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Schlagwort: g.Österreichische Alpen ; f.Reisebericht 1858 g.Südtirol ; f.Reisebericht 1858

24. Im Vorarlberg. 421 »wischen seiner Grasdecke das reizende Herzblatt (Parnassia palustris) mit dem weissen Augensterne seiner einzigen Blume, ganze Wiesen der Feldgentiaoe (Gentiana campestris) mit ihren lilafarbigen Blumen- cylindern, daneben die schon verblühten Sträucher der Alpenrosen (Rhododendron ferrugineum)*, links hoch auf steilen Höhen ein zweites Eisfeld, der Fassul-Ferner, von der Form des vorigen, aus seinem untersten Zipfel einen Giessbach herabsendend — unter so cont rast

, dass das Gefilde nicht immer so freundliche Gefühle wecke 5 wie heute. In Wahrheit theilt der Pass mit allen Alpenpässen, dass selbst der Sommer nicht selten den Winter bei sich zu beherbergen hat und der Schnee oft fusshoch die Passage hemmt. Nur noch zehn Minuten aufwärts, und die Passhohe ist erreicht. Mit ihr zugleich die durch Pfähle bezeichnete Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg. Wir befinden uns auf der Höhe jenes seit 1787 er öffneten (5373 F. hohen) Passes, den man den Adler- oder abge

kürzt den Arlberg nennt, und der ohne Zweifel dem Lande auf der Westseite, das vor Tirol liegt, seinen Namen Vorarlberg (vor dem Arlberg) gab. Eine acht alpine Gegend, ist die Höhe des Arlberges ein welliges Hügelland, welches mit üppigein Gras und gruppen weis verbreitetem Knieliolzgestrüpp malerisch bekleidet wird, während ans Gestrüpp und Almen die grauen kalkigen Gesteinschichten nicht weni ger malerisch heraustreten. Rechts dagegen erhebt sich noch um ein Paar Tausend Fass höher der Ausläufer

Algäu und Tirol einkeilt. Die Wasserscheide des Inn ist überstiegen. Das einzige grosse Hauptflial, welches Vorarlberg besitzt, und welches die Strasse von Tirol bis zum Bodensee führt, liegt unter uns

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Geographie, Reiseführer

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 53 von 466

Schlagwort: g.Österreichische Alpen ; f.Reisebericht 1858 g.Südtirol ; f.Reisebericht 1858

m I, Nach dem Gaisfoerge und Berchtesgaden. Wege von Hintersee nach Hirschbüchl im Pinzgau, Hier erschien sie in Gesellschaft des Knieholzes , hoher Weidensträucher, der Grinerle, Fichte und Haselnuss auf einer mittleren Höhe von 3000' als Ge strüpp, Das andere Mal traf ich sie in Vorarlberg bei dem Ueber- gange über den Arlberger-Pass. Hier tritt sie unterhalb der Knie holzregion zwischen den Dörfern Stuben und Klosterle im Kloster- thale wie auf dein Gaisberg bei einer - Höbe von 4000

nach Süden hin 366 2 ,V ausmacht. Ganz ähnlich in Vorarlberg, dem bairischen und Böbmerwatde. Im bairi schen Walde erreicht die Buche nach Forstmeister Wimeberger noch bei 3450 par, F, auf südlichen, südwestlichen und südöstlichen Lagen ihren vollkommenen Wuchs, reicht auf nördlichen bis zur äussersteu Höhe von 3500' und verkümmert bis 3980'. Auf dein Bö hm er ti aide dagegen liegt nach Ferdinand Hoch st et ter das Ende der Buchenregion bei 3645 Wien. F., also genau im Mittel zwischen jenen südlichen

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Geographie, Reiseführer

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 265 von 466

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Character. Seine grösste Wohlthat besteht darin, dass auf solchen Hochebenen die Hand der Natur selbst den Scliweiss unsres Antlitzes sofort durch die dünnere Luft abtrocknet; wodurch eben das schöne Gefühl des Neugeboren- sein® hervorgerufen wird. Auf der Höhe liegt ein Haus. Hier endet Kärnthen und wir treten, wie die Tafel am Wege besagt, in die „gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg, Kreis Brisen, Bezirk Lienz“ ein. Dieser Eintritt ist sonderbar genug, „Auf den Bergen lebt man frei“, singt

würde bei so widersprechender Gesetzgebung zum Verbrecher werden können, wenn sie auf Reisen zu gehen vermöchte. Der Eintritt in die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg ist über noch aus einem andern Grunde bemerkenswert!!; Eben haben wir dem Iselsberg ziemlich überschritten, da starren uns die furchtbar

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 431 von 466

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das und dem Yintschgau, endlich für die Strasse nach Vorarlberg, Daher auch, ohne Zweifel , seine grössere Wohlhabenheit. Rasch Ist der Wagen gewechselt. Wir haben den uns ri gen ver lassen, welcher von Bormio bis Innsbruck eilt, und besteigen einen andern, dessen Tour von Innsbruck nach dem Bodensee geht. Rechts wendet man sich mit dem Inn nach der Hauptstadt Tirols, links nach dem Passe von Vorarlberg. Wir schlagen diesen Weg als denjenigen ein, der unsre Reise mit dein schönen Bodensee beschliessen

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 464 von 466

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120. Haies 330, leichebengebirg 133 . Besehen 410. Besehener See 410. Beschenscheideck 380, 411. Bhammis 279. Rhein 440. Blieinlanii 443. Hhodiola 315. Rhododendron 207, 425 Rhus 342, li i Cri 415. Rienz 265' 6, Binder 298, 301. Bitleihopf 125. Bòthelspiiz 376. Bollili 443. Romanen 273. Ramatishurn 446. Rosa 396. Rosanna 419, 24. Rosengarten 312. Bosszäbne 312. Rothauge 443. Rothe Wand am Schleern 312, Vorarlberg 428. Bubus 348, 54 86 Rume* 14, lld. lisca 260. Ruscus 342, in 8 . Saalach

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 280 von 466

Schlagwort: g.Österreichische Alpen ; f.Reisebericht 1858 g.Südtirol ; f.Reisebericht 1858

Italien schliessen sich bekanntlich noch zwei Hauptstrassen an. Die eine, die alte Kaiserstrasse, führt von Augsburg über Innsbruck, den Bren ner, das Eisack- und Etsclithal nach Verona. Die zweite kommt aus Westdeutschland über den Bodensee durch Vorarlberg und das Oberinn- tlial, tritt aus demselben durch den Finstermünzpass, wendet sich über die Maker Haide und das Stilfser Joch nach Bormio im Yeltlin, lässt den Lago di Corno rechts liegen und endet in Mailand. Man weiss, dass diese letztere

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 70 von 466

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', im Gössnitztlial als seine höchste Erhebung 4680'. Im Oetzthale sali er vereinzelte Baume nur bis 4300 oder 4400', auf der Abdachung des Jaofen gegen des Ei sackthal bei einem mittleren Maximum von 4600', am Timbls - Pass bei Schönau bei 4750' und 4800'. Auf ungefähr 4000'Höbe bemerkte ich den Ahorn unterhalb der Knieholzregion in Vorarlberg mit Eschen und Buchengestrüpp vergesellschaftet, Ueberliaupt scheinen alle drei Bäu me in engerem Verhältnisse zu einander zu . stehen und dieselbe Region zu theilen

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 442 von 466

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aller Cultur und alles Comforts Omen zu entrinnen suchte, und nun ihren Werth in Regionen kennen lernte, wo gerade der Pol alles Comforts und aller Cultur gefunden wird. Darum machte Biudenz einen tieferen Eindruck auf den heimkehrenden Pilger, als es umgekehrt vielleicht der Fall ge wesen sein dürfte. Man merkt es der freundlichen kleinen Stadt und ihrer wahrhaft malerischen Umgegend sofort an, dass hier ein betrieb samerer Geist sich regt. Wie sehr sich in der That Vorarlberg durch denselben auszeichnet

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 350 von 466

Schlagwort: g.Österreichische Alpen ; f.Reisebericht 1858 g.Südtirol ; f.Reisebericht 1858

. Auf fast gleichen Höhen beobachten wir sie zwischen Yöls und Ratzes, wo sich der Schiene gegen das Eisackthal abdacht, und schon L. V, Buch gab hier ihre höchste Grenze bei 3400 F. an. Die Wall- nuss geht entschieden höher, als die Kastanie , behauptet aber mit die ser dieselbe Region, die man nicht über 2000 F, ausdehnen darf. In Vorarlberg beobachtet man die Wallnuss bei dem Dorfe Dalaas in einer Höhe von 2800 F* j m den südlicheren Tliälern Tirols fällt auch der Maulbeerbaum in ihre Region

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1858

Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur

Seite 349 von 466

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dort selbst noch bis zu Höhen von 2500 F. In allen diesen Gegenden wird die Rehe an Pontainen, hei Bluder.z in Vorarlberg (1671 F.) wie im Innern Deutschlands an Pfählen gezogen, während sie an den süd lichsten Grenzen Tirols wie in Italien oft frei, eine ächte Liane, an

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Seite 440 von 466

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24. Im Vorarlberg. 427 Blicke sogen möchten. Vielmehr führt gerade von Stuben über den Pass des Thannberges ein Fusspass nach dem Dorfe „Am Lech« und durch das 1 hannbergthal oder besser das obere Le chi lud östlich in das nor westliche Tirol, nördlich durch das Rappenalpen-Thal in den Algäu nach Kempten. Auf diesem Wege wird eines der höchsten Dör- er VoiarlbergEs, das Hirtendorf Zt'irs, bei 5300 F. Höhe passiven, wes- lidio ich dieses Passes überhaupt gedenke, Unterhalb Stuben beginnt endlich

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Seite 435 von 466

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schwebt. Man rühmt in der Nähe einen sehenswerthen Engpass, welcher von B adelt er 360 F. 1 ang, 30 F. breit zwischen 500 F. hohen, oben fast geschlos senen Felsen angegeben wird und in ein trichterförmiges Alpenthal, einen sogenannten Tobel, wie sie hau li g in Vorarlberg sind, endet. Ihn zu sehen, verbot die Zeit und die Dämmerung. Immer frischer wird die Luft, je weiter wir Vordringen. Der Tag neigt sich seinem vollen Untergänge entgegen, alle Gegenstände verschwimmen. Wieder befinden

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. — Die Quellen de» Inn. —— Die lntwa.se um Pfund». —. Hiesige Ebete»eben. — Oherladi». — Veränderung des Thale». — An der PontlaU- hruckr. — l.andeck. — Eintritt in'» Roaanoalhal. Pian*. -— Pie »cbönsle Bergform. — Im Rtanzcrlhal. — Pi» Ehereiche als liidiislrii-rlikil. — Schnait. — Ankunft in St. Anton. 24. fui Virarlberg 423 Kr Macheti und Empfindlingen auf »uhatpiueii Höhen. — Ihr physikalischer Character. —— A iirbiiich rum Adlerberg. Hi. Christoph, — Etymologie von Vorarlberg. — Im Kloator

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432 24. Im Vorarlberg. kühne Brücke nöthig. Es wäre ein Wunder, wenn nicht auch diese westliche Pforte zu den deutschen Alpen eine ähnliche Geschichte hätte, wie die östlicheren, südlicheren und nördlicheren Clausen. In der That weiss man, dass hier die eindringenden Franzosen wiederholt von den Oes ferrei ehern zurürkgeschlagen wurden. Das spricht am besten für die Natur des Engpasses. So furchtbar in strategischer, so imponirend ist er auch in malerischer Beziehung. Zu beiden Seiten

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24. Im Vorarlberg. 431 ist zu in grossen Theile versumpft. Stellenweis nimmt die 111 den Umfang eines See’s ein ; mindestens behauptet ihr Bett durch die sehr bedeutende Ablagerung von Schlamm und weissein Kalkgeröll diesen Umfang. Wie auf dem grauen Sclilammdelta des Soldenbaches am Fosse des Stilf.ser Joches, überziehen nur Weideugestrüpp diese Schot- terbildungen, und so malerisch das auch hier und da erscheinen mag, so klingt es doch wie ein Hilferuf in des Menschen Herz herein

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und dieselben aus den reichen Wäldern Vorarlbergs zimmere. Daher die Waididylle der vorarlbergi schen Holzfäller, von welcher die Poeten so viel zu sagen wissen. Dass endlich Vorarlberg selbst, wie das nahe Algäu, Schneckenzucht treibt, ist der Industrien curioseste, gehört aber so recht in die Kalk alpen hinein. Alle diese Zeichen menschlicher Thätigkeit thun um so wohler, als wir den ganzen Yintschgan hindurch bis nach Feldkirch eine fabel hafte Bettelei der Kinder und Erwachsenen fanden. Heute namentlich war die Strasse

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