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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 80 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
74 Gcscuig und Dichtung. Wohlstand. Der künstlerische Zinn des Volks zeigt Haber auf dem Platze geblieben sein soll, sich auch im Volksgesang. Es ist aber — Eine durchaus bodenständige Kunst, aber merkwürdig, wie ungleichartig die Freude merkwürdigerweise nur im Unterinnthal am Singen verbreitet in. Die klingende und dessen Nachbarschaft, ist das Volks- jauchzende Heimat des Tiroler Volksliedes tümliche Drama. Man muß die Bauern ist das Zillerthal mit seinen grünen Malten theater in Thiersee

zur Blüte ihres Genuß, worben, ohne ihrer Tiroler Heimat darüber lebens macht. Auf den Tiroler Banern- zu vergessen. Es ist freilich nicht mehr theatern werden, durchwegs von Bauern, alles, was man im Zillerthale hört, reiner Stücke gespielt, deren Inhalt der Leidens-- Volksgesang-, verführt vom Beifall der geschichte Christi, aber auch der christlichen großen Welt, haben die Tiroler sich zu ihren Legende, der deutschen Volkssage, der Ge alten Liedern manches hinzugesungen und schichte des romantischen

Mittelalters, dem hinzukomponieren lassen, was nicht echt ist. Tiroler Freiheitskriege und dem bäuerlichen Aber echt ist ihre Freude am Gesang, echt Leben der Gegenwart entnommen ist. ihr Talent. Außer dem Zillerthal singt Daß das Schwergewicht nationaler Ne man auch gern im ganzen Unterinnthal und deutnng für Tirol in den Dörfern, nicht in all' den Thälern, die an die almenreichen in den Städten liegt, erklärt sich leicht, bayerischen Berge angrenzen. Auch im In den Städten hat man, seit sie bestanden

auch Bursche reichen Umgebung schon im Mittelalter eine und Mädchen an Sonntagen versammeln. Stadt des Wohlstands und des Genusses Dann lösen Gesang und Tanz sich ab. Auch sein, die von der Natur mehr begünstigt in den Almbütten beim Herdfener und auf war, als irgend eine andere Stadt im den Bergwiesen bei der Heumahd wird gern deutschen Sprachbcreich. Und daß auch gesungen. Seine trutzigsten Lieder singt Innsbruck und die kleineren Tiroler Städte der junge Tiroler, wenn er vom „Gassel- gern

manches vom heiteren Lebensgenuß gehen' heimkehrt. Das Gasselgehen ist der des Mutterländchens annahmen >— wen Gang an Liebchens Fensler. ein Gang, der möchte das wundeni? So finden wir in in allen Alvenländern und auch anderwärts den Tiroler Städten nicht jene stahlklirrende vorkommt. Fübri er den jugendlichen Wage- Arbeitshast, jene nervenzerstörende Unrast, hals in ein fremdes Dorf, so ist er nicht jenen freudlosen Erwerbseiser. wie in vielen ganz gefahrlos- denn es kann dem Eni' gleich großen deutschen Städten

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 64 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
Hg Religion und Gcmüt, konnten die Tiroler überzeugt werden, daß den sich zahllos, an den Straßen wie an unter den Protestanten ebenso gute, fromme den schmalen Bergpfaden, selbst auf ver- und gerechte Menschen sein können, als gletfcherten Jochen. Dem einsamen Wan- unter Katholiken. Der wilde Heldenmut, mit derer in wilder Höhe erscheinen sie als ein dem das Tiroler Volk im Jahre 1809 sich Gruß menschlicher Teilnahme; meist aber gegen die bayerische Herrschaft aufbäumte

mit drei Händen gehoben und eine Reihe von Maßregeln zu bedeckenden Raum eine bildliche Dar gewaltsamer Aufklärung angebahnt. stellung des Unglücks, einen frommen, oft Dieser Glaubenseifer der Tiroler offen- gereimten Spruch und die Bitte an den bart sich in ihrem Haus und in ihren Wanderer Am ein kurzes Gebet. Kirchen. Jede Wohnstube hat ihr kleines Bei seinem starken Glauben hat das Heiligtum: eine Ecke, wo ein Kruzifix und Tiroler Volk auch recht viel Abergläubisches, einige Heiligenbildchen hängen

. Vor und Daß man eine kranke Kuh lieber von einem nach jeder Mahlzeit wird gebetet. Die Kapuziner segnen läßt, als daß man den ge- Dorfkirche steht überall auf dem schönsten lernten Tierarzt befragt, schadet heute noch Platze und leuchtet weit ms Thal, um- der Tiroler Viehzucht; auch der kranke Mensch geben von der Mauer des kleinen Fried- wallfahrtet lieber zur Muttergottes von Ab Hofes, in dem die Toten des Thales ihre sam, als zum berühmtesten Kliniker. Wetter ewige Ruhe gefunden haben. Jeden Sonn- befchwörnngen

und Wetterläuten sind noch tag wird die Messe gehört, zu der sich die an der Tagesordnung und ungebrochen die Thalbewohner aus stundenweiter Ferne ein- Wunderkraft von Amuletten und Reliquien, finden. Selbst die Bergführer versagen an Die Gemütsart des Tirolers ist im Sonn- und Feiertagen ihre Dienste, ehe ganzen eine vortreffliche. Ehrlichkeit und sie die Messe gehört haben. Auch das Treuherzigkeit ist ein Grundzug derselben. Fastengebot wird streng gehalten, ja oft Nur ist der Tiroler doch so schlau

, daß auch der fremde Reisende zu seiner Ein- er, wenn er den Fremden damit beein- haltung genötigt. Neben den Dorfkirchen flusfen kann, sich noch treuherziger und gibt es zahlreiche einzeln stehende Kapellen ehrlicher stellt, als er wirklich ist. Der durch und Wallfahrtskirchen; Wallfahrerzügen und seine rauhe Natnr dem Volke anerzogene Bittgängern kann man an Sonntagen häufig Mut steigerte sich früher, namentlich im begegnen. Die Wallfahrt ist übrigens für Unterinnthal und Zillerthal nicht selten den Tiroler

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 78 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
7 ? Tiroler Kunst. sondern nur Saumwege. Und ans dem des Bauernhauses mußte wieder auf den Fenster des dröhnenden Eisenbahnwagens Ban der Kirchen einwirken, womit dann sieht man gegenüber an den Felswanden weiter deren innere Ausschmückung, Plastik Steige, die nur der schwindelfreie Älpler und Malerei, zusammenhängen. Frühzeitig zu begehen vermag. Tie Tiroler Post- mußten die Tiroler zu der Empfindung straßen sind sast durchgängig vortrefflich, kommen, daß ihre Häuser, Kirchen, ja die einzelne

verläßt, werden die kirchliche Zwecke schafsend, ward mit Bor- Wege dürftig. Tie kurzen Anfangsstrecken, liebe Heiligen- und Historienmalerei. Der die in die Seitentbaler hineinführen, sind berühmteste unter den Tiroler Malern ist noch zur Not sahrbar: oft hört aber bei Franz von Defregger geworden, ein Bauern- der ersten Thalstufe schon der Wagenverkehr söhn anS dem Pusterthale, dessen künstlerische auf: die Saumpfade beginnen und Me Kraft sich aus den Stoffen und Zuständen letzten Verzweigungen

. 52); aber lich, bis durch den tiesen Neuschnee Bahn auf die neuere und neueste Entwickelung geschaffen ist. deutscher Sprache und Dichtung hat Tirol Ter stark ausgevrögte künstlerische Sinn keinen Einfluß genommen. Das liegt in des Tirolers betätigt sich zunächst in seiner dessen nicht am Volke, fondern an seinen bis- Architektur. Taß das Tiroler Bauernhaus herigen Erziehern, die der Freiheit des weit interessanter und mannigfaltiger in Denkens und Empfindens nicht jenen Spiel seiner Erscheinung

in, als das fränkische räum ließen, dessen sie zu litterarischen Groß- vder niederfcichfische, Hai seine guten Gründe, thaten bedurft hätte. Der Tiroler wird in Die von der Natur aufgenötigte Ber- seinen Thälern wohl zu einem frommen und schiedenheit des Baumaterials, die Un- patriotischen Empfinden erzogen, aber nicht ebenheit des Bodens , das Streben nach zu jener Weltnmschau und geistigen Flug- der Sonnenseite und nach der Front des kraft, die man vom modernen Schriftsteller Thalwegs: alle diese Bedingungen

wiesen verlangt. Beda Weber und Hermann den Tiroler Baumeiner seit den ältesten von Gilm sind die hervorragendsten Dichter Zeiten auf eine Mannigfaltigkeit der Ban- Tirols aus .diesem Jahrhundert; aber sie formen hin. die eben in der Ebene nicht sind außerhalb Tirols kaum genannt. Das notwendig in und sich deshalb auch nicht Land muß seinen Klassiker noch gebären: ausbildet. Zu diesen natürlichen Be- aber daß es ihn aus seinem Felsenboden dingungen der Entwickelung des Kunstsinns hervortreten lassen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 80 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
74 Gesang und Dichtung. ^Großtaten bedurft^ätte. Der Tiroler wird Nordtiroler Wirtshäusern wird gesungen, in seinen Tälern wohl zu einem frommen wenn sich die Bursche, jeweils auch Bursche und patriotischem Empfinden erzogen, aber und Mädchen an Sonntagen versammeln, nicht zu jener Weltumschau und geistigen Dann lösen Gesang und Tanz sich ab. Auch Flugkraft, die man vom modernen Schrift- in den Almhütten beim Herdfeuer und auf fteller verlangt. Be da Weber und H ermann den Bergwiefen

bei der Heumahd wird gern von Gilm sind...dve heM^agendsien Dichter gesungen. Seine trutzigsten Lieder singt 'Tirols aus dem vorigen Jahrhundert; aber der junge Tiroler, wenn er vom „Gafsel- sie sind außerhalb Tirols kaum genannt. Auch gehen' heimkehrt. Das Gasselgehen ist der der Geolog , Kulturhistoriker und Dichter Gang an Liebchens Fenster, ein Gang, der Adol f P ichler, einer der besten Kenner Tirols, in allen Alpenländern und auch anderwärts kam erst spät zu einiger Geltung. Das vorkommt. Führt

während seines Rückzugs geworfen so reich der Minnesang erklungen ist. wird, wobei schon mancher feurige Lieb- Der künstlerische Sinn des Volks zeigt Haber auf dem Platze geblieben sein soll. — sich auch^M^ Völksgesaug. Es ist' Wer Eine durchaus bodenständige Kunst, aber merkwürdig, wie ungleichartig die Freude merkwürdigerweise nur im Unterinntal und am Singen verbreitet ist. Die klingende, dessen Nachbarschaft, ist das volkstümliche jauchzende Heimat des Tiroler Volksliedes Drama. Man muß die Bauer ntheater

Zu gemacht und sich Ehren und Reichtum er- neigung zur Blüte ihres Genußlebens macht, werben, ohne ihrer Tiroler Heimat darüber Auf den Tiroler Bauerntheatern werden, zu vergessen. Es ist freilich nicht mehr durchwegs von Bauern, Stücke gespielt, alles, was man im Zillertale hört, reiner deren Inhalt der Leidensgeschichte Christi, Volksgesang; verführt vom Beifall der aber auch der christlichen Legende, der deut großen Welt, haben die Tiroler sich zu ihren schen Volkssage, der Geschichte des romanti

- alten Liedern manches hinzugesungen und schen Mittelalters, dem Tiroler Freiheits- hinzukomponieren lassen, was nicht echt ist. kriege und dem bäuerlichen Leben der Aber echt ist ihre Freude am Gesang , echt Gegenwart entnommen ist. ihr Talent. Außer dem Zillertal singt Daß das Schwergewicht nationaler Ne man auch gern im ganzen Unterinntal und deutung für Tirol in denDörfern/^mW in all den Tälern, die an die almcnreichen ^in den Städten liegt, erklärt sich leicht. In bayerischen Berge angrenzen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 55 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
48 Tirols Befreiung- Österreich und Napoleon wieder ausbrach, in Tirol sofort die flammen des Aus- standes hoch emporschlagen. Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier lAbb. 17 n. là), ward zum begeisterten Führer der Tiroler Landesverteidiger, Joseph Sveckbacher, ein Bauer aus Rinn im Unterinuthal, zum geistigen Leiter der kriegerischen Thaten, dessen Adlerblick und verwegener Mut die schwersten Situationen beherrschte. Ter Ka puziner Haspinger hals mit entstammender Rede. Im Pusterthal

entbrannte der Auf stand zuerst; dort ward schon im April eine Indessen hatte sich am Berge Jsel der Tiroler Landsturm versammelt; .wiederum kam es hier zur Schlacht, und abermals wurden die Bayern geschlagen und zum Rückzug aus Tirol gezwungen. Nur Kus- stein, ausS tapferste verteidigt, blieb in ihren Händen. In Südtirvt hatte eine österreichische Heeresabteilung die Franzosen vertrieben. Aber nur kurze Zeit währte dies. Oster reich hatte nach der unglücklichen Schlacht bei Wagram seine Truppen

aus Tirol zurückgezogen und die Tiroler zur Ruhe ^ . - . . ' - - KIlW Abb. >',l. t. Johann in Tirol. Nach nncr Phoiogravlnc von Wünhlc in Salzburg.) kleine bayerische Abteilung zurückgedrängt nach Sterzing, wo sie von Hoser gefangen ward. Am 12. April ward die Besatzung von Innsbruck durch Speckbacher über wältigt; die Hauptmacht der Bayern und Franzosen, die sich, -l6W Mann stark, über den Brenner gegen Innsbruck zurückgezogen hatte, mußte bei Witten kapitulieren. So war Tirol wiederum srei

. Aber nur für kurze Zeit. Schon im Mai brach der bayerische General Wrede wiederum in Tirol ein, erkämpite sich den tapser ver teidigten Paß Strub an der Salzburg- Tiroler Grenze, schlug die Tiroler bei Wörgl und bemächtigte sich Innsbrucks. aufgefordert, Napoleon den Marschall Le- febre mit einem 50 Wl> Mann starken bayerisch - sächsisch - französischen Heer nach Tirol geschickt. Nvrdtirol war entwaffnet. Aber in Südtirvl rief Andreas Hoser zum drittenmal den Landsturm ans, der die Truppen des Marschalls

in wiederholten Gesechten, insbesondere in einer blutigen Schlacht au der Pontlccher Brücke, wiederum zurückdrängte nach Innsbruck. Das war in den ersten Tagen des August. Am Uì August ward die dritte und größte Schlacht am Berge Jsel geschlagen; die Tiroler blieben siegreich; der Marschall verließ mit seinem Heere das Land. Der

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 207 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
Hauptwerke über Tirol. Weber, Beda: Das Land Tirol. 1837/1838- Staffier: Tirol und Vorarlberg, 1839/1846. Thaler: Geschichte Tirols. 185-5/1855. Schneller: Landeskunde von Tirol. 1872. Hsrmann: Tiroler Bolkstypen. 1877. Miltner: Die gefürstcte Grafschaft Tirol und Vorarlberg. 188V. Ämthor: Tirolerführer. 1884. Egger: Die Tiroler und Vorarlberger. l882. Schaubach: Die deutschen Alpen. 1866/1867. Lingerie: Sitten, Bräuche u. s. w. des Tiroler Volkes. 1371. Ichleilner: Tirol und Vorarlberg. 1835

. Clemen: Tiroler Burgen. 1894. Egger: Geschichte Tirols. 1872/1880. von Hormayr: Tirol und der Tiroler Krieg von 1808. 1845. Jäger: Geschichte der landstandischeii Verfassung Tirols. 1881/1885. Streiter: Studien eines Tirolers. 1862. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol. Seit 1825. Zeitschrift des Deutschen und Osterreichischen Älpenverrins. Zteutn Drei Sommer in Tirol. 1871. Baedeker: Südbayern, Tirol u. s. w. PmtschtUer K Heß: Der Hochtourist in den Ostalpeu. 1894. Außerdem zahlreiche Schriften

14 22. 10. St. Maria in Wolkenstein, gegen die Sella- 23. gruppe gesehen . . . ' 15 24. 11. Der Langkofel, von Nordost gesehen . 17 25. Seite Die Marmolada, von der Seiser Alp ge sehen 19 Die Palagrnppe, von der Rosetta gesehen 20 Der Dnrrensee mit dem Monte Cristallo 21 Die drei Zinnen, vom Toblinger Riedel ... - 22 Entlaubter Baum im Mühlwaldtal . . 23 Angebliches Bild der Philippine Welser (um 1600) 24 Philippine Welser (um 1576) .... 25 Andreas Hofer-Denkmal in der Hofkirche zu Innsbruck 27 21. Tiroler

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 78 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
72 Tiroler Kunst. Steige, die nur der schwindelfreie Älpler Tiroler zu der Empfindung kommen, daß zu begehen vermag. Die Tiroler Post- ihre Häuser, Kirchen, ja die ganzen Ort straßen sind fast durchgängig vortrefflich, schaften nicht bloß architektonisch, sondern einzelne von ihnen wahre Meisterwerke des auch landschaftlich wirkten. Die Plastik, Straßenbaues, wie etwa die Straße von für kirchlichen Schmuck und für die kleinen Landeck über Finstermünz und die Walser Heiligtümer des Hauses

sich zunächst in seiner Der berühmteste unter den Tiroler Malern UrMtektur, Daß dàLi roler Bauernh aus ist Franz von De fregger geworden, ein Mit inàessanter, und mannigfa ltiger in Bauernsohn aus dem Pustertale, dessen künst- seiner Erscheinung ist, als das frä nkis che lerische Kraft sich aus den Stoffen und Zu- oder niedersächsische, hat seine guten Gründe, ständen seiner Heimat unerschöpfliche Jugend Die von der Natur aufgenötigte Ver- sammelt. Neben ihm steht würdig Ma thias^ schiedenheit

des Baumaterials, die Uneben- Schmidens Paznann (Abb. 50 und 52). heit des Bodens, das Streben nach der Daß so hervorragende Künstler Tirols ihre Sonnenseite und nach der Front des Tal- Werkstätten nach auswärts verlegten, hat Wegs: alle diese Bedingungen wiesen den seinen guten Grund; die Kunst bedarf jenes Tiroler Baumeister seit den ältesten Zeiten geistigen Luftzuges, der durch die große auf eine Mannigfaltigkeit der Bauformen Welt, nicht dnrch die engen Täler weht, hin, die eben in der Ebene

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 101 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
94 Inn noch Stift und Vorstadt Wilten den Namen haben. Schattenhafte Erinnerungen aus römischer Zeit wie aus den Tagen des großen Gotenkönigs Theodorich durchgeistern die Stadt und mit ihnen die Romantik des Mittelalters, getragen durch die Ge stalten Friedrichs mit der leeren Tasche, Kaiser Maximilians I., der schönen Phi lippine Welserin; und dazwischen meint man den Schlachtenlärm aus den Tagen des spanischen Erbfolgekrieges und des großen Tiroler Freiheitskampfes zu vernehmen. Aber all

sind; das Ganze gehört unstreitig zu den großartigsten und charaktervollsten Erschei nungen einer ganzen Kunstepoche. Außer dem Kaiserdenkmal haben auch die Gräber der Tiroler Freiheitshelden, An dreas Hofers, Speckbachers und Haspingers, eine Stätte in der Hofkirche gefunden. Und treten wir aus ihrer schweigenden Halle hinaus in die sauberen und heiteren Straßen, so sehen wir fast allerwärts über den Enden derselben die riesenhaften Bauwerke empor ragen, die hier die Meisterin Natur auf getürmt

, Kunstwerken und Natur- gegenständen vereinigt, welche die Natur, die Geschichte und Kultur des Tiroler Landes spiegeln: vorrömische und römische Alter tümer, ethnographisch und kulturgeschichtlich wichtige Dinge, Erinnerungen und Trophäen aus den Tiroler Volkskriegen, Handschriften, Bücherschätze, Skulpturen, Modelle und Werke der Kleinkunst, Metallarbeiten und Münzen, Gemälde von älteren und modernen, na mentlich Tiroler Meistern; Kupferstiche und Handzeichnungen, sowie Naturaliensamm- lungen. Wer

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 76 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
- Welle laust. So braucht man überall die gebiet und weckte bei den Anwohnern der Bergbäche zum Betrieb von Mühlen, Ham- Hauptverkehrswege einen gewissen Handels- merwerken, Sägen und dergleichen. geist. Aber bei der Armut und der Ein- Die industrielle Thätigkeit des Tiroler sachheit der Bedürfnisse, die in den ab Volkes ist weit vielseitiger, als der Reisende, gelegeneren Thälern herrscht, konnte von der das Land nur auf Danipfesflügeln einer lebhafteren EntWickelung des Binnen durcheilt, anzunehmen

den Eingeweiden der so stellten denn die Tiroler einen ansehn- Erde Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Braun- lichen Beitrag zum internationalen Hausier- kohlen. Wichtiger als all' dies zusammen gewerbe und waren vordem als Tep- ist das in den Salinen von Hall gewonnene Pichhändler überall in Deutschland und Salz. Hochachtbar ist ferner die Erzeugung Oesterreich gesehen. Diese Teppichhändler von Cement und hydraulischem Kalk in der kamen zumeist aus dem Defferegger Thale; Umgebung von Kufstein und Kirchbichl

man allenthalben in innthale, namentlich für landwirtschaftliche diesen Ländern Tiroler als Maurer, Stein- Werkzeuge, Sensen, Sicheln, anch Äxte, metzen und Stuckateure, Ziegelarbeiter, Haus- Sägen und dergleichen. Die Nahrungs- inechte, Holzarbeiter. Glänzende Reichtümer mittelindustrie liefert konservierte Gemüse werden selten heimgebracht; doch sind ein- und Früchte; letztere in unerreichter Güte; zelne Leute in ihr heimisches Thal mit große kaiserliche Tabakfabriken arbeiten in ansehnlichen Vermögen

auch Leinen- Puster- und Brixenthal, über den Arlberg, und Schafwollwaren erzeugt; eine Speciali- und durch die Veroneser Klause donnern tät ist der unverwüstliche Tiroler Loden- die Eilzüge mit ihren bequemen Schlaf stoff. An die Stelle dieser Zweige der wagen. Aber von manchen Stationen dieser Textilindustrie tritt in Südtirol, von Bozen Bahnen führt keine Straße mehr weiter,

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 76 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
zum Betrieb von Mühlen, Hammerwerken, Sägen und dergleichen. Die ind ustrielle Tätiakeit^des Tiroler Kolkes ^NvUt^ielseitiger,. als-.der Reisende, der das Land nur. auf Dampfesflügeln durcheilt, anzunehmen geneigt, ist.... Für ihn verschwindet sie nur im Vergleich zu der kolossalen Natur, unter deren Riesengebilden die Gestaltungen des menschlichen Gewerb fleißes notgedrungen etwas zwerghaft er scheinen müssen. Die mineralische Roh produktion entringt den Eingeweiden der Erde Eisen, KMftr^-Blei^Zink

- und Schafwollwaren erzeugt; eine Spezialität ist der unverwüstliche Tiroler Lodenstof f. An die Stelle dieser Zweige der Textil industrie tritt in Südtirol, von Bozen ab wärts, die Seidenindustrie, mit dem Zentrum Rovercto; KdNNn'starkem Rückgange wegen der Seidenraupenkrankheit; so daß 1886 noch 1500 000 Icx Rohseide erzeugt wurden, 1892 nur mehr 662 500. Fabriken für Seidenstoffe arbeiten zu Ala und Rovereto. Die HolzsHnitzerei-ist als Hausindustrie im Grödener Tal verbreitet und genießt eines vortrefflichen

. Die, namentlich früher, recht unvollkommenen Verkehrsgelegenheiten mußten dem Hausier handel eine erhöhte Bedeutung zuweisen; so stellten denn die Tiroler einen ansehn lichen Beitrag zum internationalen Hausier gewerbe und waren vordem als Teppich händler überall in Deutschland und Oester reich gesehen. Diese Teppichhändler kamen zumeist aus dem Defer?ggèr 'Tale; aus dem Allertale die' Handschuh- und...Vieh händler; mit Holzschnitzereien wanderten die 'Grödener, mit Südfrüchtm'.dle Pasfeirer und Vintschgauer

. Die Bewohner änderer Täler unternehmen als Arbeiter Wande rungen nach Deutschland, Österreich und Italien. So findet man allenthalben in diesen Ländern Tiroler als Maurer, Stein metzen und Stuckateure, Ziegelarbeiter, Haus knechte, Holzar b e i ter. Glänzende Reichtümer werden selten heimgebracht; doch sind ein zelne Leute in ihr heimisches Tal mit an sehnlichen Vermögen zurückgekehrt; und alle diese Wanderarbeiter verdienen in der Fremde mehr, als sie daheim erwerben könnten. Die denkbar schroffsten

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 66 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
der Menschen wich, ist Sage geworden; Sage die eine oder andere Erinnerung an die Zeit der alten Rätier und der Römerherrschaft; Sage die Erinnerung an die Kämpfe Zwischen Germanen und Römern, zwischen Franken und Longobarde», zwischen Bajuwaren und Slaven. Groß und herrlich hebt sich aus all diesen Gestalten eine hervor: die des unerreichten Dietrickì von Bern, des großen Ostgotenkönigs, den die Tiroler Heldensage sieghaft einreiten läßt in den Zaubergarten des Zwergkönigs Laurin. Und dieser Zauber garten

leuchtet ja heute noch im Abend sonnenfeuer mit seinen Dolomittürmen so märchenhaft über die Täler hin! Eigenartige Volkstrachten -haben sich nur im deutschen Teile Tirols, in einzelnen ladinischen Tälern noch bei den Frauen er halten. In Deutschtirol hat jedes Tal ge wisse Besonderheiten seiner Tracht. Diese Besonderheiten verschwinden allmählich in den vom Verkehr am meisten berührten Land schaften. Charakteristisch für den Deutsch tiroler ist die kurze Lodenjoppe. Die Bein kleider

sind, wo man noch an alter Tracht festhält, kurz; sie reichen nur bis unter das Knie, sind bei den Wohlhabenderen von Leder, bei Ärmeren von braunem Lo den. Unter dem Kniee beginnen Strümpfe, weiß oder grau; die Füße stecken in starken Schuhen, die den Knöchel frei lassen. Bar füßig oder in Holzschuhen sieht man den Tiroler kaum; das leidet sein Boden nicht. Die örtlichen Unterschiede machen sich zu meist an den Hüten geltend. Der Tuxer trägt einen anderen Hut als der Ziller- taler, und der Pustertaler bedeckt

Schützenkompanien konnten keine praktischere und kleidsamere Uniform finden, als die alte Volkstracht; dadurch ist die letztere zum Ehrenkleid geworden und m dauernden Zusammenhang gebracht mit der vom Tiroler so sehr geliebten Waffe. Die Männertrachten der einzelnen Täler sieht man daher am besten bei Festlich keiten, wenn die Schützenkompanien aus-

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 19 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
östliche getrennt: die Ötzthaler empor, weiter einwärts gähnen nur noch und Stubaier Gruppe. Diese gleicht einem menschenleere düstere Schlünde, ins Herz des Tiroler Landes geschleuderten Südlich vom Zillerthaler Hauptkamm doppelten Eisstern, von dessen Mittel- erhebt sich noch die kleine Rieserserner- punkten ungleich lange Strahlen nach den gruppe, gleichfalls in kühnen, scharfen verschiedenen Weltrichtungen hinabziehen. Formen ansteigend, bis zum Hochgall Der westlichere dieser beiden Eissterne

des Krimmler Tauern Ansiedelungen in Höhen über 2000 m und der Birnlücke getrennt ist. Von der liegen. Der Kern des Gebirges besteht Tauernkette stehen nur zwei Gruppen, und hier aus Granit und Gneis, aus großen auch sie nur teilweise, auf Tiroler Boden: Strecken überlagert von Glimmerschiefer, die Venediger- und die Glocknergruppe, der die schärfsten, stark verwitterten Zacken Die Venedigergruppe ist eine bedeutende, und Riffe über die Eisfelder aufstreben mit riesigen Eismassen bedeckte Erhebung, läßt

. Die Thäler sind, soweit sie sanftes im Großvenediger bis zu 3660 in an Gehänge haben, hoch hinauf noch wohn- steigend, größtenteils aus Granit bestehend, lich; in der Umgebung der letzten An- Bon der Tiroler Seite ziehen sich das siedelungen endet der Baumwuchs; aber Ahrnthal, das Defereggenthal, das Virgen - grüue, von Gletscherbächen übersprudelte thal mit seinen Seitenschluchten, das Froß- Matten ziehen sich noch bis zu den un- nitzthal und das Tauernthal in die Eis geheuren Moränenwällen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 66 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
war und aus dem Gedächtnis der Menschen wich, ist Sage geworden; Sage die eine oder andere Erinnerung an die Zeit der alten Rhätier und der Römerherrschaft; Sage die Erinnerung an die Kämpfe zwi schen Germanen und Römern, zwischen Franken und Langobarden, zwischen Baju waren und Slaven. Groß und herrlich hebt sich aus all' diesen Gestalten eine hervor: die des unerreichten Dietrich von Bern, des großen Ostgotenkönigs, den die Tiroler Heldensage sieghaft einreiten läßt in den Zaubergarten des Zwergkönigs Lanrin

. Und dieser Zaubergarten leuchtet ja heute noch im Abendsonnenfeuer mit seinen Dolomit - türmen so märchenhaft über die Thäler hin! Eigenartige Volkstrachten haben sich nur im deutschen Teile Tirols, in einzelnen ladinischen Thälern noch bei den Fraueu erhalten. In Deutschtirol hat jedes Thal gewisse Besonderheiten seiner Tracht. Diese Besonderheiten verschwinden allmählich in den vom Verkehr am meisten berührten Landschaften. Charakteristisch fürdenDeutsch- tiroler ist die kurze Lodenjoppe. Die Bein kleider

sind, wo man noch an alter Tracht festhält, kurz; sie reichen nur bis unter das Knie, sind bei den Wohlhabenderen von Leder, bei Ärmeren von braunem Loden. Unter dem Knie beginnen Strümpfe, weiß oder grau; die Füße stecken in starken Schuhen, die deu Knöchel frei lassen. Bar füßig oder in Holzschuhen sieht man den Tiroler kaum; das leidet sein Boden nicht. Die örtlichen Unterschiede machen sich zu meist an den Hüten geltend. Der Tuxer trägt einen anderen Hut als der Ziller- thaler, und der Pusterthaler bedeckt

16
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1903
Tirol und Vorarlberg.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 52 von 217
Autor: Haushofer, Max / von Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 206 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 106.632
Intern-ID: 308202
46 Andreas Hofcrs Tod. drittenmal den Landsturm auf, der die Truppen des Marschalls in wiederholten Gefechten, insbesondere in einer blutigen Schlacht an der Pontlatzer Brücke, wiederum zurückdrängte nach Innsbruck. Das war in den ersten Tagen des August. Ani 13. August ward die dritte und größte Schlacht am Berge Jsel geschlagen; die Tiroler blieben siegreich: der Marschall verließ mit seinem Heere das Land. . Der Sandwirt von Passeicr aber saß in der Hofburg zu Innsbruck und regierte

' das Land als Oberkom- ins Gebirge fliehen. Verrat lieferte ihn in die Hände der Franzosen; und am 20. Februar 1810 ward er zu Mantua erschossen. Tirol blieb bayerisch. In schweigendem Grimm erduldeten die Tiroler ihr Schicksal, bis im Jahre 1814 ihr Land nach dem Sturze Napoleons von Bayern an Österreich zurückgegeben ward. Das Volk von Tirol hatte während seines Befreiungskampfes viel Kraft verausgabt, vielleicht mehr, als es ohne Schaden für seine Zukunft ausgeben konnte. So war's nicht zu verwundern

den Tirolern gebotene Amnestie an, während Spcckbacher nach Österreich entfloh. Falsche Nachrichten von österreichischen Siegen und vom Ein marsch eines österreichischen Heeres aber täuschten den tapferen Hofer, der vom Passeiertale zum letztenmal seinen treuen Landsturm ausbot. Ein paar Häuflein fanden sich noch zusammen und errangen einige Erfolge gegen kleine französische Ab teilungen im Süden. Aber die Kraft des Tiroler Volkes war doch zu sehr erschöpft; neue französische Truppen rückten ins Land

19
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1899
Tirol.- (Land und Leute ; 4)
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Seite 39 von 213
Autor: Haushofer, Max / Max Haushofer
Ort: Bielefeld [u.a.]
Verlag: Velhagen & Klasing
Umfang: 198 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Heimatkunde
Signatur: III 122.819
Intern-ID: 1507
32 Der Waldbestand Tirols. Abb. SS. Dcfercggerin. (Nach einer Photographie von Fritz Gratl in Innsbruck.) Einer der edelsten Waldbäume, der Ahvrn, gereicht hauptsächlich den Thälern der nördlichen Kalkalpen zur Zierde, wo er sowohl vereinzelt als in kleinen offenen Hainen erscheint; in unvergleichlicher Schön heit auf dem „Ahornboden' im Karwendel gebirge. Der Massenbaum des Tiroler Waldes ist nördlich von der Centralkette durchgängig die Fichte; südlich bleibt sie die herrschende Baumgattung

, neben der Buche, wenigstens in den höheren Lagen. Ganze Strecken sind aber auch mit der hellgrünen Lärche bestanden. Die eigenartigsten Erscheinungen des Tiroler Bergwaldes sind die Zirbel- kiesern. Sie steigen höher in die Felswüsten hinan, als die Fichte, noch über 2000 in, wachsen langsamer, aber mit wertvollem, köstlich duftendem Holze von feuriger Lachs- sarbe. Es sind knorrige, seltsam geästete düstere Erscheinungen, durch deren buschiges Nadelkleid der Bergwind rauscht. So sehr auch die Äxte

der Holzschläger unter den Tiroler Zirbelbeständen gewütet haben, gibt es doch noch eine Unzahl von prächtigen vereinzelten Stämmen, die sich an der wie die Weinrebe, der Ölbaum, die Edel kastanie, die Cypresse, die Kakteen, nur in den Thälern Südtirols gedeihen, finden sich die deutschen Waldbänme sowohl in Süd- wie in Nordtirvl. Die Pflanzen bekleidung der Erdrinde steigt in Tirol sogar höher hinan, als in der Schweiz; der Getreidebau reicht bis 1700 in über dem Meere. Unter den Waldbäumen liebt die Erle

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