Tüchtige und beliebte Richter 87 schlage aus. Grossgezogen in den Ideen der kirchenfeindlichen Aufklärung war es ihm unbegreiflich, dass das Gewissen eines andern anders spreche als das seinige, und wo sich eine anders geartete Überzeugung hervor wagte, trat er ihr entgegen mit der bissigen Verfolgungslust eines lllumi- naten. Nur eine höfliche Begegnung mit einem Mönche konnte in den Augen des Gubernialrates schon kompromittierend sein. 1 ) Wie arg auch der Druck sein mochte
Kreishaupt mann Anderlan in Imst, die Richter Froschauer in Reutte, Wieser in Meran, Bohonowsky in Schwaz, Bram in Lienz. Wie oft auch die Denunziation wegen österreichischer Gesinnung die Stellung Anderfans und Froschauers zu erschüttern sich abmühte, allemal sah sich Arco zur Erklärung ver anlasst, sie seien tadelfreie Beamte, die durch keine bessern zu ersetzen wären. Der Altbayer Bram, zwar ein gestrenger Herr, genoss ob seines Gerechtigkeitssinnes und seines Eifers für die Volkswohlfahrt
solche Achtung, dass die im Aufstand begriffenen Bauern seines Bezirkes vor den einrückenden Österreichern nur die eine Bitte vorzubringen hatten, man möge ihnen ihren Richter belassen. Und das Wort 2 ) des rauhen Wrede, das er beim Einzug in das unglückliche Schwaz dem von der Bevölkerung hochverehrten Richter Bohonowsky, auch einem Bayer, zu warf: „Sie müssen ein schlechter Beamter sein, weil Sie nicht deportiert wurden', ist es nicht das beste Zeugnis für das Verhalten des Beamten, J ) Man lese