81 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_71_object_3921837.png
Seite 71 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
6. K. k. Hof-Commisskr in Tvrol. 65 das müde Haupt in die Hand gestutzt. Als unser Freund eintrat rief jener: „Aufstehen, der Fischer ist da!' Bald kamen andere Mitglieder der Permanenz, die auf ihn losstürzten: „Gut daß Sie da sind! Sie müßen nach Frankfurt damit der Erzherzog zwischen dem Kaiser und Wien ver mittle. Denn wir sind in Gefahr von der Revolution verschlungen zu werden, weil der Reichstag die Ungarn nicht rufen will.' Während die Andern im Saale lebhaft über diesen Gegenstand

, die der „Hauptmann Kugelfurcht' aus Salzburg nach Wien gebracht hatte, die waren gut genug auf sich schießen zu lassen?!.. . . Olmüz war nun schon überfüllt. Als Fischer in später Nacht daselbst eintraf waren die Zimmer in allen Gasthöfen besetzt, so daß er zuletzt einem Hausknecht dankte, in dessen Bette er in seine Kleider gehüllt den Rest der Nacht zubrachte; in einer Kammer daneben schlief Herr von Thinnfeld, welchem das Portefeuille für Landes-Cultur und Bergwesen zugedacht war. In Olmüz war es jetzt eben

so wenig ruhig als in Wien, nur in einer andern Weise; es herrschte die größte Sicherheit und man lebte in der feinsten Welt: der kaiserliche Hof mit seinem zahl reichen Gefolge, Minister und solche die es werden sollten oder wollten, Gesandte der auswärtigen Mächte und feiernde Diplomaten, vornehme Flüchtlinge aus Wien, ab und zu Deputirte aus allen Theilen des Reiches, heimliche Zeitungsschreiber und auch blose Neugierige. Von den kaiser lichen Staatsmännern war Kraus allein in Wien geblieben

wo er alle Ministerien, „oder vielleicht keines', in Händen hatte und dadurch aller dings in den Augen Vieler in einem schiefen Lichte stand; forderte doch Windisch-Grätz den Minister Wessenberg auf, er möge seinen Collegen arretiren und wegen Hochverrates vor Gericht stellen lassen^). Bon den andern Mitgliedern des Cabinets Wessenberg wußte man kaum was aus ihnen geworden. Bach war geradezu verschollen; Fürst Felix Schwarzenberg, der ihn am 6. abends in Wien kennen gelernt und an ihm Gefallen gefunden

1
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_171_object_3922039.png
Seite 171 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
der Landes-Uni- versitat; baldige freisinnige Gemeindeordnnng; Aufhebung der Verzehrungssteuer auf Fleisch und andere unentbehrliche Lebensmittel; Einführung einer Vermögens- und Einkommen-Steuer; Anschluß an Deutschland, zuvörderst an den deutschen Zollverein, wobei jedoch in voraus die Aufhebung des Hausierhandels Bedingung ist u. f. w. S. 64. Drei Telegramme Fischer's an die reichstägliche Permanenz in Wien, das eine vom 14. abends, das zweite mit der Antwort des Kaisers vom 16. morgens, das dritte

vom 17. über die Äludienz beim Erzherzog Franz Karl s. Steuogr. Aufn. III. S. 1.^8, 168, 224. — Fürst Lubomirski, von dem es in Wien hieß er sei wahnsinnig geworden, wurde auf den Rath der Aerzte nach Gräfenberg geschafft und kam durch Olmüz am gleichen Tage, wo ich mit Dr. Brauner als Vertrauens männer der böhmischen Abgeordneten daselbst eintraf. Als Lubomirski meine Ankunft erfuhr ließ er mich durch seinen Secretar zu sich bitten; er war in seinen Nerven erschüttert, in seiner Gesundheit und Gemüthsstimmung

sehr herab, sprach aber voll kommen klaren Geistes. Gräfenberg hat ihn vollkommen hergestellt; sein Reichstags- Mandat aber hatte er, wenn ich nicht irre, noch von Wien aus zurückgelegt. 5') S. 65. „Offene Ordre. Borzeiger dieses Herr Ministerial-Rath Aloys Fischer geht in das Allerhöchste Hoflager Sr. Majestät nach Olmüz ab. Sämmtliche Behörden und Aemter werden daher angewiesen den gedachten Herrn Ministerial-Rath überall frei pafsiren zu lassen und demselben nöthigen Falles jeden Vorschub zu leisten

. Wien am 18. October 1848. Vom k. k. Ministerium: Krauß, Finanz-Minister. Gesehen vom Reichstags-Ausschuße vr. Fischos Obmann. S. Biliiiski Schriststthrer.' 52) S. 65. Ugä. ei Lkir. Or. Ernst Krakowitzer Assistent des Professors Franz Schuh an der zweiten chirurg. Klinik im Wiener allg. Krankenhaus. ^) S. 65. Das Original dieses Schreibens hat sich 1888 in Weffenberg's Nachlasse gesunden. Ueber eine Scene zwischen Windisch-Grätz und Kraus in Hetzen dorf s. meine G. Ö. vom Ausgang des Wr. Oct. Ausst

2
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_169_object_3922035.png
Seite 169 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
Anmerkungen. 163 S. 41. Alexander Ney er geb. zu Wien 1815, im Mai 1843 Assistent der II. chirurgischen Klinik in Wien, mit a. h. Entschließung vom 25. April 1846 zum Professor der praktischen Chirurgie iu Salzburg ernannt. — Gustav W o l,s geb. zu Lemberg im Januar 1811, 1832 24. Juni zum àck. Or. und Magister der Geburts hilfe promovirt, gleichzeitig Assistent der Chemie an der Prager Universität, wo er auch vom 1. März 1835 bis Ende October 1836 die Lehrkanzel der chirurgischen Vorbereituugs

sogleich au den Landrichter von Silz, ihm einen Knaben verunglückter Eltern zu schicken, für den, namens Hans Gstrein, er sofort die Ver pflegimg übernahm, ihn in die Schnle schickte und dann zu einem Drechsler in die Lehre gab . . . Neber den Ausbruch des Veruagt -Gletschers f. Simon y Schwan kungen der Gletscher (Wien 1884) S. 27. S. 44. In der That war in dem Decretc von einem Gehalte keine Rede. Dem Minister gewährte Fischer's „erprobte ausgezeichnete Befähigung und Ihre Bereitwilligkeit die volle

von Innsbruck bis Wien gemacht hatte, gewesen sein. . . Der geneigte Leser wolle jenem schroffen Urtheile gegenüber nicht übersehen in welcher Zeitlage es gefällt worden. Die Ereignisse waren eben auf der einen Seite verblüffend aus der audern häufig empörend genug, um bei deu zunächst Betroffenen abwechselnd die verschiedensten Seelcnzustände hervorzurufen. Uebrigens gab es der Ausnahmen, auf welche die miuisteriale Charakterisirnng nicht paßte, wohl noch andere als den allerdings höchst achtbaren Grafen

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_25_object_3921744.png
Seite 25 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
3. RechtSfreiind und Freund des Rechtes. 19 Vaterlande erhalten. Mit Hof-Decret vom 4, October 1828 Z. 5655/712 hatte nämlich die k. k. Oberste Justiz-Stelle ihm eine in Salzburg erledigte Advocatnr „für den Fall zu verleihen befunden, wenn er bey der Advocaten - Prüfung, welche nunmehr binnen drey Monaten bey dem n.-v. Apellations - Gerichte anzusuchen seyn wird, vollkommen Genüge leiste' So fuhr er denn vorerst nach Wien wo er bei dem großen Andränge von Bewerbern wochenlang warten mußte

worden, oder aber: Sic seien ein Esel. NxM'w oreà knpeiw!' Kürzer sagte ihm dasselbe ein anderer Advocat, mit dessen Söhnen Fischer aus den Studien bekannt war: „Merken Sie wohl: unser Beruf ist ein sehr gefährlicher und nur die größte Ehrlichkeit ist im Stande den Advocaten zu schützen!' Den kurzen Aufenthalt in Wien benützte Fischer um alte Bekannte aufzusuchen. Da hatte sich denn im Laufe der Jahre gar manches geän dert. Der Freundeskreis von damals war zerstoben, der eine dahin, jener dorthin

gegangen. Franz Schubert war gerade um die Zeit da Fischer in Wien eintraf gestorben und begraben, 19. nnd 21. Novem ber 1828. Von den in Wien anwesenden Kämpen — suit Ilium, fuimus IroeZ Z — war keiner der alte geblieben. Der auffallendste Wechsel war mit den Freunden Sme tan a und Bruch mann vorgegangen. Beide hatten Frauen genommen, Smetana die Schwester seines Freundes; Bruchmann, der sich bei der Finanz - Procuratur verwenden ließ, hatte eine Frau die wie die Askese in Person aussah. Als Fischer

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_39_object_3921772.png
Seite 39 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
Z. Rechtsfreund »nd Freund des Rechtes. 33 Eindruck, als ihm Bruchmann das Gebet des Natisbonne vorsagte und dazu bemerkte daß man, wenn es wirken solle, bei den letzten Worten auf die Brust klopfen müße. Auch Bruchmann's Freund uud Schwager Smeta na war seither Witwer und dann gleich ihm Redemptorist geworden. Fischer sah ihn im September 1847 in Wien, wo ihm jener sagte: „Lieber Fischer, wir gehen blutigen Tagen entgegen!' Als Fischer verdutzt anhielt: ,Wie? so bald?' nickte Smetana

mit ernster Miene bejahend. Fischer sind diese Worte während und nach dm Begebenheiten, deren Schilderung uns im nächsten Abschnitte beschäftigen soll, oft vor den Sinn getreten, nnd noch als Greis, da er mir gelegentlich den Vorfall berichtete, fügte er die Worte bei : „Du siehst daß bei Maria-Stiegen mehr Boraussicht herrschte als bei der vielköpfigen Polizei in Wien!' Noch eine andere Prophezeiung siel unserem Freunde während seines damaligen achttägigen Wiener Ausenthaltes auf. Sie kam von einem 8wä

. Neri. Adolf Purtscher der während der Ferien in Lienz, wo sein Vater k. k. Landrichter war, dem Coopera tor Simon Moriggl anvertraute: daß es im nächsten Frühjahr in Wien Mailand und Venedig losgehen werde; die Anstalten zn einer allgemeinen Erhebung seien getroffen. Und wie die einst so viel gerühmte nnd so viel gefürchtet e Wiener Polizei blind war gegen das was der einfache Redemptorist voraussah und was der junge Mediciner verkündigte, so gab es eine andere Körperschaft in Wien deren

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_40_object_3921774.png
Seite 40 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
34 Alvhs Fischer ; 4. Im IwüHzcchr 1848. Am 16. März 1848 zwischen 5 und 6 Uhr morgens stürzte der Altbürgermeister von Salzburg Aloys Lergetporer schier athemlos in Fischer's Schlafzimmer, um ihm mitzutheilen was so eben von dem Conducteur des aus Wim eingetroffenen Eilwagens erzählt worden war. Lergetporer war in solchem Grade ausgeregt daß er kaum herausbrachte was er zu sagen hatte: daß am 13. in Wien die Revolution aus gebrochen und am 14. fortgesetzt, und daß am ersten Tage mehrere

-Platz, ein Leben und eine Aufregung zeigten wie nie. Beamte Officiere angesehene Bürger Aerzte Advocaten junge Doctoren und Studenten sah man gruppenweise beisammen stehen und die über raschende Botschaft hier lebhafter dort ernster besprechen und berathen. Abends tras man einander zahlreich in den Gast- und Kaffeehäusern. Am 17. harrten schon um 4 Uhr morgens viele Personen beim Mauthhause auf den von Wien kommenden Eilwagen. Durch den Conducteur erfuhren sie nun, eines unerhörter

als das andere: daß Metternich abgedankt habe, daß die Studenten bewaffnet, daß Nationalgarde und Preßfreiheit bewilligt feien. Zu diesen Nachrichten, die durch verschiedene aus Wien eingelangte Briefe bestätigt wurden, kam durch den allbeliebten Kreis hauptmann selbst als letzte und bedeutsamste die Verheißung einer Con stitution. Es traf nämlich in den Morgenstunden Graf Ch orinsky aus Linz ein und überbrachte Exemplare der kaiserlichen Proclamation vom 15., die nachmittags aus Veranstaltung des Magistrats

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_17_object_3921728.png
Seite 17 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
2. Lehr- und Wanderjahre. 11 erfolgte Fischer's Jmmatricnlation als Hörer der Rechte im I. Jahre, und sein Nachen war für's erste wieder flott. In Wien erweiterte sich der Kreis von Fischer's Bekanntschaften immer mehr, nicht blos unter seinen Mitschülern, sondern auch unter den Juristen des vorhergehenden und des nachfolgenden Jahrganges. Dahin gehörten Baron Anton Doblhoff, Florian von Macchio, Ludwig Joseph Pontzen, Max. Joseph Gritzner, Rudolf Ritter von Smetana, Franz Joseph Edler

von Bruchmann u. A. m. Sein Umgang beschränkte sich nicht aus studentische Kreise. Durch Senn, mit welchem er sich in Wien wieder zusammenfand, lernte er Franz Schubert kennen, der mit ihm bald sehr vertraut wurde; wenn sie manchmal bis Mitternacht im Wirthshaus gesessen und dann aufbrachen um nach Hause zu gehen, schob Schubert seinen Arm in den Fischer's und quartierte sich für die Nacht bei ihm ein, um bis tief in den Morgen hinein zu schlafen. Am meisten war er aber mit Senn, der in seinen Kreisen

hatte, war nun schon lang erschüttert, und je näher er mit den philosophischen Doctrinen, und mit denen die sie trieben und in deren Kreisen er sich bewegte, bekannt wurde, desto mehr erkaltete die Innigkeit jener beseligenden Anschauungen und Gefühle, mit denen er vordem in die Welt hinein und zum Himmel hinauf geblickt hatte. Es herrschte damals an den österreichischen Universitäten die kantische Philo sophie; nur Bolzano in Prag und Remboldt in Wien versuchten eigene Wege zn gehen; jener war deshalb

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_103_object_3921902.png
Seite 103 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
es in der That dahin daß binnen vierzehn Tagen alles beisammen war, so daß man sich in Wien über diesen Erfolg nicht genug verwundern konnte und der Kaiser selbst Seine Zufrieden heit aussprach. Bei vielen älter-en Beamten entstand aber darüber neues Kopfschütteln; der Statthalter, sagten sie, habe durch diese Maß regel die Unzulänglichkeit der politischen Branche proelamirt. „Die Tröpfe? Sie hätten es lieber gesehen daß der Feldzug durch verspäteten Aufbruch mislang, als daß dem, was sie Amtsehre nennen

und Fähigkeiten entsprechenden Platz zn stellen, um selbst bei längerer Abwesenheit vom Amte über den sicheren und erfolgreichen Gang der Geschäfte beruhigt zu sein, hatte er nicht blos seine Bereisungen im Auge, sondern auch die Landtage deren Leitung ihn Wochen hindurch seinen Bureau-Arbeiten entziehen mußten. Allein von Einberufung derselben war nun schon lang keine Rede mehr, und als Fischer darüber in Wien nachsmg hieß es, diese könne nicht erfolgen so lang die fehlenden Landesverfassungen

nicht veröffentlicht feien; dafür würden so bald als möglich die Bezirksgemeinden einberufen werden, auf welche sodann die Landtage folgen sollten. Das sagte man ihm auch in Wien wo er sich im Laufe des Jahres 1850 wieder einmal vorstellte und wo man über sein Wirken des Lobes voll war. „Sie haben nns viel genützt', sagte Fürst Felix Schwarzenberg, „wir sind Ihnen Dank schuldig.' Sein Freund Lasser sprach sich dem Minister Bach gegenüber aus, daß Fischer zu den besten Statthaltern gehöre. Auch Banns Jelacic

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_48_object_3921790.png
Seite 48 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
42 Alovs Fischer und dies galt nicht der Verfassung einer einzelnen Provinz, sondern der Constituirung des Reiches im großen. Der vielbeliebte vr. Fischer wurde von den Landgemeinden des Bezirks Salzburg, und kaum daß er sich hier Zur Annahme erklärt hatte, von der Stadt selbst gewählt. Er blieb seiner ersten Zusage ireu und reiste zu Anfang Juli nach Wien, wo er mit ein paar Genossen einige leerstehende Zimmer der in der Kölnerhofgasse gelegenen Wohnung des Landrath es v. Mitis mieth ete

, mit w elchem er dadurch in neuerliche öftere Berührung kam. 5. Im conMuirenden Weichstag und im k. lì. Mini sterium des Innern. Wenn Fischer über das veränderte Aussehen von Wien in den März-Tagen erst erfreut und allmälig stutzig und betroffen geworden, so war letzteres in noch höherem Grade der Fall als er die Reichshaupt stadt jetzt wiedersah. In den maßgebenden Kreisen — und das war damals der Hof nicht — herrschte die Meinung daß man in den Zu geständnissen, weil sich die Bewegung nicht aufhalten

der Vorwärts drängenden herrschte über Baron Kraus, der nach seiner bureaàtischen Vergangenheit ganz eigentlich ein Mann des Vormärz war. Da richtete in der Sitzung vom 24. der Abgeordnete für Witten an den Finanz» Minister die Frage: wie es komme daß von allen in Wien erscheinenden Zeitungen das Regierungsblatt das einzige sei das den gesetzlich vorge schriebenen Zeitungsstempel entrichte. Kraus beantwortete die Interpellation vom Fleck weg, und in einer so gewandten Weise, daß wiederholte Bravo

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1885
Aloys Fischer : Lebens- und Charakterbild mit einem Anhange seiner Aufsätze und Aufzeichnungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/FALC/FALC_73_object_3921841.png
Seite 73 von 273
Autor: Helfert, Joseph Alexander ¬von¬ / von Frhr. v. Helfert
Ort: Innsbruck
Verlag: Verl. der Vereinsbuchhandlung
Umfang: 266 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Fischer, Alois ; f.Biographie
Signatur: II 63.376
Intern-ID: 520864
K. K. k. Hof-ComniissLr in Tyrol. 67 habern fürchtete. Fischer sollte ihn nun beim Minister Kraus als Nsä. Dr. einführen und ihm einen Paß nach Galizim verschaffen, wo er sich als Cholera-Arzt verwenden lassen wolle. Fischer lehnte natürlich eine solche Zumuthung ab. Auch war er keinesfalls gesonnen in Wien zu bleiben, sondern ging nochmals nach Olmüz, um dort sein Entlassungsgesuch in die Hände des Ministers Gessenberg zu legen. Es trieb ihn nach Salzburg zurück, wo er überdies

, wie ihm seine Frau schrieb, von einem Bekannten sehnlichst erwartet wurde : ein Herr Wagner aus Wien lasse keinen Tag vorübergehen ohne bei ihr nachzufragen ob sie nicht wisse wann ihr Mann zurückkehren werde. Inzwischen hatte Nessenberg Fischer's Gesuch dem Grafen Stadion abgetreten und dieser, der mit Fischer große Dinge vorhatte und ihn jedenfalls im Staatsdienst behalten wollte, das Gesuch in den Papierkorb geworfen. Fischer wich darum dem Grafen aus, bis er ihm eines Tages auf der Gasse in den Wurf kam

' weile; nun schrieb Kraus nach Salzburg, und binnen kurzem fand sich „Herr Wagner' über Prag in Olmüz ein, wo er sich erst nach einigen Tagen unter seinem wahren Namen öffentlich sehen ließ. Aber sein früheres Portefeuille neuerdings zu übernehmen konnte er sich nicht entschließen. Fischer machte also den Vorschlag einer gemeinschaftlichen Reise nach Wien — Stadion, Bach, Fischer, Helfert — wo man sich nach dem rechten Mann für die Justiz umschauen wolle; seine geheime Absicht aber war, die hervor-

13