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des Urteils oder die Darstellung der Katastrophe V.—IX. Scene. II. Spiel. I.—IV. Scene. Die Reihe nfolge dieser Scenen war in den evangelischen Berichten gegeben: der Pilatus- folgte die Herodes- und dieser wieder eine Pilatusaction; nur bei der Darstellung der Judaskatastrophe gieng der Verfasser selbständig vor, indem er sie gegen die Bibel sowie gegen St. Gail, und Frankf. I, die mit den Evangelien übereinstimmen, nach der Herodesscene stellte, und wieder benützte er dabei eine Pause

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 57 von 150

"fortpfelen, da erheben sich zahlreiche Bauern, um die Kirche zu verlassen. Aber der Borsteher winkt ihnen, und sie bleiben, wenn auch widerwillig, bis das „Ite missa est!" ertönt. Nach dem Hochamte stehen die Bauern in erregter Besprechung um die Kirche herum, bis der Borsteher sie auf- fordert, unter Beherzigung der pfarrherrlichen Ermahnung nach Hanse zu gehen; denn der Curat habe recht. Es dürfe nicht so sortgewildert werden, wenn nicht noch mehr Unheil entstehen solle. Und wegen

der Störung in der Kirche werde er selber die Anzeige an die Gendarmerie machen. Das wirkte. Gar mancher Bauer und Knecht hat die Gendarmerie infolge unerlaubter Reviergänge zu scheuen, und jeder kann sich unschwer selber sagen, dass es leichter ist, einem Jagdgehilfen zu entrinnen, als dem nach forschenden Gendarmen. Und wer kann sagen, was der Pfarrer alles von'den heimlichen Pirschgängen weiß? Er muss vieles, wenn nicht alles wissen, sonst hätte er die Sache nicht von der Kanzel herab behandelt

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 11 von 150

Wie hingeklebt ist das Dörflein, in dem unsere Er zählung spielt, au den Steilhang, der seit unvernünftiger Abholzung nun alljährlich Monate hindurch ein weit und breit verrufener Lawinenstrich geworden ist. Ein Halbdntzend seltsam gebauter Häuschen, die im Unterbau aus Stein ani- gebaut und oben rvhgezmmierte Blockhütten sind, umringt die kleine grünbedachte Kirche, indes andere Gebäude in Hüttenform sich in Mulden an den Waldcsrand schmiegen, und die Scheunen Krippen gleich über den Hang

merkte, weicht dem Strich freilich nach Thnnlichkeit ans und erbaut sich das neue Heim an geschützteren Stellen: aber aus mancherlei Ursachen des Grundbesitzes und der örtlichen Naturanlage des Bodens ist dies nicht immer möglich, und wer z. B. hart an der Kirche sein Häuschen hat. Verlässt die schützende Nähe des Gotteshauses nicht. Ist es doch eine alte Überlieferung im Dorf, dass alle Häuser im Laufe der Jahrhunderte schon durch Lahnen weggerissen

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 104 von 150

Seltsam, klingen die Glockentöne durch die vom Wind scharf bewegte Luft,- bald ertönt volles harmonisches Geb läute särmntlicher Glocken, bald hört man nur das Sterbe- glöcklein allein, je nach der augenblicklichen Windrichtung. Gehorsam folgen die Gläubigen diesem ehernen Rufe; sie kommen von den Einödhöfen und Häusern an den Steil hängen und aus den Nachbardörfern und Weilern herbei; die einsamsten Steige zeigen sich belebt, und in dichten Scharen pilgern die Menschen der Kirche zu, von deren

werden, in die Kirche zu treten, um. zuerst dem Hoch amt b eizu wohnen. . . Willig betritt das Volk das Gotteshaus; es nehmen die Männer links, die Frauen rechts Platz in den Stühlen, und das nachdwngende Volk muss in den. Seiteng äugen, stehen und auf der Stiege, die zum Chor führt, hocken. Immer dichter staut sich die Menge, bis das von den Patres celebrierte feierliche Hochamt beginnt und weihe-

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Belletristik

Jahr:

[1907]

Aus Etschland und Inntal : Erzählungen.- (Volksbücherei ; 178/179)

Seite 123 von 163

Der Mesnermichel. eines Priesters. Nur einzelne Landleute eilten, vor dem Un wetter fliehend, durch die aufgewirbelten Staubwolken hin. „LäuteÜs, Buben, läutet's!" mahnte der Mesner, der einen Augenblick ausgesetzt hatte und sich den Schweiß ab wischte. „Wenn unser Herr nicht bald ein Aug' austut, schlaglls uns heut alles zusammen!" In der Kirche drunten hatte sich indessen die Zahl der Andächtigen von Minute zu Minute gemehrt. Der krumme Thomas betete laut und langsam den Armenseele n-R ose

n- kranz vor. „Heilige Maria, Mutter Gottes!" riefen Hunderte von Stimmen. Dazwischen klang Stöhnen und unterdrücktes Schluchzen. Draußen zuckten die Blitze; der Wind hatte sich gelegt. Das war schlimm! Schon prasselten einige Hagelsteine, die Borboten eines vernichtenden Heeres, auf das Kirchendach herab, da trat Michel, mit seinem schönsten Ministrantenröcklein angetan, aus der Sakristei und zündete am Altäre die Kerzen an. Ein Gemurmel ging durch die Kirche. „Jetzt ist er kommen, der Geistliche

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Belletristik

Jahr:

1896

Seite 105 von 150

Der wilde Galthirt. voller Orgelklang die Kirche durchbraust. Weihrauchwolken, steigen am Altäre auf und ihr Dust zieht in langen Schwaden durch das Schisst um sich allmählich in die Höhe zu ver flüchtigen. Weihevolle Stimmung ergreift die Andächtigen. Nach dem Hochamt drängen die Leute hinaus in den Friedhof und umstehen erwartungsvoll das Podium vor dem kahl austagenden Bußkreuz. Demüthig halten die Bauern den Rosenkranz vor der Brust in den Händen; die Weiber tragen ihn um ■ die Finger

gewickelt, und der heftig wehende Wind lässt die. Hutbänder der Bäuerinnen aufstattern und mitunter reißt er wohl Einem bcn lose aufgesetzten Hut vom Kopfe, so dass die Männer eine kleine Jagd nach dem Flüchtling veranstalten müssen. Endlich schweigen die Glocken; ans der Kirche treten. Chorknaben im weihen Chorhemd und dem rothen Rock, und ihnen folgt der Prediger, gleichfalls im Chorrock. So gut es geht, bildet das Volk zwischen der: Grabhügeln eine Gasse, um den Prediger durchzulaffen

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Belletristik

Jahr:

[1907]

Aus Etschland und Inntal : Erzählungen.- (Volksbücherei ; 178/179)

Seite 118 von 163

beständig lachen. Seltsamerweise aber lachte es fast nie. Von zarter Kindheit an hatte er einen merkwürdigen Beruf Zur Mesnerei gezeigt und kaum war er stark genug, um ein Meßbuch von der Epistel- aus die Evaugelienseite zu schleppen, so hatte er dem Mesner seine Dienste angeboten. Auch hatte er sich schnell die Gunst des Alten erworben, der doch als eingefleischter Hagestolz und erbitterter Widersacher alles jungen Blutes fast täglich seine „Firmungsreisen" durch die Kirche antrat. Aber an Michel

hatte. der verbissenste Kinderfeind nichts zu rügen, geschweige denn Zu bestrafen gefunden. Oft hatte sich der Mesner mit dem krummen Thomas, einem uralten Männlein, das fast den ganzen Tag in der Kirche zubrachte, über Michels Vorzüge unterhalten. Er tue alles mit Ruhe und Besonnenheit wie ein alter Mann und kümmere sich nicht viel um seine Schul kameraden und Altersgenossen. Nie lasse er das Meßbuch fallen, nie stoße er mit dem Fuß an die Glocke oder lasse Wachs auf den Mar tropfen; auch gebe es gewiß in der ganzen

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Belletristik

Jahr:

[1907]

Aus Etschland und Inntal : Erzählungen.- (Volksbücherei ; 178/179)

Seite 89 von 163

, die auf den steilen Höhen aufblitzten und sich dann langsam talwärts bewegten. Es brauche wohl Mut, meinte er, den Mut echter Gottesliebe, um über diese un wirtlichen Pfade in kalter dunkler Winternacht herab zur Kirche zu wallen. Wie viele stille Auserwählte birgt oft ein abgeschlossenes Tal, ein einsames Bergdörflein! Nicht nur die Natur, auch die Gnade hat ihre Alpenflora! P. Cölestin hatte sein Brevier und seinen Rosenkranz gebetet. Nun wurde, ihm endlich das fruchtlose Warten zu bunt, um so mehr

als er am morgigen hohen Feste predigen mb sich noch darauf vorbereiten sollte. Er erhob sich und trat aus der Kirche. Als er sich dem Pfarrhause näherte, bemerkte er vor der

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1907]

Aus Etschland und Inntal : Erzählungen.- (Volksbücherei ; 178/179)

Seite 119 von 163

„Bub, wenn ich einmal nicht mehr bin, nachdem mußt du Mesner werden." Darum zog nun auch Michel in Sakristei und Kirche ein, wie in sein angestammtes Königreich. War er schon früher eine Autorität unter dem Ministrantenvolke gewesen, so trug er jetzt eine vollendete Pfarrermiene zur Schau. In dieser Hinsicht reichte der Herr Kurat bei weitem nicht an seinen rotbackigen Meßdiener heran, und der fand denn auch manches am Geistlichen auszusetzen, namentlich, daß er zu ungestüm den Chorrock anZiehe

aus dem Schuster michel ein Mesnermichel geworden war, und die Oberplaninger .hatten allen Grund, mit der neuen Ordnung in der Kirche zufrieden zu sein. Der Schuster übersah keine Wolke, sein Weib sorgte musterhaft für die Kirchenwäsche, und Michel war ein fach eine Perle. Dieses Ideal eines Mesnersohnes achtete aus jedes Stäubchen, das sich an Kirchen- und Beichtstühlen an setzte; er kannte dm Inhalt jedes Schrankes in der Sakristei; er gab dem Geistlichen jeden Morgen das Meßkleid vor, denn dem guten

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1897

Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol : mit Abhandlungen über ihre Entwicklung, Composition, Quellen, Aufführungen und litterarhistorische Stellung.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 1)

Seite 306 von 871

Autor: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

OGGI zunächst alttestamentliche Spiele (in den änderen Städten die Erben des Passions) zeitigt, denen Jesuitenstücke und italienische Opern folgen, während Erzherzog Ferdinand, der Gemahl der Philippine Welser, hier das erste Drama in deutscher Prosa dichtet. Diese allseitige Verbreitung beweist, wie tief die Passionsspiele in der Volksseele wurzelten; noch mehr aber bezeugt das ihre lange Dauer. Im Norden, in Hall, wo sie, von der Kirche losgelöst und mitten in das städtische Leben versetzt

, einen derbvolksmässigen Charakter annahmen, er reichen sie ein Alter von ca. 100 Jahren, das sich jenseits des Brenner, in Sterzing, wo man den kirchlichen Charakter am längsten bewahrte, beinahe verdoppelt; erst seit 1583 beginnen auch hier Neuerungs versuche in Bezug auf Ort und Zeit der Aufführung, die 1580 damit endigten, dass man den Passion von der Kirche und den Ostertagen loslöste, in den Sommer verlegte und an einem Tage aufführte, womit man bereits die moderne Art erreicht hatte, Am kürzesten lebten

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1897

Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol : mit Abhandlungen über ihre Entwicklung, Composition, Quellen, Aufführungen und litterarhistorische Stellung.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 1)

Seite 12 von 871

Autor: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

Leistungen bezogen hatte. Eine Zeichnung dieser pracht vollen Kanzel wird noch im Sterzinger Eathause gezeigt. In Bozen malte er die taffl 2 ) zu sannd Qmrein(kirche ), und Robert Vischer 3 ) ist geneigt, auch eines der schönsten Fresco- gemälde der Bozen er Pfarrkirche, die Madonna mit dem Kinde beim .Löwenportal, dem Vüg Rauher zuzuschreiben. ') Einen Massstab für den damaligen Geldwert gewähren uns die Passionsspiele selbst. Im Vorspiel (unten 8. 455), Vers 1304 ff., kostet eine kenne faist

und, f/itet zechen pfetming, ein paar sclume tauben vierzehen pfenning. « “) Meint das Altargeimtkle der Kirche. :i ) Studien zur Kunstgeschichte 8. 447.

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1897

Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol : mit Abhandlungen über ihre Entwicklung, Composition, Quellen, Aufführungen und litterarhistorische Stellung.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 1)

Seite 104 von 871

Autor: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell

mehr Schwierigkeiten zu über winden als die in geschlossenem Raume, Die Neuerung scheint sich jedoch nicht bewährt zu haben, denn man kehrte wieder zur alten Art zurück*: wir können für alle folgenden Jahre die Aufführung in der Kirche nachweisen. 1538 heisst es ausdrücklich, dass das Spiel inn der kMrchn gehaltenn worden ist; 1541 und 1543 wird auch der Name der Kirche genau angegeben: das einemal berichtet der Kirchpropst Claus Vesmair, dass er die Spielkleider in der Turmkammer untergebracht

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 68 von 150

Der LawmeMsarrer Um nur zur Kirche gelangen p können,

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 116 von 150

Kirche aus und Hochwürden bestätigt es jedermann, dass noch kein Bub andächtiger ministriert habe als Christli, Sohn des Gottsuchers. Unter steter Belehrung und eifrigem Lernen ist der Winter vergangen, unter Sturm und Lawinendonner ist der Frühling eingezogen; die Fluren grünen aufs neue und still wird es in den Dörfern, wo nur die Kinder und gebrechlichen Greise Zurückbleiben, indes die arbeitsame Be völkerung Zur Heumahd auf die hochgelegenen Bergwiesen zieht. Die Almgründe bis hinein

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 79 von 150

Haus stand — und jetzt ist nichts mehr zu sehen; auch hier sind die Gebäude wegrasiert? O Unglück über Unglück! Nur' die nahe Kirche steht unverletzt! Die Knechte tragen den wieder ohnmächtig und dazu noch obdachlos gewordenen Pfarrer ins Haus des Vorstehers, und in dasselbe Kämmer lein wird der Curat gebettet, wo er übernachtete, als er zum erstenmale die Stätte seines Wirkens betrat. Wo ist der Borsteher? Unten am Gletscherbach, welchen die Lahn zum Aus- treten gebracht

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 66 von 150

unter Aufwendung aller Kräfte einen Pfad nothdürftig auszuschanfeln, so dass ein Verkehr zwischen den nächstgelegenen Gehöften, zum Widnm und zur Kirche ermöglicht ist. Hier ermuntert das Beispiel des Cnraten zum steten Kampf ge gen das weiße Element, denn der Herr Pfarrer schaufelt selbst in eige ner Person stundenlang im Schweiße seines An gesichtes , und fleißig kehrt er das Widum- dach ab, auf dass der Schneedruck nicht über mächtig werde. Seit einer Woche

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 61 von 150

Verworfener! Hinaus mit dir!" Das lässt sich Lois nicht zweimal sagen, und eilig ver schwindet er aus dem Widum. Den Seelsorger ärgert es nachträglich, sich so zornig gezeigt zu haben, und die Ver nunft sagt ihm, dass selbst der heilige Zorn der Entrüstung nicht mm« angezeigt ist. Aber der Kerl ist doch auch zu Winter ist's geworden; meterhoch liegt der Schnee auf der Höhe. Zweimal im Tage muss der Pfad vom Widum Zur Kirche ausgeschaufelt werden, sonst könnte Hochwürden die Sacristei gar nicht mehr

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Belletristik

Jahr:

1907

¬Die¬ liebe Not : Schauspiel in fünf Akten

Seite 50 von 151

Autor: Domanig, Karl / von Karl Domanig

Signatur: I 63.190 ; II 62.930

Intern-ID: 67879

' erlebt Hab' !... (Zu den Großen:) Hört mir zu, ihr werdet mich verstehen. (Pause.) Einmal,. Hänsele, sind zwei Brüder g'wesen, zwei laubfrische Burschen, die sein auf Wanderschaft gangen, von Tyrol autzi den Rhein abi bis zu einer großen Stobt, die Köln heißt, Köln am Rhein. Dort hat man damals noch am Dom gebaut, weißt, der schönsten und größten Kirche in ganz Deutschland ; und da hat man Bildhauer braucht und haben die zwei Brüder, die von dem G'schäft g'wesen sind, leicht Arbeit g'funden

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 84 von 150

toteber mit bestem Dank ab. Es geht ja int 'Schulhause öitd), folange fein Lehrer in Me Einöde heranfkommt. bann wieder der Winter einzog in der Wildnis öes Hochlandes, da verkündete der Pfarrer von der Kanzel, àass er künftig bei Lawinengefahr die große Kirchenglocke läuten lasten werde zum Zeichen, dass sich die Leute in èie schuhenden Keller begeben sollten. Und er selbst ver brachte jede gefährliche Nacht wachend in der Kirche im Gebete, und nach jedem Lawinengang war er es, der den Strich

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1907]

Aus Etschland und Inntal : Erzählungen.- (Volksbücherei ; 178/179)

Seite 117 von 163

Der Wesilermichek. Das Dorf Oberplaning beklagte einen schweren Verlust. Über den Mesner, der durch mehr denn ein halbes Jahrhundert Kirche und Sakristei in Ordnung gehalten hatte, war das Löschhörnchen des Todes gekommen und hatte sein alters schwaches Le-enslichtlein ausgelöscht. Die Oberplaninger mußten sich also einen Ersatz verschaffen, aber das war gar keine leichte Sache. Der Oberplaninger Mesner bezog zwar ein Jahresgehalt von rund fünfzig Gulden, und jede Taufe oder Leichenfeier trug

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1896

Seite 67 von 150