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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 768 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Hausknecht: Also hopp! Wirt: Schaug, daß außikimmst! Bag a bund: Herbergsvater, bedenke, was du tust. Ich vergebe keinen Deut von meinem Rechtstitel utib werde schauen, daß ich bald wieder eimkimm! (Ab mit Hausknecht.) Achter Auftritt. Wirt, Journalist. Journalist: Wirt, Herr Wirt, nur noch einen Augenblick, wenn ich bitten darf. Wirt: Kruzisax'n, aber schnell! Journalist: Sehen Sie, meine Anwesenheit dürfte doch im Interesse der Gemeinde sein; und da überdies eine so hohe Persönlichkeit

, wie der Herr Bezirkshauptmann — Wirt: Und i sag' Ihnen, mier hab'n von die Lug'n schon vom voarig'n Jahr hear no gnueg, wo so a Schwindelhannes, der no dazue abbrennt ist, ins Blattl geb'n hat, der Mayr-Baur war' sechs Meter hoach abig'fall'n, wo's do nur drei g'wes'n sein. Journalist: Bitte, Herr Wirt, aber meine Zeitung, der „Nord- tiroler Bote" — Wirt: Es luigt oane wie die andere. Stimme: (von außen) Nikolaus, Nikolaus — Nikolaus! Wirt: Kreuzelement. Ja, ja. Stimme: Nikolaus! Wirt: Gleich, gleich

! Journalist: Also darf ich — Wirt: Iegges, Sie sein a no da! Gieh'n S' ietzt, gieh'n S', und des stantipede. Journalist: Herr Wirt, meine Zeitung. Wirt: Punsch, i gib auf die Schmiererei nix. Journalist: Aber sehen Sie doch, bitte — Stimme : (von außen) Klaus!

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 771 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
„Und morgen hat alles ein ander Gesicht": Die Zungfern-Präfektin 771 Wirt: Na so was, so was, letzt last dear herum, 's Dorf au und 's Dorf ab und derweil — Journalist: Herr Wirt. Wirt: Kruziadaxl, i woaß schon, i woaß schon. Journalist: Und dann bedenken Sie gütigst, bin ich auch Familien vater mit drei unversorgten Kindern zu Hause. Wirt: Freilich, freilich, aber sag'n S', verdienen S' denn gar so viel bei dear G'schicht? I o u r n a l i st : Ja sehen

Sie, das ist je nach dem. So im allgemeinen, wie ich bemerken mochte, drei Heller per Zeile, das macht bei einem Artikel — das heißt, wenn die Herr'n von der Redaktion nicht allzu viel streichen — drei bis fünf Kronen. Wirt: Drei bis fünf Kronen sag'n S' — Journalist: Es können auch mehr sein. Wirt: Ha, ha! Drei bis fünf Kronen! Hearst, Rosl, und es können a meahr sein. A fein's G'schaft wahrhaftig, die Schnurralisterei. Herti- gatti, und wegen dem Pappenstiel haben Sie den schwarzen Fahnen anzoch'n, sein Sie zu uns hearg'fahr'n

, da kostet ja die Bahn — Iournalist: Ach nein, das mach' ich ja alles mit den Füßen. Wirt: Mein Mensch, bei die Lederpreis! # Journalist: Also, wie gesagt, ich mochte schon recht sehr bitten — drei unversorgte Kinder — Wirt: Aber koane Lug'n, sag' i Ihnen, über mein' Wirtschaft. Wirtin: Und nit wieder drei Staff'l meahr dazue mach'n. I o u r n a l i st : Ich werde mein möglichstes tun. Wirt: Also was schaffen S' dann? Journalist: Vorderhand, es ist nämlich sehr heiß hier, ein Glas Wasser und dann später

vielleicht a Kracherl — Wirt: Mog'n S' koan Wein nit? Journalist: Wenn Sie gestatten, ich bin Antialkoholiker. Wirt: Hear'n S', die Tanz kenn' i schon. I o u r n a l i st: No —

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 772 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Wirt: Geah', Rosl, hol' dem armen Teufl a halb's Kilo auffer — Wirtin: Nikolaus! Wirt: A was, man rechmt's ja do der Gmoan au — (Die Wirtin geht ab.) Journalist: Mein Gott! Wirt: Ra also— Wirtin: (tritt ein, setzt dem Journalisten den Wein vor) Wohl bekomm's! Journalist: Herr Wirt, Herr Wirt, bitte noch ein Wort. (Man hört von ferne Blechmusik.) Wirtin: Um Gott's will'n, was ist dös! Nikolaus, Nikolaus, hearst nit, sie kemmen, sie kemmen! Wirt: Heilig's Kreuz — Wirtin: Mit deiner verdammten

Ratscherei. Marand Josef und no niemand da, wo sein die Dienstbot'n, wo sein die Dienstbot'n? Wirt: (zur einen Tür hinausrufend) Mali, Seppl, Urschl, auffi, alle ausfi da, schnell, marsch — ja, wo seid's denn, wo seid's denn? Wirtin: Jessas, Nikolaus, wie mier ist, wie mier ist. I woaß nit, wo mier der Kopf steaht. Ja, wo bleibt denn der Wein für'n Bezirks hauptmann — Mein Gott, und der Strauß, den i der Präfektin spendier'n will — Wirt: (läuft zum Fenster) Heiliger Pfannkuech'n, und letzt kemmen schon

die Kinder mit der Leahrerm — Stüehl' hear, Stüehl' hear —- Seppl, Seppl! Wirtin: Mensch, bist verrückt? Die sitz'n do nit nieder. Mach' do nit so a G'schroa! Wirt: Himmlische Baßgeig'n, und die Musig blast a schon beim Eck aber, Rosl, Rosl! Wirtin: Herrgott, bist schon b'soff'n? Bring' do nit all's unter- anander mit dein G'schroa! Und koa Salzfaßl ist a no nit auf 'n Tisch. Mali, Mali! Wirt: 's Maul halt! Na so a Angricht, so a Angricht. Und alleweil hast g'sagt, e6 fei all's schien beianand, und ieht

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 762 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Wirtin: Also. Wirt: Weart, weart! Was sie weart ist, ist mir Punsch, wenn mier nur a G'schäft mach'n. Und des mach'n mier, und des ist für an Wirt do die Hauptfach. Wirtin: Freilich, Nikolaus, freilich — wenn i die Hex nur besser leid'n kamt. Wirt: Du? Und tuest ihr do allweil so schien. Wirtin: Mein Nikolaus, letzt mueß i dl aber anschaug'n. Bist du dumm. Kennst no allweil nit den Grundsatz, den mir mein' Muetter schon als kloanwmzig's Wuzele hat einpragt: „Madl," hat f g'sagt

, „wenn d' weiter kemmen willst auf der Welt, je wieniger oan magst, um so schöner mueßt ihm tuen." Wirt: Bist halt a G'riebenel W i r t i n: I? (Lacht.) W i r t: A wollt'n Schlauche! Wirtin: Und weg'n so an Dreck. Weil sie vierzig Jahr da in der Gmoan Iungfernvoarsteherin ist. Wirt: Du hast's freilich nit ausg'halten so lang, nit amal als Jungfrau. Wirtin: Nikolaus! Wirt: Also. Wirtin: Und der Bezirkshauptmann mueß desweg'n hear. Kranz'l- jungfrau'n, d' Musig und der ganze Rat. Wirt: Warum nit? Es ist alleweil

no a ganz reputierlich's Weibetsl. Wirtin: Nikolaus, mach mi nit lach'n! Die! Wirt: Mier scheint gar, du eiferst — Wirtin: Mit dem, hi, hi! Freilich, i woaß, was i woaß. Wirt: War dös letzt wieder a Stich auf mi? Weil i ihr hie und da a Tatscherl auf die Wangen gib', daß sie mier in der Metzg lieber die alt'n Brock'n abnimmt — Wirtin: Sagst du! Aber Nikolaus, i sag' dier, dös ist a Falsche.

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 763 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Wirt: Geah! Wirtin : Äußerlich die Unbefleckte. Wer i Hab' schon die Blick g'fech'n, die sie dier zuewirft. Wirt: Mier! Wirtin: Du, verstell di nit. Wirt: Papperlapapp! Wirtin: Die Aug'n kannt' k ihr auskrah'n. Wirt: Bist du a Bease! Wirtin: Sie soll di in Ruch' lass'n. Sonst kannt' ste amal eppes der- frag'n, kannt' sie hear'n, was man früeher über sie in Tippersdill, wo sie geboar'n ist, g'red't hat. Und letzt soll sie a no die Medaille krieg'n — die — Vierter Auftritt. Die Vorigen

, ein Vagabund. Vagabund : (Ziemlich herabgekommen, einen Berliner auf dem Rücken, in der Rechten einen gewellten Knotenstock. Ungepflegter Vollbart, rote Rase. Tritt ein. Sieht sich eine Zeitlang um, dann zu sich selbst) Robl, nobl, sell mueß l sag'n. Rein wie bei an Fürst'n. A so an Empfang halt' i nit erwartet. (Legt das Bündel ab.) Wirt: Was gibt's? Vagabund: Seltsame Frage, aber hör'. Das Gehäuse meiner Seele ist restaurationsbedürftig, und wenn, wie dein Schild besagt und ich nach dem Umfange

deines Menschentums mit Recht vermuten darf, du ein solcher Restaurateur bist — Wirt: Unsinn! Mach' nit lang Fax'n, Mensch. Wem, Bier oder Schnaps? Vagabund: Wein, Bier oder Schnaps, das ist die Frage. Herr Wirt, ist mein Antlitz noch nicht leuchtend genug, daß du daraus die Bedürfnisse meiner Seele ohne weiteres enträtseln kannst, so ist mein Dasein verfehlt. Wirt: Kmzisax'n, i Hab' koan' Zeit für deine Spaß!

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 765 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Wirt: Du bist a komischer Kauz. Vagabund: Ich bin ein Reisender. Wirt: Auf was reist denn uacher? Schnaps — Vagabund: Faste es wohl und zucke mit keiner Wimper. Ich reise auf Entdeckungen. Wirt: Rach 'n Nordpol? Vagabund: Na, auf a nächste Verwandte. Wirt: Und woher kimmst? Vagabund: Ein Narr fragt mehr als ein Weiser beantworten kann. (Gemütlich.) Na, aber weil mir g'fallst, weil du für meinen inneren Menschen so was Vertrauenerweckendes hast, hör! I komm' stände pede aus einem der höchsten

Institute des Reiches, so quasi aus einer Hochschul! Wirt: Mach' koane Fax'n! Du -— Vagabund: So wahr als Amen im Buech steht. Ich könnte dir den sicheren schriftlichen Beweis erbringen, aber ein Etwas, das in mir ist, hält mich davon ab. Also du, da geht's dir fein noblich zue. Und wie man auf dich schaut. An Leibarzt Hab' i g'habt, wie der Kaiser, und allzeit ist oaner zur Wach, daß mir nix g'schieht, mit 'n Sabl vor der Tür g'stand'n. Ja und erst gar, was die G'sundheit betrifft. Vierzig Minuten

, auf die Sekunde genau, täglich spazieren geh'n, 's Fleisch bis auf's Milligramm zueg'wog'n, und dann die herrlichen Leguminosen. Wirt: Also kommst aus dem Zuchthaus? Vagabund: Zuchthaus, Zuchthaus! Herbergsvater, das ist kein Name für so eine erhabene Anstalt, auf deren Pforte schon ein meter hohes „k. k." steht. Wirt: Unsinn. Vagabund: Halt di fein z'ruck, daß du nit sozusagen eine Amts ehrenbeleidigung — Wirt: Geah', alter Lump! Vagabund: Sie, bitte, ich bin ein alter Kriminalist.

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 770 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
und ietza, nit in die Zeitung, nit in die Zeitung. Deac Schaden, dear Schad'n! Wirt: Los', Steffl! Vorsteher: A Hotel kannt'st bau'n, a Depertanz. Bon alle Gegen den kamen f hear, die Fremden, Engländer, Franzos'n und Ameri kaner — b'sonders Amerikaner, in Geld kannt man uns eingrab'n, mit Guldenstücklen kannt' man die Straß'n pflastern, und koan' Joumalister, koan' Joumalister! Wirt: Kreuzteufl, Kreuzteuft! — Vorsteher: Groaß druckt stand'n mier in der Zeitung neben dem Bezirkshauptmann

, du, i, die Präfektin, die Gmoansmander, alle, alle! Wirt: Marand und Josef, und i hab'n grad voarhin dort bei der Tür außig'jagt. Vorsteher: Um Gott's will'n, red', red', was hast tan, Unglücks mensch! A so was, a so was. Und da außi hast ihn g'jagt, da außi? Ist dos a Bildung? Ist dös a Bildung? So an Mensch'n, der uns soviel nuh'n kannt! Aber i mueß ihm nach, i mueß ihm nach, er mueß hear, er mueß hear! W i r t: A Langer, a Schwarzer — Vorsteher: Halt mi nit au, — halt mi nit au, der Fremdenverkehr, mier müeff'n

in die Zeitung, mier müeff'n! (Ab.) Wirt: Du halt, los'! — Da kenn' di aus, da kenn' di aus. Zehnter Auftritt. Wirt, Journalist, nach einiger Zeit die Wirtin. Journalist: (bei dem zweiten Eingang herein) Herr Wirt, Herr Wirt! Wirt: Kreuzteufl, da sein S' ja eh. (Zum Fenster hinaus.) Voarsteher, Boarsteher! Ear ist wieder da, ear ist wieder da — Journalist: Um Gottes will'n, was wollen Sie? Sie werden doch nicht. Ich bin doch der friedsamste Mensch auf der Welt.

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 761 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
„Und morgen hat alles ein ander Gesicht": Die Jungfern-Präfektin 761 Wirt: Und in guet'n Wein fein z'earst, damit sie an Humor krieg'n; spater, so in oaner Stund', wenn sie's nimmer merk'n, na' in andern, woaßt schon, in G'wassert'n. Wirtin: Mein ja, Nikolaus, mein ja, wohin kam' man allweil mit'n Guet'n, bei dear Teurung? Wirt: In Bezirkshauptmann, der ausg'hungert'n Stangen, d' Forell'n und 's Schnitz! und a feins Werndl, gelt des mit'n roat'n Hals — und fein a Serviettl. Wirtin: All's recht

. Aber du, Nikolaus, tat's für den alt'n Kracher nit a dear mit'n grüenen? Wirt: Dummheit'n! Den Mensch'n müeff'n mier uns warm halt'n. Wirtin: Freilich warm halt'n, Nikolaus. Sell schon. Gelt, Nikolaus, die groaße Glock'n heart man allwell am weitest'n. W i r t: Ja und man ziecht sie leichter, wenn sie g'schmiert ist. W i r t i n: Du bist a Feiner. Wirt: Also. (Horcht.) Hm, schon zur Wandlung, ieht wearn f' a bald kommen. Mali, Mali — Wirtin: Nikolaus, kann's i mt a mach'n? Zweiter Auftritt. Die Vorigen

, ohne den Hausknecht, Mali. Mali : (auftretend) Was gibt's? Wirt: Trag' ietzt den Wein auf. Auf ied'n Tisch fur's earst' zwoa Liter. (Mali ab.) Dritter Auftritt. Wirt, Wirtin. W i r t i n : Du, Nikolaus! Wirt: Was? Wirtin: Eigentlich ist sie's gar nit weart, die ganze Remasuri, dös alte G'schleder. Wirt: O mein' Mensch!

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 773 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Elfter Auftritt. Die Vorigen, Mali, der Hausknecht. Journalist: Dürfte ich Ihnen vielleicht beispringen? Wirt: Jegges, dear a no. Nix derf'n S', nix! M a l i: Da ist's Kaffeeg'schirr. Wirtin: Heiligs Mirakl, 's Salzfaß! Hab' i g'sagt, dumm's Weibs bild. Wirt: Ja, wo ist denn 's Kalfindl, wo ist 's Kalfindl? Seppl, Seppl! (Der Hausknecht erscheint mit einem Nudelbrett voll gesottener Blutwürste, das er, wie ein Kellner die Platte, mit der rechten Hand balanziert.) Wirt: (gibt dem Hausknecht

einen Stoß) Stoanes'l! (Das Rudelbrett fliegt samt den Würsten zu Boden.) Wirtin: Na so was, so was! (Der Hausknecht rafft die Würste möglichst ungeschickt zusammen.) Wirt: Sauwirtschaft! (Zum Hausknecht) Schütteln kannt' i di! Wirtin: Marand und Josef, was fangen mier nur an, was fangen mier nur an — Zwölfter Auftritt. Die Vorigen, der Vagabund. Vagabund: (bei der Türe, durch die ihn der Hausknecht herausgeführt, eintretend) Der Wirt als Jeremias auf dm Trümmern von Jerusalem! (Geht

wieder unter die Türe zurück.) Wirt: Lump! Lump! Aber wo ist a Besn? Rosl, Mali, Kreuzsakra, a Sagmeahl, a Sagmeahl — Wirtin: Heilig's Kreuz, Letzt sein sie da a schon. Vagabund: (an der Tür) Und das heißt man eine würdige Vor bereitung auf einen Festakt. Herr Wirt, meine Gratulation! Dreizehnter Auftritt. Die Vorigen. (Bor dem Hause Marschmusik. Durch die Türe drangen sich weißgekleidete Mäd chen und die Lehrerin und stellen sich an der Schmalseite des Saales auf. In

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 766 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Wirt: Und wegen was bist denn na' g'seff'n, hast g'rabt oder g'stohl'n? Vagabund: Schau i so bedeutend aus? (Sieht m seinen Sackspiegel.) Aber na, der Ehrgeiz ist nie meine Untugend g'wes'n. Kurz und guet, fast schäm i miers, bei deiner hohen Meinung von mier z' sag'n. Ich bin halt groast. Wirt: Also Vagabundage? Vagabund: Vagabundage, Vagabundage, pfui! Sagen wir lieber wegen steter perpendikulärer Veränderung meiner Lage. So was klingt nobler und physikalischer. Rur Hab' i allweil wegen

und infolge Mangels eines Lizenzscheines damit Unglück g'habt. Wirt: I verstech di nit. Vagabund: Gelt, das ist imposant. W irt: Ra, und was machst denn letzt? Vagabund: Ich höre auf die Stimme des Herzens, die seit meinen Hochschulstudien aus meinem Innern tönt. Wirt: Ist dos das nächste Anverwandte? Vagabund: Ich suche den Faden der Natur, wo ihn in meinem vierten Lebensjahr die Menschheit abgerissen, wieder anzuknüpfen. Sechster Auftritt. Die Vorigen, Wirtin, der Journalist. Wirtin: Nikolaus, der Hearr

da möcht mit dir red'n! Du, wenn er aber von dear Gattung ist, gibst ihm fein nix. Journalist: Guten Tag, Herr Hotelier! Wirt: Morgen! Journalist: Ich erlaube mir, mich vorzustellen: Mein Name ist Ringeltier, Journalist. Wirt: Was sein S'? Wirtin : A Schnorralist, sagt er. Journalist: Nein, nicht genau so, verehrteste Frau, aber Journalist oder Berichterstatter, wenn Sie gestatten. Vagabund : Die fünfte Großmacht, wie Bismarck sagt: Mann der

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 777 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Vorsteher: Herr Bezirkshauptmann! Um's Himmels will'n! Vagabund: Muetter, wie's war, hab'n mier g'sech'n. Für's weitere, meine Herrschaften, viel Dank für die Eahr — (Ab.) Kinder: (da sie die Präfektin mit dem Vagabunden abgehen sehen) „Wir winden dir den Iungfernkranz Aus veilchenblauer Seide Zu deines Festes höchstem Glanz In unsres Herzens Freude." Wirt: Wie stiehn mier letzt da, wie stiehn mier letzt da! W i r t i n : A Skandal ist's, a Skandal — Vorsteher: Um Gott's will'n

, wo ist der Journalist — Wirt: Heilig's Hasenöhrl, abg'fahr'n! Vorsteher: Mensch, was, was sagst? Wirt: Abg'fahr'n! Vorsteher: Dös a no, dös a no. Um's Himmels will'n, Seppl, Toni, Loisl, lafts, er mueß hear, er mueß! Unser Fest, unser Fest — Wirt: Kreuzdividomine, der ganze Fremdenverkehr ist hin, die Bluat- würst sein futsch, 's Brätele ist futsch, und mein' Wein, den extra g'waflert'n, kann i selber sauf'n. Journalist: (den sie zur Türe heremzuzerren versuchen) Mein Bericht, mein Bericht! Laßt mi los, laßt mi los

— Vorsteher: Haltets ihn — Reißts ihm 's Papier aus der Hand — Journalist: Kreuzsakra! (Reißt sich los und ab.) Wirt: Durch ist er, dös ist 's oanzige, was von ihm dablieben. (Eine abgeriflene Frackschöße vorzeigend.) Vorsteher: Und letzt stieh'n mier no in der Zeitung mit ünsern Fest - Wirt: A G'lachter sein mier für alle Gmoanen umadum. Vorsteher: Und i, i Mondkalb, Hab' all's anzettelt! Ende.

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 769 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
Wirt: Ja, ja und in Dreiteufelsnamen noamal, ja. Journalist: Bitte, ist das Ihr letztes Wort? Wirt: Abfahr'n, sag' i Ihnen, mler hab'n koan' Zeit meahr. Journalist : Bedenken Sie doch! Wirt: Kreuzsakra Element, dort hat der Zimmermann 's Loch g'macht — aber rasch, sag' i Ihnen —! Journalist: Bitte gütigj! um Verzeihung! (Ab.) Neunter Auftritt. Wirk, der Vorsteher. Wi rt: So was, so was, aber richtig: (Macht ein paar Schritte gegen die Türe, wo die Stimme hergekommen.) Ah, du? Vorsteher

: Was will i denn eigentlich — I sag' dier, i bin in aner Aufregung! In a Viertelstund müesf'n sie da sein. In aner Angst! So viel geaht mir bei der Sach' im Kopf um. Was Hab' i denn eigentlich woll'n? Richtig! Du, was i frag'n will, ist koa Hearr nit kemmen? W i r t: A Hearr, na! Vorsteher: Jeffas, Jeffas, so sein mier die Blamierten, die Blamierten. Wirt: Wear? Vorsteher : Wear! Mier, mier, du, i, 's ganze Dorf. Unser Ruef ist hin, dein G'schaft ist hin, der Fremdenverkehr ist hin. Wirt: Aber Mensch! Vorsteher

: Sie mueff'n rein mein Brief nit kriegt hab'n. So a Schlamperei, so a Schlamperei! Aber wart, laß mi auffi auf die Post, laß mi auffi zur Expediterin! Wirt: Jetzt kenn' i mi aber nimmer aus, spinnst? B o r st e h e r: Und i Hab' ihnen so warm g'schrieb'n, sie soll'n wem hear- schick'n. So a Fest, so a Fest. In tausend Jahr', sag' i dier, ist koan' solles meahr. Was hab'n die andern? An Schulmoaster, höchstens an Veteran. Voar Neid rein derspringeten die Gmoanen rings umadum 49 Kranewitter, Werke

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Gesammelte Werke : hrsg. von der Adolf-Pichler-Gemeinde in Innsbruck. Mit einem Vorwort von Hans Lederer
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Seite 760 von 830
Autor: Kranewitter, Franz ; Adolf-Pichler-Gemeinde / Franz Kranewitter
Ort: Graz [u.a.]
Verlag: Verl. Das Bergland-Buch
Umfang: 827 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 62.874
Intern-ID: 153172
III. Die Iungfern-Präfektin Personen: Der Wirt Die Wirtin Sophie Ern Vagabund Ein Berichterstatter Der Gemeindevorsteher Kranzelmädchen, Gememderäte, Der Bezirkshauptmann Die Jungfern-Präfektm Der Hausknecht Mali, Kellnerin Die Lehrerin. Musikanten, Volk. Schauplatz: Ein Dorf in Nordtirol. Zeit: Gegenwart. (Saal im ersten Stock. Zwei Ausgange. Einer in ein Nebenzimmer, der zweite durch eine Stiege ins Freie. An der Decke und an den Wänden Girlanden. Festtafel, weiß gedeckt.) Erster Auftritt

. (Der Hausknecht befestigt noch einige Lampions an der Decke. Die Wirtin macht sich an der weiß gedeckten Tafel zu schaffen.) Wirt: (Kappe auf dem Kopfe, in weißen Hemdarmeln und weißer Schürze, eintretend) Also, wie steht's, all's in Ordnung? Wirtin: (im Dirndlkostüm) Eia wohl, Nikolaus, eia wohl, freilich, all's in Ordnung, bis auf's Tüpfele. Wirt: Recht so, recht. Gelt und nach« wie i's ang'schaff'n: D' Bluet- würst und 's Kraut z'earst, um ihnen dm Mag'n z'stopf'n, nacher die Knödl und z'letzt 's Brätele

. Den Gmoansmandern 's Fleisch, und den Weiberleut'n 's andere zum Abnag'n. Wirtin: Ganz wie du sagst, Nikolaus, wearn mier schon mach'n, wearn mier schon mach'n. Wirt: Du, und no oans! Wirtin: Was?

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