Andreas Hofer und seine Kampfgenossen, oder, Die Geschichte Tirols im Jahr 1809 : nebst einem Rückblick auf die ältere Geschichte und einer gedrängten Schilderung von Land und Volk ; nach älteren und neuen Quellen für die reifere Jugend
Seite 363 von 393
Autor:
Weidinger, Carl / bearb. von Carl Weidinger
Ort:
Leipzig
Verlag:
Teubner
Umfang:
383 S. : Ill.. - 2., Aufl.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
p.Hofer, Andreas<br />s.Tiroler Freiheitskampf
Signatur:
II 203.462
Intern-ID:
313293
, aber, vom körperlichen Schmerz überwältigt, sank er zusammen. Was nrußte die verrenkte Hüfte nicht auf einem siebenstündigen Marsche im Schnee gelitten haben. Eine halbe Stunde weiter unten im Dorfe wohnte ein gewisser Johann Spielthenner, der den Wundarzt in der Gegend Machte, wie bei uns auf den Dörfern, zumal früher, die Schäfer sich solchen Verrichtungen häufig unterzogen. Er hatte sich im Lahre 1797 an dem Tage von Svinges als Schütze so ausgezeichnet, daß ihm von der österreichischen Regierung ein kleiner
Ruhegehalt von jährlich 25 Gulden bewilligt worden war, den die bairische Regierung vertragsmäßig fortzchlte. Dieser Mann hatte jetzt viel zu thun. Auf allen Dörfern umher gab es verwundete Tiroler, die keine andere Hülfe, als die deS braven Landmannes hatten, der un ermüdlich. den ganzen Sommer über den Feldwundarzt gemacht, durch sein menschenfreundliches Bemühen aber seine Pension verloren hatte. Die bairische Regierung beschuldigte ihn des 23 *