des Haller Damenstiftes und die jährlichen Urbarrcgister des Amtes Heunfels, die beide im Innsbrucker Staatsarchiv verwahrt werden, eingetragen und verschaffen uns willkommene Aufklärung über die Geschichte der Preise, d. h. des Verhältnisses der Lebensmittel zmn Edelmetall, worauf eben jede Vorstellung vom wirtschaftlichen Werte beruht. Der österreichische Gulden — V 2 Taler — 60 Kreuzer besaß um die Mitte des 18. Jahrhunderts einen Feingehalt von 11—12 Gramm Silber und diesem Werte entspricht rund
eine Goldkrone von heute. Es sind also 10 Kreuzer jener Zeit 16 Goldhellern gleichzusetzen. Im Jahre 1745 lautet nun die Tare für G etr eid e: im Landgericht Lienz: 1 Vierling (beiläufig 19 Liter = 15 Kilogramm) Weizen 50fr,, Roggen 34, Gersten 29, Haber 19 kr. Für Wein: 1 Maß (beiläustg 0.8 Liter) Hortweitt 11 kr., Etschländer (Bozner, Traminer, Kälterer) 9—10 kr., Klausner und Brirner 8 kr., Welsche aus Friaul (Kömgslaner, Prussegger, Rasetzer und Wippacher) 9 kr., andere gemeine Welsche 8 kr. Mahlzeitenim
gestiegen. Der Kreuzer um 1750 hatte nämlich nur den halben Silbergehalt vbn jenem um 1550. Vergleichen wir die Getreidepreise zu Anfang unseres Jahrhunderts mit jenen um 1750 , so erhalten wir für jene etwa die vierfache Silber- und Goldmenge von diesen. Um diesen Betrag ist also der Tauschwert des Edelmetalls gegenüber dem Getreide gesunken, eine Folge der gesteigerten Produktion an Edelmetall. Leider stehen mir Markttaxen für Fleisch und Milchprodukte aus dem 18. Jahrhundert für Lienz nicht zu Gebote