Dr. Philipp von Wörndle zu Adelsfried und Weierburg, Tiroler Schützenmajor und Landsturmhauptmann : ein Lebensbild aus der Kriegsgeschichte Tirols
und beauftragte das Artillerie-Commando Zu Innsbruck, die Landes- vertheidiger durch Abgabe von Schusswaffen möglichst zu unterstützen. Der Mangel an Gewehren und der nöthigen Munition war denn, auch ein Uebelstand, der der Marschbereitschaft einzelner Compagnien oft wochenlang hinderlich war, wie wir gleich bei den Exemten sehen werden. Der Kreishauptmann von Jmst, Freiherr v. Lichtenthnrn, hatte anfangs August die Verth eidignngsanstalten des Gerichtes Ehrenberg inspiriert, konnte aber wenig
auf: denn bisher waren nur wènige derselben, darunter die erste Innsbrucks Carabiuerschützen-Compagnie, nach Reutte gerückt. Worndle hatte sich im Hinblick auf die andauernd drohende Kriegsgefahr seither mit der Vervollkommnung seiner Compagnie beschäftigt. Er hatte wiederholt auf Abänderung der Scheibenrohre in Stutzen gedrungen und, da dies nicht geschah, um Überlassung von 120 Stutzen angesucht. Am 16. August erhielt er die Auf forderung, die Exemten marschfertig zu machen, und gab zwei Tage darauf
an die Schutzdeputation die Erklärung ab, dass er bereit sei, nach Reutte aufzubrechen, wenn man seiner Mannschaft die nöthigen Stutzen ausfolge. Seinem Unterlieutenant v. Stolz in Matrei ertheilte er zugleich den Auftrag, zur Erhöhung des Eompagniestandes noch weitere 30 Schützen aufzubieten; v. Stolz scheint auf Schwierigkeiten gestoßen Zu sein, da er am 20. August bittere Klage führte, dass einige „Lästermäuler' die Leute gegen die Exemten-Compagnie auf hetzten, darunter auch der „Bürgermeister Knoflach