¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 24 - 26. 1908 - 1910
Seite 455 von 479
Autor:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Umfang:
Getr. Zählung
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Abschlussaufnahme von: 1908,1-12 ; 1909,1-12 ; 1910,1-10
In Fraktur
Schlagwort:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Signatur:
III Z 294/N.F.,24-26(1908-10)
Intern-ID:
483818
die er aber liebt bis in den Tod, weil sie ihm ein seltenes Blümlein gab, die Frei heit. — Und der Inhalt packt, fesselt, ist klar und hell gewählt! Selbstverständliches, was aber eben noch nicht gemalt und be handelt wurde, was riesig unmittelbar wirkt und was vielleicht andern im krampfhaften Suchen nach Verborgenem entging. Nicht ein paar Personen, nicht speziell den bekannten Tirolerführern,nein, dem ganzenHel- denvolke singen seine Werke den Lobhymnus. Und die Form, der Egger den Inhalt
, die Arbeit gehärtet, die ^ Zeit gewelkt hat; da ist frisch drauf los gemalt worden, wie Egger es fah und voll empfand. Wenn man gewisse Maler „Poeten' Alte St. Martinsfigur aus Äopfgarten i. D> Zeit, erscheint uns alles in feinen Bildern wahr, lebensecht und naturgetreu. Da gibts keine theatralische Pose im Anstürmen nnd Sterben, keine Glätte und Effekthascherei, leine Pedanterie und Versüßelung. Man vergleiche im Geiste nur etwa Desregger'sche Aelpler und Bauern im Kriege. Desregger idealisiert
zu Füßen legen, so ist Egger eine ausgeprägte Verstandesnatur, die das Ge fühl übertrumpft! Er verschmäht jeden aus höhenden Prunk. Das weitgeöffnete Auge, schwielige Hände, wirres, ungepflegtes Haar, Hüte und Kleider, die im Wechsel der Tem peratur in Form und Farbe undefinierbar geworden, blockige Waffen, die allein zum Heben respektable Kraft verbrauchen. Das sind seine Mittel, dnrch die er magnetische Wirkungen übt. Egger zeichnet ferner mit