¬Das¬ staatliche Selbstbestimmungsrecht in der Geschichte Tirols : Vortrag, gehalten auf der Bundestagung des Andreas-Hoferbundes für Tirol am 21. Mai 1921
desselben, hat unter allen Stimmen der Zeit Erz herzog Johann, der Vertrauensmann Tirols bei der öfter- reichischen Dynastie und Regierung, gesagt, als ihm die Kaiserin die Aufwiegelung der Tiroler gegen die durch den Friedensvertrag anerkannte bayrische Herrschast zum Vor wurfe àchte. „Die Kaiserin vergißt', schrieb der Erzherzog, „daß Tirol Oesterreich entrissen wurde nicht allein gegen den Willen des Regenten, sondern des gesamten Volkes, daß die Bedingungen, wodurch die Verfassung aufrecht erhalten wer den sollte, vielfach
verletzt wurden Napoleon, seinem Ehrgeiz folgend, hat schonungslos alle Verhältnisse mit Füßen getreten, die Länder behalten, genommen und anderen gegeben, zertrennt und diese schlechte Mäkelei getrieben. An dere Mächte folgten diesem Beispiel. Wurden je die Völker gefragt? Hätte man Tirol, das eine Verfassung besaß, wo alle Stände der Nation das Wort führten, gefragt, so wäre die Antwort gewesen, bei Oesterreich wollen wir bleiben, weil wir es da am besten haben und unsere Rechte da gewahrt