Über österreichische Alpen-Hotels mit besonderer Berücksichtigung Tirol's
die Bauten mit jenem Materiale erbaut werden, welches an Ort und Stelle vorfindlich sei und sollte dieses Materiale nicht verdeckt, d. li. nicht verputzt, also im Rohbau ver bleiben. Vor Allem aber müsste den örtlichen, den klimatischen VerbältnissenRechnung ! getragen werden ; 1 die Tiroler Banart gab Muster genug :fdic Bau- traditionen des Landes (Gestaltung und Form des Aeusscrcn, Aus stattung und Dccora- tionsmotive des Inne ren) sollten berücksich tigt werden, aber auch nach jener Richtung sollten
Traditionen Be achtung finden, was die landesübliche Ge wöhnung, Leistungs fähigkeit der Arbeiter und Handwerker bc- x Schon beim Sul- dcnliötel, noch mehr aber bei den späteren Bauten des Hötelbau- Vcreins, wurden fast ausschliesslich Tiroler benützt (für die Stein- fa<jaden Südtiroler, da diese mit Steinarbeiten vorzüglich umzugelten verstehen); desgleichen wurden für alle an deren Bauarbeiten, wo es nur anging, oder doch wenigstens österreichische Arbeits kräfte und Bezugs quellen. genommen
Balkontragstcine ragen einfach vor (jene beim KarersechOtcl sind aus Findlingen [Granit aus der Gegend von Wälschnofen] berge* stellt); als Dachdeckung ist dieSchindeldecktmg benützt. Wie filr die Aus schmückung des Aeus- sern und die bauliche Ausgestaltung des In nern der landläufige Charakter, wie er nocli in den alten Bauern- gehüften oder den vie len Tiroler Burgen und Schlössern sich zeigt, genommen wurde, so ist auch für den son stigen Schmuck der Vestibüls, der Hallen, Säle und Gänge, die alte Tiroler
Zier bei behalten : ja man hat liier mit Geschick alte Tiroler Truhen und Schränke, Tische und Sessel benützt, alten Tiroler figuralen und Gefässclimuck genom men und die Oefen nach alter Art geformt; und endlich bringen alte, oft seltene Drucke und Stiche, Bilder etc. geschichtliche Ereig nisse Tirols, Land schaftsbilder, Trachten etc. des Landes zur Darstellung. ' Dadurch rufen diese Bauten den Eindruck hervor, als wäre man in grossen ge- müthlicken Schlössern zu Gaste, das Hotel und der Reisende