurkunde eine Stiftung macht. Die lateinischen Urkunden des Bozner Unterlandes sind im 15. Jahrhundert mit deutschen Ausdrücken geradezu durchsetzt und die aus der Verwaltung hervorgegangenen Aufzeichnungen (Zinsregister, Rech nungen) dieser Zeit durchaus deutsch geschrieben. So überzeugend siegte schließlich das Deutsche, daß das Notariat, das seit dem 14. Jahrhundert auch das Gerichtssehreiberamt besetzte, sich Ende

Volk nicht nur nach Laag und in das alte Dorf Salurn gebracht, sondern spätestens im 13. Jahrhundert auch die Berglehne oberhalb Salurn (Gfrill und Buchholz) mit solchem besiedelt. Ende des 13. Jahr hunderts ging das Gebiet in unmittelbare tirolische Verwaltung über und die Güterverzeich nisse zeigen uns, daß zu dieser Zeit das deutsche Element hier allenthalben obsiegt hatte. Die lateinischen Notariatsinstrumente des 14. Jahrhunderts strotzen auch hier von deutschen Aus drücken und eine deutsche

Rechts Weisung von 1402 läßt die Gültigkeit der deutschen Gerichts verfassung erkennen, die übrigens schon für 1293 bezeugt ist. Die Klause von Salurn, welche heute als Grenze zwischen deutsch und welsch gilt, war es vor 600 Jahren schon nicht mehr. Unaufhaltsam drängten deutsche Arbeit und Volkskraft gegen Süden und schufen in der Verdeutschung des Raumes Salurn-Lavis erst recht die Voraussetzun gen, die die völlige Eindeutschung der zweiten Stellung (Raum Bozen-Salurn) ermöglichte. Die 6* 227

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