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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 237 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Idiotikon 2, 732. — Zur -o-/-w-Grenze s. TSA (s. Anm. 23), Bd. I, K. 4, 5, und Kranzmayer, Laut geographie (s. Anm. 66), S. 35. 83 ) s. Anm. 51. 84 ) s. Anm. 28. Die folgenden Ausführungen sind dem in dieser Anmerkung angeführten Buch Finsterwalders ent nommen, abgesehen von kleinen Exkursen und Ergän zungen. 85 ) Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 137. Etymologisch sind jedenfalls -ingen und -mg dasselbe. — Adolf Bach: Deutsche Namenkunde, Bd. 1/1, Heidel berg 1952, S. 148 ff. 86 ) TSA

(s. Anm. 23), IC. 62. 87 ) TSA (s. Anm. 23), S. 34. 88 ) TSA (s. Anm. 23), S. 21, K. 8—14. 89 ) TSA (s. Anm. 23), K. 8. 90 ) Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 137. 91 ) Heute durchweg abgeschwächt zu Perchiner. 92 ) Der Ortsname Reischach wird aber nie als Reisching gesprochen, wie Stolz, Ausbreitung (s. Anm. 3), Bd. 4, S. 146, meint. 93 ) Karl Finsterwalder: Ortsnamen und Schicksale der deut schen Sprache im Wipp- und Eisacktal, in: Die Bren nerstraße. Deutscher Schicksalsweg

von Innsbruck nach Bozen, S. 277 (= Jahrbuch des Südtiroler Kulturinsti tutes I), Bozen 1961. 94 ) Stolz, Ausbreitung (s. Anm. 3), Bd. IV, S. 46. 95 ) Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 194. 9fl ) Stolz, Ausbreitung (s. Anm. 3), S. 140 f. 97 ) Josef Mader: Ortsnamen und Siedlungsgeschichte von Vintl, Weitental und Pfunders (= Schlern-Schriften 82), Innsbruck 1951. — Ders.: Ortsnamen und Siedlungs geschichte von Mühlbach und Rodeneck (= Schlern- Schriften 99), Innsbruck 1952. 98 ) Mader

, Mühlbach (s. Anm. 97), S. 3. ") Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 363, 299. 10 °) Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 429, 267, 275, 279, 285, 375, 377 f. 101 ) Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 41 ff., 110 ff., 136, 139. 102 ) Vgl. dazu Otto Stolz: Die Schwaighöfe in Tirol. Ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte der Hochalpentäler ( = Wissenschaftliche Veröffentlichun gen des D. u. Ö. Alpenvereins, Bd. 5, 1930); S. 138 bis 140

sind die urkundlichen Namensformen des 13. und 14. Jahrhunderts angeführt. 103 ) Im Alpenvereinswerk: Tirol, Land und Natur, Volk und Geschichte, 1933. 104 ) Finsterwalder, Tiroler Namenkunde (s. Anm. 28), S. 139. 105 ) Der Name zeigt die Erhaltung der mhd. Vokalkürze von gras ’Gras’. Die mhd. Vokalkürzen sind im Pustertal noch allgemein gebraucht: täkc ’Tag’ (mhd. tac), gras ’Gras’ (mhd. gras), mos ’Moos’ (mhd. mos), wgkx ’Weg’ (mhd. weg) usw.; vor allem in alten Dreisilbern: gäbl ’GabeP (mhd. gabele), häwo ’Hafer

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 266 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Franz Kolb (gest. 1959): Der Heldenkampf der Tiroler bei Spinges am 2. April 1797 Anmerkung: Die folgende Abhandlung stellt den wörtlichen Neu-Abdruck der Schilderung der Kämpfe bei Spinges in Franz Kolbs großem Standardwerk »Das Tiroler Volk in seinem Freiheitskampf 1796— 1797«. Tyrolia-Verlag, Innsbruck - Wien - München 1957 dar, wobei die betreffenden Fußnoten und Quel lenangaben aus technischen Gründen weggelassen wurden. Besonders Interessierte mögen diese Anga ben in Kolb’s Buch

in Oberitalien auch gegen den südlichen Landesteil Tirols vorzurücken, wur den dabei aber zunächst im Herbst 1796 vom österreichischen Militär und den Tiroler Landesverteidi gern, unter denen sich auch die Mühlbacher Kompanie befand, abgewiesen. Nach der Kapitulation der Festung Mantua am 2. II. 1797 konnte dann aber ein französisches Korps unter General Joubert im März 1797 bis Bozen und Brixen vorrücken, wo ihm jedoch am 2. April heftiger Widerstand der Tiro ler Landesverteidiger entgegentrat

und die Franzosen zwang durch das Pustertal gegen Osten zur Hauptarmee Napoleons abzuziehen. Den Abschluß dieses Waffenganges zwischen Österreich und Frank reich bildete der am 17. X. 1797 abgeschlossene Friede zu Campo Formido. Die entscheidenden Kämp fe, welche Joubert anfang April zum Abzug durch das Pustertal bewegten, ereigneten sich bei Spinges, wo die linke Angriffskolonne der Tiroler, welche vom damaligen Hauptquartier des österreichischen Generals Kerpen in Sterzing über das Valser Joch dorthin

vorgedrungen war, auf die französische Übermacht stieß. — Soviel zur Einführung). In Anbetracht des Ranges, den der Heldenkampf von Spinges in der Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe einnimmt, ist eine eingehendere Behandlung dieses für die Jahre 1796/97 einzigartigen Zusammensto ßes der Tiroler Volkskraft mit dem Feinde wohl am Platze. Dabei soll auch aus der ganzen Lage der Dinge heraus klargestellt werden, daß die Tiroler mit vollem Recht den Tag von Spinges von jeher als einen Sieg für sich in Anspruch

genommen haben. Der Angriffskolonne des linken Flügels der Tiroler fiel die Aufgabe zu, über das Valser Joch gegen Spinges abzurücken, die Stellung des Feindes bei Aicha anzugreifen und sein befestigtes Lager bei Mühlbach zu stürmen. Das Korps Joubert hatte sein Hauptquartier beim »Elephanten« in Brixen und verfügte über eine Truppenstärke von zwei Divisionen, die Joubert und der im Jahre 1809 besonders bekannt geworde ne General Baraguay D’Hilliers befehligten. Die zuvor in den Kämpfen an der Etsch

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 279 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Wieder war den ermatteten Streitern Wörndles nur eine kurze Pause zum Ausruhen beschieden. Eine neue feindliche Kolonne in der Stärke von 1000 Mann rückte über den Bergrücken, der von Aicha auf wärts führt, heran. Trotzdem Wörndles Mannschaft auf etwa 500 Mann zusammengeschmolzen war, gab es für die Tapferen keine andere Wahl, als auch diesem Feinde sich noch zu stellen. Es war ein Glück, daß der deckende Wald ihm die zahlenmäßige Schwäche der Tiroler verbarg. Der angreifende Feind wurde

von den ermatteten Helden wieder ab gewiesen. Doch manövriertüchtig, wie diese kriegser fahrenen Truppen waren, warfen sie sich in einen Quergraben und eröffneten, gut gedeckt, ein zusam mengefaßtes Musketenfeuer auf die Tiroler. Diese suchten sich dagegen hinter einem Waldhüterhäus chen und in der Nähe befindlichen Holzstößen, so gut es ging, zu decken. Als das feindliche Feuer sich jedoch abschwächte, stürmten die Tiroler kurzerhand den Graben, schlu gen den Feind heraus und warfen ihn bis in die Feldungen

in goldenen Lettern nicht nur am Denkmal in Spinges, sondern auch in der Tiroler Heldengeschichte glänzt. Es war Anton R e i n i s c h, Sensenschmiedemeister und insgemein »S e n s e 1 e r« genannt, von Volders, Sturmhauptmann der Rettenberger, ein Mann von außergewöhnlicher Körperkraft und furchtloser Kühnheit, aber auch von höchstem Pflichtgefühl und Opfermut, ein echter, für Glaube und Heimat ent flammter Tiroler. Dem Sturmhauptmann zuckte es blitzartig durchs Gehirn, daß in diesem kritischen

Stürmer und der anderen, die ihnen Beistand leisteten, überbot alles, was der blutige Tag bisher an tirolischem Heldentum gesehen, und traf den Feind wie eine Ele mentarkatastrophe. Die durch den wütenden Ansturm in ihrem ganzen Gefüge erschütterte feindliche Kolonne, vielfach durch die Sensenmänner durchbrochen, verlor ihren Stand und brach auseinander. Alle Schrecken vor solchem Schlagen der Tiroler Männer im Antlitz, löste sie sich in wilder Flucht auf und stürzte fassungslos zu Tal. Wie die Garben

lagen hier die Feinde in besonders großer Zahl hingemäht auf der blutigen Walstatt. Aber auch die Tiroler und besonders die Rettenberger hatten gegen die doppelte Übermacht viele gera de ihrer schneidigsten Vorkämpfer für den Sieg Tirols auf diesem Feld höchster Ehre lassen müssen. 18 von den bei Spinges gefallenen 21 Rettenbergern hatte dieser Ansturm gekostet, darunter fast drei Viertel von den kräftigen und wagemutigen Söhnen der Berggemeinden Volderberg, Vögelsberg, Wat-

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 276 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
. Man wurde sich dort bald klar, daß es sich dort im Norden um eine recht böse Affä re handelte. Nach Käsbacher soll der französische Kommandierende bei der Mittagstafel in der Hofburg mit der Faust auf den Tisch geschlagen, daß die Gläser in die Höhe sprangen, und diesen Zornesausbruch mit dem aufgeregten Geschrei begleitet haben: »Verfluchte Tiroler! Verdammte Bauern! Bei Rivoli hatte ich nicht so viele Tote wie bei Spinges!« Der darauf angesichts der bedrohlichen Lage gehaltene Kriegsrat kam

keine Rede war und daher an dieser Stelle der Einschließungsring offen blieb. Die Ursachen dieses tragischen Versagens, das dem Feind eine folgenschwere Kapitulation ersparte, den heldenmütigen Kämpfern von Spinges noch schwere Opfer kostete und die Tiroler um den so nahe winkenden Triumph über den Feind brachte, sollen an anderer Stelle ausführlich dargestellt werden. Die Franzosen beschlossen also die Fortsetzung des Kampfes und setzten an die bedrohten Punkte, vor allem nach Schabs und Mühlbach

, alle verfügbaren Reserven in Bewegung. Die Kampfpause, welche den Tirolern vergönnt war, war also nur kurz. Von einer Anhöhe beobachtete W ö r n d 1 e mit Ober leutnant L u c k, von dessen Soldaten man nichts mehr hört, durch ein Fernrohr die Bewegungen des Feindes. Was er sah, kündete neue schwere Kämpfe an. In der Stärke von 2500 Mann rückten die Fran zosen aus ihrem verschanzten Lager in breiter Front den Spingeser Berg hinan. Die Hauptmacht der Tiroler stand vor dem Dorfe Spinges. Schon schlugen Kugeln

des vorrückenden Feindes in die Dächer der Häuser und verrieten den Feind, der sich bemühte, möglichst unvermerkt anzuschleichen, um die Tiroler zu überrumpeln. Ein feindliches Bataillon ging am Eingang des Valser Tales gegen die Inns brucker und Stubaier vor. Wörndle sah von seinem Beobachtungsstand aus auf der Straße von Mühlbach gegen Niedervintl höhe re feindliche Offiziere hin- und hergaloppieren, was ihn irrigerweise vermuten ließ, daß die sehnlichst erwartete Hilfe der Pustertaler eintreffe. So stellt

und verwundete durch den zweiten Schuß zwei Ka noniere. Das machte auf die Geschützmannschaft einen solchen Eindruck, daß sie die Stränge der Fahr pferde durchschnitt, die Geschütze im Stiche ließ und sich eiligst aus dem Staube machte. Die feindliche Angriffskolonne ging nicht geschlossen auf die Tiroler los, sondern löste sich auf der letz ten Anmarschstrecke in einzelne Stoßkeile auf, die nach allen Seiten hin ihre Manöver machten. Dies verfolgte den Zweck, die Tiroler unsicher zu machen und deren

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 274 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Die Tiroler hingegen erwiderten mit treffsicherem Einzelfeuer, das in die Reihen des Feindes starke Rücken riß. Doch war es ein ungleicher Kampf, da nur ein Teil der Leute Wörndles mit Feuerwaffen versehen und die Munition knapp war. Wörndle eilte daher, als er das eigene Feuer sich abschwächen hörte, nach rückwärts, um noch mit Munition versehene Schützen heranzuholen. Zu seiner Überra schung gewahrte er dort mehr eigene Tote und Verwundete als in der Feuerlinie, weil die Franzosen diese meist

überschossen. Da unter den Leuten rückwärts allerlei üble Gerüchte umgingen und es hieß, daß das erste tirolische Treffen umzingelt sei, und neuerdings noch bestimmter verlautete, daß Wörndle gefallen wäre, zeigte sich dort verstärkte Unruhe und die Neigung, in einer so aussichtslosen Lage zurückzugehen. Auch die se Unsicherheit in den Reihen der Tiroler entging dem Feinde nicht und er drang nun weiter mit ge fälltem Bajonett im Walde vor. Es war ein Glück, daß im gleichen Augenblicke die Sonnenburger

lassen, da er als guter Volkskenner wußte, daß gerade die Leute seines Aufgebotes nach ihrer ganzen Art für eine solche Kampfweise sehr geeignet seien. Er spricht dies auch mit der Bemer kung aus, daß das Schlagen das Lieblingsgefecht dieser Bauern gewesen sei. Damit nahm das eigentlich schauerliche Drama des Kampfes bei Spinges, welches sich den Tag hin durch noch mehrmals wiederholen sollte, seinen Anfang. Die Tiroler Bauern warteten dabei dem Feinde mit einer Glut der Gemüter und einer Kraft

Bajonett sich ihr entgegenstellenden feindlichen Kolonnen nie derbrach. Wie weiter berichtet wird, forderten sich die auf den Feind stürzenden Tiroler Stürmer, in leidenschaftlichen Zurufen gegenseitig zum Losgehen auf und schwuren sich zu, nicht voneinander zu weichen. Mit umgekehrten Stutzen, mit Morgensternen, Sensen und Knitteln bearbeiteten sie nun die Köpfe der Feinde. Mann an Mann, Brust an Brust wurde gerungen. Die Soldaten der 85. französischen Halbbriga de, welche dieser Sturm traf, erwiesen

sich jedoch als kriegserprobte und achtenswerte Gegner von nicht geringer Standfestigkeit gegenüber der furchtbaren Szene, die ihnen die wilde Kraft der Tiroler Bergmenschen bereitete. Doch es nützte ihnen wenig, daß sie in raschen und gewandten Bajonettstö ßen sich der furchtbaren Hiebe, die allenthalben auf sie niederkrachten, zu erwehren suchten. Reihe um Reihe von ihnen sank unter den fürchterlichen Streichen der ergrimmten Bauern dahin. So bohrte sich der gewaltige Stoß der Tiroler immer tiefer

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 284 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Die grimme Tapferkeit der Tiroler wird auch durch feindliche Zeugnisse bestätigt, die wohl besonders auf den Kampf bei Spinges Bezug nehmen. So wenn es heißt: »Die Bauern zeigten wilde Erbitterung. Man sah kräftige behende Männer herankommen«, schrieb General Sulkowsky, »in dunklem Ge wand, von breiten, mit glänzendem Blei besetzten Riemen zusammengehalten, den Kopf mit einem rie sigen grünen Hut bedeckt. Sie kamen im Doppelschritt auf uns zu in tiefstem Schweigen, kämpften ohne Schrei

Bemerkung, daß die alte bewährte Festigkeit der Franzosen doch die se wilde Kraft gebändigt hätte. Als Grundlage für diesen »Fanatismus« bezeichnet ein anderer französischer Gewährsmann die große Vaterlandsliebe der Tiroler, ihre Verehrung der Religion und ihre Ergebenheit gegenüber dem Kaiser. Dieser Geist verwandelte »die wilden Bergbewohner in eingefleischte Kämpfer, fanatischer selbst als die Spanier«. Eine Brixner Aufzeichnung überliefert uns über diesen Kampf der »Außerbrenner Bauern

«, daß nach Aussage der Franzosen im ganzen Kriege »nie mit einer rasenderen Wut gefochten« worden sei. Doch stimmt es nicht zu den Tatsachen, wenn diese Gewährsmänner den Zorn der Tiroler auf die Ein wirkung österreichischer Agenten zurückführen, und es ist nur zum geringsten Teil zutreffend, wenn die Bischöfe und die Geistlichkeit als die Hauptanstifter des Volkszornes bezeichnet werden. Dieser wurde größtenteils ohne weitere Anfachung, soweit das religiöse Motiv in Betracht kommt, durch die sakrilegischen

) nach Brixen lassen auch auf eine hohe Zahl von Verwundeten schließen, wenngleich anzunehmen ist, daß der Feind viele seiner Verwundeten am gleichen Tage nicht mehr zu bergen vermochte. Sie scheinen allerdings, am Gesamtverlust gemes sen, nur etwas über das Doppelte seiner Toten betragen zu haben, was außergewöhnlich ist und sich nur aus der Kampfesart der Tiroler erklären läßt, deren Schläge im Nahkampf vielfach tödlich gewe sen sein müssen. Französische Gefangene wurden bei der maßlosen Erbitterung

des Kampfes, in dem um Pardon kaum gebeten wurde, nur vereinzelt gemacht. Die Verluste der Tiroler waren im Verhältnis zu denen des Feindes viel niedriger, doch im Verhältnis zur Zahl ihrer Kämpfer bedeutend. Im Kampfe fielen 77 Tiroler, an ihren Wunden starben 26, was eine Gesamtzahl von 103 Toten ergibt. Der große Abstand gegenüber dem Verlust des Feindes an To-

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 278 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
schichtlich gesicherte Persönlichkeit handelt. Natürlich hat die Volkspoesie, wie es bei so außergewöhn lichen Ereignissen oft der Fall ist, auch manche Dinge ins Bild der Heldenjungfrau verwoben, die vor der strengen geschichtlichen Wahrheit nicht immer standhalten. Doch bleibt ihre leuchtende Gestalt für immer mit dem Tiroler Heldenkampf in Spinges verbunden und ist zu allen Zeiten geeignet, die Vorstellungswelt des Volkes zu fesseln. Dies beweist auch die Tatsache

, daß auch bei jenen, die sonst von den Ereignissen bei Spinges und den dort in Erscheinung getretenen Tiroler Helden wenig oder nichts wissen, das »Mädchen von Spinges« gewissermaßen als Sinnbild des harten Kampfes lebendig ist. Die seltene Erscheinung ist vielfach in der Dichtung besungen, in Aufsätzen geschildert und auch in kritischer historischer Forschung behandelt worden. Nachdem bis in die letzten Jahrzehnte Enne- berg als Geburtsort der Katharina Lanz unumstritten war, hat Klaar diese Annahme angefochten und Natz bei Brixen

als ihren Geburtsort verfochten, wogegen Sparber sich für Enneberg einsetzte und nach mehrfachem Für und Wider, wobei beide verdienten Tiroler Historiker ihre Argumente mit gro ßem Geschick ins Treffen führten, die Auseinandersetzung wohl zugunsten von Enneberg beenden konnte. Damit mitten im blutigen Ernst dieses Kampfes und seinem Durcheinander auch eine halb ernste, halb köstliche Szene nicht fehle, ereignete sich folgendes als sicher überlieferte Episode. Ein Scharfschütze des Gerichtes Sonnenburg, Simon

scheint von halb 2 Uhr bis halb 4 Uhr gedauert zu haben. Die Franzosen kamen nirgends durch und prallten schließlich an der ehernen Mauer der Verteidiger von Spinges ab. In wilder Flucht wurden sie bis an die Straße zurückgetrieben und die Tiroler folgten ihnen auf den Fersen bis zum »Bildstöckl« und, wie Wörndle berichtet, unter die Kanonen des Lagers von Mühlbach. Nachdem auch dieser Angriff abgeschlagen war, hielt Wörndle neuerdings von einer Höhe Ausschau nach den Vorgängen beim Feinde. Er konnte

er eine etwa 800 Mann starke feindliche Abteilung über die Leitenhöfe heranrücken, offenbar in der Absicht, die noch in Spinges vermuteten Tiroler zu überflügeln. Als der Feind die überhöhte günstige Stellung der Tiroler gewahrte, zog er sich nach kurzem Geplänkel zurück. Es war also höchste Zeit gewesen, dem Feinde den Vorteil abzugewinnen.

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 69 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
42 ) Bürgermeister-Amtsbuch, fol. 261’, sowie Provinzial-Ge- setzsammlung von Tyrol u. Vorarlberg 1819, S. 755 ff., besonders 761. 43 ) Laut § 58 des Provisorischen Gemeindegesetzes vom 17. III. 1849 bzw. laut § 16 der Tiroler Gemeindeord nung vom 9. I. 1866 (Allgem. Reichsgesetz- u. Regie rungsblatt für das Kaiserthum Österreich, Jg. 1849, Nr. 170; Gesetz- u. Verordnungsblatt für die gefürstete Graf schaft Tirol etc., Jg. 1866, Nr. 1). 44 ) TLA., Tirolischer Lehensauszug, fol. 1142. 45 ) PfA

Nachrichten, den Markt und besonders die Kuratie Mühl bach betreffend", fol. T. 61 ) Ebenda, fol. 15. 62 ) PfA. Mb., Papierheft „Außgaben von wögen des Khir- chenthurn Sanndt Ellenen-Khirchen alhie.“ 63 ) PfA. Mb., Orig.-Spanzettel vom 17. III. 1544. ° 4 ) Ebenda, Statistische Uebersicht der Kuratie und des Marktes Mühlbach (Manuskript), fol. 4’. ° 5 ) Ebenda, „Circulare“ bzw. Kirchensammelliste und Bau abrechnung von 1821. 66 ) Neue Tiroler Zeitung 1974, Nr. 101 u. 1975, Nr. 177; Tiroler Tageszeitung

Bozen 1971, S. 428—438. 76 ) Otto Stolz, Wehrverfassung und Schützenwesen in Tirol. Hg. v. Franz Hüter. Innsbruck 1960, S. 228. 77 ) Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Dip. 1050 ( = Protokoll über die Verteilung der landschaftlichen Ehren medaillen), fol. 10’. Erich Egg- Wolfgang Pfaundler, Das große Tiroler Schützenbuch. Wien 1976, S. 65, ge ben irrtümlich als Datum den 2. September 1796 an. 78 ) Gedeon Frhr. Maretich von Riv-Alpon, Die zweite und dritte Bergisel-Schlacht. Innsbruck 1895, S.112

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 275 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Schaft gefunden wur den. Es muß nur wundernehmen, daß Männer wie Franz Ölhafen und seine Kameraden bei dieser Winkelriedtat mit bloßen Verwundungen davonkamen. Einzelne Namen von den vielen Männern, die ihre Stutzen am Feinde zerschlugen, sind uns überliefert. Doch der mit schwersten Verlusten geworfene Feind bekam auch noch auf seiner Flucht die Kampfes wut der Tiroler zu fühlen. Pfaundler Georg berichtet darüber: »Aber wer vermochte der Wut der Bau ern Einhalt zu tun, da sie aufs höchste gestiegen

war? Man hätte nur sehen sollen, wie manche tob ten, hin und her liefen, welches Feuer der Begierde in ihnen brannte, Franzosen zu erschlagen, ja wie sie selbst untereinander nicht sicher waren, gegenseitig niedergestoßen zu werden. Immer wieder schrien sie, wir müssen den Feind verfolgen, koste es, was es wolle, es gelte das Vaterland! Die im Walde unter Spinges versteckten Franzosen schossen auf die Verfolger, doch zu hoch, die Tiroler dran gen ihnen mit Sensen, Morgensternen u. dgl. nach. Doch die Feinde

gebrauchten die Kriegslist, noch auf der Flucht ihre Gewehre über die Achsel nach rückwärts abzuschießen, wodurch mancher Tiroler, der ihnen nahegekommen war, getroffen wurde. Dies machte die Bauern erst recht wütend und sie stürmten nun wie toll vorwärts.« Erst im Angesicht des Lagers von Mühlbach wurde die Verfolgung eingestellt. Die Tiroler besetzten Spinges und die davor liegenden Höhen. Es war über 1 Uhr gewor den. Im blutigen Drama, das an diesem Tage auf der Höhe von Spinges ab rollen

sollte, war jedoch dieser Kampf nur ein Akt gewesen. Die Entwicklung dieses Kampfes hing wesentlich auch von Umständen ab, welche die Kämpfer von Spinges nicht in ihrer tapferen Hand hatten. Jouberts Lage war nach die sem vergeblichen Vorstoß gegen Spinges zunächst alles eher als rosig. Der rechte Angriffsflügel der Tiroler war durch Schalders im Anmarsch gegen Vahrn, im Zentrum drohte der Angriff Kerpens und auch von Bozen kam schlimme Kunde, da Laudon den Feind von den Höhen bei Jenesien geworfen

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 285 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
ten beweist eine gewaltige Überlegenheit der Tiroler im Nahkampf. Wie hoch aber der Opfergeist der Kämpfer von Spinges zu werten ist, ergibt sich daraus, daß die Tiroler in keiner der Berg-Isel-Schlach- ten so viele Tote auf dem Kampfplatz ließen. Von den im Kampfe Gefallenen sind nach den Angaben des Totenbuches 46 auf dem Friedhof von Spinges zur ewigen Ruhe gebettet, doch sind ihre Namen nicht bekannt. Über die Ruhestätte der ande ren wissen wir nichts. Kanonikus Franz Hirn stiftete

für die in Spinges Gefallenen einen immerwäh renden Jahrtag. An Schwerverwundeten, die über die Berge zurück getragen wurden, hatten die Tiroler 85, wozu noch eine größere Anzahl leichter Verwundeter kam, die meist in häuslicher Pflege durch Wundärzte geheilt wurden. Ein unrühmliches Blatt für den Feind bildet die Behandlung blessierter Tiroler. Kurat Leim- gruber berichtet, daß sie diese zuerst ausgeraubt, in manchen Fällen noch massakriert und dann getö tet hätten, wobei sie sich benahmen, als handle

es sich um eine lustige Sache. Solche Grausamkeiten hatten sie schon während des Kampfes verübt; so schlugen sie den schwerverwundeten Andrä J a b i n - ger von Rinn, als er gerade im Tratterhof verbunden werden sollte, mit Dreschflegeln tot. Dies wurde bekannt und steigerte die Wut der tirolischen Kämpfer noch mehr. Wie bereits angedeutet, trugen die Tiroler ihre schwerblessierten Landsleute, um sie nicht in Feindes hände fallen zu lassen, meist über das Valser Joch nach Sterzing oder gar in deren Heimat zurück

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 291 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
haben. Doch muß man ihr zugute halten, daß das militärische Gewicht des Kommandierenden stark auf sie gedrückt haben wird. Im allgemeinen muß zum Verhalten Kerpens gesagt werden, daß er im Gegensatz zu Laudon es nicht verstand, den im Grunde hervorragenden Geist und die geballte Kraft des Tiroler Landsturmauf gebotes entsprechend zu benützen. Er schien sich, nachdem die Sturmmassen auf einer so weit ausein andergezogenen Front auf den Weg geschickt waren, um deren Schicksal wenig mehr

, daß die Franzosen in Spinges bei ihrem drei maligen Angriff immer frische, ausgeruhte Truppen gegen die gleichen tirolischen Kräfte, die durch Verluste und den Abtransport der Verwundeten sich ständig verminderten, in den Kampf brachten. Der Bonapartischen Kriegstaktik, die ihre Truppen in leicht beweglicher Gefechtsart Vorgehen und dann mit größter Raschheit sich zu festgefügten Kolonnen von großer Stoßkraft sammeln ließ, stellten die Tiroler ihre Naturtaktik entgegen, die ganz einfach, aber wirksam

war: Zuerst schießen, solange die Munition reicht, und dann hinein in die feindlichen Kolonnen, mochte ihnen auch ein Wald von blitzenden Bajonetten entgegenstarren. Das verlangte inneres Feuer und großen Opfermut mit der Be reitschaft, auch das Leben bedenkenlos in die Schanze zu schlagen. Tatsächlich hat der starke Tiroler Arm nicht oft einen Feind so hart niedergeschlagen wie bei Spinges und die viel zeitnäheren Tiroler Winkelriede brauchen den Vergleich mit dem berühmten Schweizer Helden vor fast 600

Jahren nicht zu scheuen. Als die Franzosen am nächsten Tage sich versichert hatten, daß der Tiroler Landsturm über die Berge zurückgegangen sei und damit ein schwerer Druck von ihnen wich, stieg ihnen nach dem furchtbaren Erlebnis des Vortages die Rachelust hoch, die nun das arme Spinges auskosten sollte. Einzelne feindli che Haufen, die zuerst nach Spinges kamen, ließen ihre Wut an der wehrlosen Bevölkerung aus, erbra chen die Haustore, durchwühlten alle Räume, Kästen und Kisten und nahmen

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 280 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
Pfaundler von Innsbruck, neben dem Kommandanten Wörndle viel zur Auf rechterhaltung des Widerstandes durch Wort und Beispiel beigetragen. Nach dieser letzten so massiven Abweisung machte der ins Tal zurückgeworfene Feind nicht die gering ste Miene mehr, noch einmal die Tiroler anzugehen oder sie zu beunruhigen. Kurat Leimgruber hatte nach dem letzten Kampf den Eindruck, daß »sie nun vom Feinde befreit seien«. Wohl warf er, wie zum vergrämten Abschied, noch einige Granaten gegen den Spingeser Berg

, doch seine Infanterie rühr te sich nicht mehr. Im Gegenteil ließ er die Artillerie und den schweren Train von Mühlbach nach Vintl schaffen und legte einen starken Schlepp verhau an. Dabei wagte er es nicht, zu dieser Arbeit, die seinen geplanten Rückzug gegen einen Angriff der Tiroler decken sollte auch nur einen einzigen Bau ern der Gegend heranzuziehen. So war es 5 Uhr geworden. Wenn sich auch kein Feind mehr blicken ließ, so war es doch auch für das nach dem letzten Kampfe noch übrig gebliebene Häuflein

der Tiroler Zeit, die blutige Walstatt zu verlassen. Sie hatten fast Übermenschliches an diesem Tage erduldet und geleistet. »Was die Leute mitgemacht! Viele hatten seit dem Vortag nichts gegessen und alle, bevor sie in den Kampf kamen, einen solchen Marsch hinter sich! Groß war die Tapferkeit der Bauern!« so ruft Laicharting bewun dernd aus und schließt seine Niederschrift mit der Bemerkung: »So endigte sich das allgemeine Aufge bot doch zum Besten des Landes und zur Ehre jener, die dabei

gewesen waren.« Wörndles Leute waren vollständig erschöpft, da sie nach einem fast ununterbrochenen Kampfe von 9 Uhr bis 17 Uhr, bei dem immer ein länger dauerndes Handgemenge schließlich die Entscheidung brachte, ihre ganze Kraft hatten verausgaben müssen. Wahrhaftig, der Ehre war von Seiten der Tiroler genug getan worden! Ihr gewaltiges Schlagen hatte, wie wir noch ausführlicher sehen werden, den sol datischen Mut der Feinde gebrochen, weshalb sie einer neuen Begegnung mit den Tiroler Bauern von nun an auswichen

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 286 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
nenburgern zur Verfügung gestellt, den ganzen Tag mutig und aufopfernd ihres geistlichen Amtes ge waltet und auf den Geist der Leute einen hervorragenden Einfluß ausgeübt haben. Wörndle selbst und der Hauptmann Kapferer rühmten ihre Haltung. Bei der Kompanie Attlmayr tat sich deren Feldpater Damian Putzer in ähnlicher Weise hervor. Wie wenig die Tiroler bei Spinges geneigt waren, sich dem Feinde zu ergeben, und lieber als dies bis zum äußersten kämpften, ergibt sich aus der geringen Zahl

von Gefangenen, welche dem Feinde in die Hände fielen. Es waren deren nur 32, von denen 18 von den Karabinerschützen in einer Schlucht am Ausgang des Valser Tales eingeschlossen wurden. Von diesen 32 entsprangen einige im Bärenwirts haus in Brixen. Die Lage der gefangenen Tiroler war anfangs mißlich genug, da der Feind, über das Wüten der Tiroler in seinen Reihen erbittert, nun an den Wehrlosen sein Mütchen zu kühlen versuchte und nicht übel Lust zeigte, sie, die nur der verfassungsmäßigen Pflicht

haben soll: »Nimm dem Langstützeten dort die Fahne!«, worauf der Stubaier prompt dem feindlichen Fahnenträger die Fahne entriß, sich wirklich so zugetragen hat, läßt sich nicht sicher fest stellen. Doch soll nach der Volkstradition in Stubai ein solches Beutestück vorhanden gewesen sein. Von den Fahnen, welche die Tiroler beim Kampfe mitführten, ging keine verloren. Die wertvollste von ihnen ist wohl die Leibfahne des Kommandanten Wörndle, die sich am Landeshauptschießstand befindet. Weiters ist noch die Fahne

Isel waren eben zu Sinnbildern der Kämpfe je ner Zeit geworden. Der Tag von Spinges wird für immer ein Ehrentag für die Aufgebote aus der Gegend von Innsbruck bleiben, nicht nur wegen ihrer hohen Tapferkeit, sondern fast mehr noch wegen des Geistes, der in diesen Männern glühte. Ihnen war das blutige Ringen nicht ein Kampf, den sehr oft Soldaten kämp fen müssen, sondern ein in verpflichtender Freiheit für die wertvollsten Lebensgüter des Tiroler Vol kes übernommenes Opfer, für das sie kühn

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 238 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
122 ) John Pult: Die Bezeichnungen von Gletscher und La wine in den Alpen, Biel 1946, S. 22 ff., 74 ff. 123 ) TSA (s. Anm. 23), I, K. 64—66, Abb. 44 (S. 36); II, K. 49, 55, 57, 76, 78. 124 ) Egon Kühebacher: Zur Dialektgeographie des Sarn- tales, in: Der Schiern 51 (1977), S. 233 f. — Eberhard Kranzmayer: Die Sprachaltertümer in den Mundarten der Tiroler Hochtäler, in: Zeitschrift für Mundartfor schung 27 (1960), S. 180 f. — Im Hochtal Pfitsch ist nur das r von mhd. -er erhalten, nicht jedoch

), §§ 10, 24. 136 ) Josef Schatz: Die tirolische Mundart. SA aus Zeitschrift des Ferdinandeums 1903, 3. Folge, 47. Heft. Neudruck Innsbruck 1928, S. 45, 109. — Eberhard Kranzmayer: Der Tiroler Dialekt, in: Südtirol, hrsg. von Franz Hüter, Wien 1965, S. 42. 137 ) TSA (s. Anm. 23), I, K. 44, S. 29 f. 138 ) Peter Wiesinger: Phonetisch-phonologische Untersuchun gen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten (= Studia Linguistica Germanica, hrsg. von L. E. Schmitt und S. Sonderegger 11/2), Berlin 1970, S. 233

. von Karl Kurt Klein (= Altdeutsche Textbibliothek 55), Tübin gen 1962, S. 211, 212. 142 ) TSA (s. Anm. 23), K. 108; I, K. 45. 143 ) TSA (s. Anm. 23), II, K. 74. 145 ) Kühebacher, Germ, eu (s. Anm. 138), S. 219 ff. 148 ) Die Grenze wurde wiedergegeben nach Kranzmayer, Lautgeographie (s. Anm. 66), Karte 12. 147 ) TSA (s. Anm. 23), K. 98. 148 ) Zwischen altem und später entstandenem st unterschei den die Tiroler Mundarten sonst genau, z. B. du les(t), givs(t), grivs(t), lous(t), rais(t) usw. 'du liest

. 66), S. 23. — Kranzmayer, Tiroler Dialekt (s. Anm. 136), S. 48. — TSA (s. Anm. 23), I, K. 4, 5. 157 ) TSA (s. Anm. 23), IC. 59. 158 ) Kluge, Wörterbuch (s. Anm. 120), S. 330. 159 ) Kluge, Wörterbuch (s. Anm. 120), S. 333, 638. Das auf arabisch dschubba zurückgehende italienische giubba 'Jacke' drang um 1200 ins Oberdeutsche ein (mhd. schöpe, tjoppe, joppe, jope, juppe). — Paul Kretschmer: Wortgeographie der hochdeutschen Umgangssprache, Göttingen 1918, S. 79 ff., 144 ff. 159a ) Aus den Materialien, die Bruno Schweizer

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Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 277 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
, nicht nur mit Schießen, sondern auch mit gewaltigem Zusammenschlagen bei den Häusern herum und in den Feldern« und betont, daß die Tiroler »mit größter Tapferkeit« gestritten hätten. Unter den vielen besonders tapferen Taten seiner Leute hebt Wörndle die kühne Leistung des einfa chen Axamer Landstürmers Josef S p i e g 1 hervor, der in einem kritischen Augenblicke aus eigenem Antrieb eine Schar seiner Dorf genossen zusammen raffte, mit ihr auf eine vorgeprellte französische Ab teilung losstürmte und sie in wütendem

der Tiroler Entlastung zu verschaffen. Ein Haufen vom ständigen Dreinschlagen ermüdeter Bauern ersah sich im etwas erhöhten, von einer Mauer umgebenen Dorffriedhof einen günstigen Verteidigungspunkt, auf den die Feinde sogleich ihre Angriffe richteten. Der Kampf, zu dem es dort kam, schien die bisherigen Schrecken noch zu überbie ten. Wörndle nennt ihn ein »förmliches Gemetzel« . Dreimal versuchten die Franzosen in wütendem An sturm das Bollwerk zu nehmen, es war umsonst. Wenn die Soldaten

Szenen. Wörndle spendet der Geistlichkeit und den Bewohnern von Spinges hohes Lob für die Unterstützung, die sie trotz der überall lauernden Gefahr seinen Leuten boten. Auch Laicharting, Unterjäger des Aufge botes von Wilten und Lisens, kann die Spingeser nicht genug rühmen, wie sie, von der Geistlichkeit er muntert und unterstützt, ihr möglichstes taten, um die Tiroler Kämpfer zu laben und auch beim Kampf tapfer zu unterstützen. Sie sollten dafür des Feindes Rache nur zu bitter auskosten müssen

Anstrengung. Es herrschte der Eindruck, daß die tapfere Jung frau sich zum Schutz des Heiligtums der Kirche an diese blutige Front berufen fühlte. Obwohl dieses Vorkommnis von mancher Seite in das Gebiet der Volksdichtung oder wenigstens der Sage verwiesen wurde, kann doch nach dem Bericht Wörndles und des Tiroler Almanachs vom Jahre 1802, der auf geschichtlichen Quellen ruht und von den Zeitgenossen unwidersprochen geblieben ist, kein Zweifel darüber herrschen, daß wir es mit einer hinreichend bezeugten

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 283 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
und mit frischem Lorbeer geschmückte Truppe ermessen. Tatsächlich herrschte unter ihr eine große Niedergeschlagenheit. Wörndle selbst hebt hervor, daß sich die Franzosen nach Spinges in keinen Kampf mehr einließen und beim Rückzug durch das Pustertal eine auffallende Zag haftigkeit verrieten, was auch feindliche Gewährsmänner bestätigen. Es ist wohl, um einen landläufigen Ausdruck zu gebrauchen, so, daß ihnen die Tiroler vor allem bei Spinges gründlich »die Schneid abge kauft« haben. Bezeichnend

hat, bezeichnet »die verbissene Wut, womit die Tiroler fochten, als wahrhaft außer gewöhnlich« . In diesem Zusammenhang darf wohl auch auf den freilich nur vereinzelt in der Literatur aufgetauch ten Vorwurf eingegangen werden, daß die Tiroler sich in diesen Kämpfen grausam verhalten hätten. Neugebauer meint an einer Stelle, es sei damals (1796/97) viel Blut unnütz vergossen worden, eine Be hauptung, die sich wohl schwer aufrecht erhalten läßt. Sie findet jedoch ihre merkwürdige Erklärung in der weiteren

Bemerkung desselben Autors, daß sich die Tiroler 1797 »sehr tapfer, wenn auch oft nicht minder grausam als tapfer« mit dem Feind geschlagen hätten. Dazu darf wohl mit Fug und Recht bemerkt werden, daß wirkliche Grausamkeit den Tirolern ihrer ganzen damaligen inneren Hal tung nach nicht lag und viele Zeugnisse jener Zeit ihre Menschlichkeit dem wehrlosen Feinde gegen über hervorheben, obwohl es von Feindesseite gegenüber den Tirolern eine Zeitlang anders gehalten wurde. Wenn die besonders wuchtige Art

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 235 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
des Landes Tirol (s. Anm. 2), S. 459 ff., 345 ff. 10 ) Stolz, Geschichte des Landes Tirol (s. Anm. 2), S. 372 ff. n ) Stolz, Ausbreitung (s. Anm. 3), Bd. 4, 1934, S. 104. 12 ) Osmund Menghin: Die vorgeschichtliche Besiedlung, in: Südtirol, hrsg. von Franz Hüter, Wien 1965, S. 2—8. Ders.: Zur Historisierung der Urgeschichte Tirols, in: Tiroler Heimat 25 (1961), S. 5 ff. — Stolz, Geschichte des Landes Tirol (s. Anm. 2), S. 413 ff. 13 ) Großer historischer Weltatlas. Erläuterungen, 1. Teil, Spalte

als REW). 25 ) TSA III, K. 13. 26 ) Walter von Wartburg: Französisches etymologisches Wörterbuch, Bonn - Leipzig 1928 ff., 4. Bd., 134 (im folgenden abgekürzt als FEW). — Elmar Schneider: Ro manische Entlehnungen in den Mundarten Tirols ( = Romanica Oenipontana II), Innsbruck 1963, S. 67. — Josef Schatz: Wörterbuch der Tiroler Mundarten ( = Schlern-Schriften 119, 120), Innsbruck 1956, S. 370. 27 ) Man findet auch ortsweise die volksetymologische Um deutung von Gandstein zu Gangstein. 28 ) Zu den Etyma

ROWJA, ROWINO s. Johannes Hub schmied: Vorindogermanische und jüngere Wortschich ten in den romanischen Mundarten der Ostalpen mit Berücksichtigung der ladinisch-bairisch-slowenischen Lehnbeziehungen, in: Vox Romanica 16 (1950), S. 1— 94. — AIS (s. Anm. 24), 407. — Theodor Eiwert: Die Mundart des Fassatales (= Wörter und Sachen. Der Neuen Folge Beiheft 2), Heidelberg 1943, S. 204. — Karl Finsterwalder: Tiroler Namenkunde. Sprach- und Kulturgeschichte von Personen-, Familien- und Hof namen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 225 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
und Abfaltersbach, in Villgraten, Defereggen und Tilliach 106 ); es sind dies Gebiete mit einer stärkeren vordeutschen Orts- und Flurnamenschicht, daher auch mit einer stärkeren vordeutschen Besiedlung, deren Rechtsleben eben deshalb länger wirksam bleiben konnte 107 ). Westlich der Linie Mühlbacher Klause—Zillermündung zeichnen sich in der Tiroler Namenlandschaft der Altsiedlungsschicht verschiedene Gebiete ab, von denen das westlich der Linie Landeck—Eyrs be sonders markant wirkt. Abgesehen

er in diesem Jahr den Arnerhof in Innervillgraten gekauft hatte, schrieb er sich Arner und nach Ankauf des Winnebacher Anwesens Klettenheim im Jahre 1539 Klettenhammer 113 ). Derartige Namenwechsel können den Pustertaler Kir chenbüchern noch bis ins 18. Jahrhundert entnommen werden. Die Mühlbacher Klause im dialektgeographischen Bild des hoch- und spätmittelalterlichen Tirol Aus dem bisher Dargelegten geht hervor, daß die Tiroler Sprachlandschaft in vordeutscher Zeit durch eine nordsüdlich verlaufende

. Es drängt sich die Frage auf, warum die alten Grenzen der Tiroler Sprach- und Kulturlandschaft nordsüdlich verlaufen. Man möchte doch meinen, daß der das Land in westöstlicher Richtung durch ziehende Alpenhauptkamm seit alters die Bildung der wichtigsten Grenzverläufe hätte verursachen müssen. 13 193

18
Bücher
Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1979
¬Der¬ alte Markt Mühlbach
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Seite 282 von 328
Autor: Hye, Franz-Heinz / Franz-Heinz Hye. Mit Beitr. von ...
Ort: Mühlbach
Verlag: Schützenkompanie der Markgemeinde
Umfang: 283 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Mühlbach <Pustertal> ; z.Geschichte
Signatur: III A-1.938
Intern-ID: 148868
von Villpeder oberhalb von Lüsen gegen Rodeneck heran. Als die nach Rodeneck vorgeschobenen Pikette der Franzosen dies wahrnahmen, zogen sie sich nach Mühlbach zurück. Es ist kein Zweifel, daß das Erscheinen der Lüsener während des Kampfes bei Spinges die Franzosen einen Angriff in ihrem Rücken befürchten ließ und bewirkte, daß sie nicht mehr ihre ganzen Reserven gegen Spinges einsetzen konnten. So wurden die dort hart kämpfenden Tiroler durch das Aufgebot der Lüsener fühlbar entlastet

zur Voraussetzung, an den es sich hätte anlehnen können, weil man den etwa 200 Lüsenern nicht eine Offensive gegen das Korps Jouberts zumuten konnte. Dies widersprach auch dem Angriffsplan, nach dem die Lüsener nur »den Feind auf sich aufmerksam machen« sollten. Hat nun der erbitterte und verlustreiche Kampf bei Spinges mit einem Siege der Tiroler geendet oder blieb er unentschieden? Diese Frage wurde oft schon aufgeworfen und mitunter im letzteren Sinne be antwortet. Doch kann kein Zweifel darüber herrschen

, daß die Art, wie die Tiroler mit dem Feinde fer tig wurden und ihn dreimal den Berg hinunterwarfen, ein großer moralischer Erfolg war. Wenn aber schließlich auch beide Teile das Schlachtfeld aufgaben, so liegt doch ein klarer Unterschied darin, w i e sie es taten. Die Franzosen wurden bei ihrem dreimaligen Angriff so wuchtig und verlustreich vom Berge geworfen, daß sie an diesem Tage nicht wiederkamen, also den Tirolern das Schlachtfeld über ließen. Diese sahen sich zwar auch nicht mehr imstande, länger

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