Verhandlungen der 18. General-Versammlung der katholischen Vereine Deutschlands und Oesterreichs in Innsbruck am 9., 10., 11. und 12. September 1867 : amtlicher Bericht
gestiftetes Denkmal an dieses große Ereigniß. Die langen Jahre des Friedens wur den 1703 durch den Successionskrieg, welchen Oesterreich mit Frankreich führte, unterbrochen. Max Emanuel, der Vaiern-Her- zog, hielt mit Frankreich. Er überrumpelte Tirol und war schon bis Innsbruck vorgedrungen. Da ermannte sich das Volk; das Volk wurde zu einem Heer für einen verwegenen Kampf, und am St. Annatage floh Max mit großem Verluste über Zirl nach Haufe. Die Annasäule in der Neustadt ist das Denkmal
sich demselben an und es ging zum großartigen Kampfe von Spinges, wo unsere Landstürmer, vereint mit der kaiserlichen Armee, den glänzendsten Sieg erfochten. Jene Fahne, die damals unseren Kriegern winkte, hat ihren Platz hier in unserm Saale eingenommen. (Bravo.) Der dritte Einfall der Franzosen erfolgte von der Schweiz aus gegen Vmtschgau. Er wurde ebenfalls zurückgewiesen. Der Preß- burger Friede vom Jahre 1806 trennte Tirol von Oesterreich. DaS Land wurde bairisch, die Herzen aber sind österreichisch ge blieben. (Bravo
.) Und dies Zeigte insbesondere das Jahr 1809, wo unter der Führung des Sandwirths Andreas Hofer sich das Volk wie ein Mann erhob und die schönsten Thaten vollbrachte. Im Jahre 1814 kam Tirol wieder an Oesterreich und die Bande, welche eins halbtausendjährige Verbindung früher bewirkt hatten.
