85 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_257_object_3884381.png
Seite 257 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
wieder in die Kirche zurückgekommen waren, beschloß der ambrosta- nische Lobgesang, „Herr Gott, wir loben dich! ' die erhebende Feier lichkeit mit überwältigender Macht aus alle Herzen, die sich eins suhlten in ihrem Gott. Die ganze Gemeinde begleitete die Geistlichen unter Böllerschüssen und Glockengeläute zum Pfarrhofe zurück. An der Thürschwelle desselben trat eine Jungfrau aus dem Kreise des zahlreich versammelten Volkes, und richtete an mich folgende Worte: „Hochwürdiger Herr

! Die Jungfrauen der Gemeinde Finthen danken Ihnen im eigenen und im Namen aller Bewohner für die unaussprechliche Freude, die Sie uns Allen dadurch gewährten, daß Sie durch Ähre Anwesenheit und durch die Abhaltung dieser schönen Feier uns den heutigen Tag so herrlich und ewig unvergeßlich gemacht haben. Nehmen Sie den schwachen Ausdruck unseres Dankes gütig auf, und wenn wir es wagen dürfen, noch eine Bitte anzufügen, so ist es die, daß Sie stets vor Gott unserer gedenken, und wenn Sie in Ihr glaubens treues

Tirol zurückkehren, sagen Sie den Jungfrauen Tirols, daß dieselben hier am Rhein Schwestern haben, welche sich auch mit inniger Liebe der seligsten Jungfrau Diaria hingeben. O möchten Ihre frommen Landsmänninnen uns im Bestreben, fromm und heilig zu werden, mit ihrem Gebete freundlich unterstützen!' Ich erwiederte beiläufig wie folgt: „Ich bin.überrascht durch diesen Gruß der Jungfrauen der hiesigen Gemeinde an mein schönes Land, an die kerngesunde, fromme Jugend der tirolischen Berge. Was ich heute

und teilnehmenden Gästen, die zur Verherrlichung unseres heutigen Festes beigetragen, unseren aufrichtigsten Dank abzustatten. Ja, so lange unsere Gemeinde besteht, hat sie noch nie einen so freuden reichen Tag erlebt, er wird dem Gedächtnisse unseres Volkes nie entschwinden. Wir danken dafür mit dem einfachen Ausdruck unserer Liebe, unserer nie versiegenden Erkenntlichkeit, unserer festen Treue für Ihre Lehren und Ermahnungen. Seien Sie versichert, auch in der Ferne werden wir Ihrer gedenken

christlichen Eifer gegeben habt. Er ist uns ein Beweis, daß die Kraft des Volkes in Euerer Gemeinde noch unge brochen ist. Dank den Lehrern und Lehrerinnen Euerer Jugend, die dem bösen Hauche der Zeit muthig widerstanden, und sich ein blei bendes Denkmal der Frömmigkeit und Berufstreue in gottesfürchtigen Kindern gegründet haben. Dank der tapfern Bürgerwehr, die das Fest begleitet. Wie sie heute Gott gedient, so wird sie in jeder Roth des deutschen Volkes bereit stehen, ihre Waffen mit Ruhm zu bedecken

10
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_250_object_3884369.png
Seite 250 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
Zeitrichtung ohne Gott und Gewissen. An ihrer Spitze in geistlichen Angelegenheiten steht ein ältlicher Psarrherr, eine von jenen scharfausgeprägten Naturen, woran die katholische Kirche so reich ist, mit dem uneigennützigen Eifer eines Vaters, der alle Glieder der Gemeinde wie seine Kinder umfaßt, mit rastlos thätiger Liebe für Alt und Jung, die Tag und Nacht auf seine Theilnahme, auf seine Mitsreude, auf seine Selbstaufopferung rechnen können, mit jener allgewinnenden Begeisterung

, die ihre unversiegliche Quelle in eigener Andacht und Innigkeit hat, dem es ein unvergänglicher Ruhm ist für Christus und seine Kirche Schmach zu leiden. Der Bürgermeister des Ortes, die SchuLehrer und Schul lehrerinnen gehen mit ihm im schönsten Einklänge zur Aufrechthal tung christlicher Zucht und Sitte in der willigen, vom besten Geiste beseelten Gemeinde, die alle zeitlichen Interessen der ungefärbten katholischen Wahrheit unterordnet. 457 - Um diesen guten Sinn zu brechen zogen die Turner heran und wollten

seine Bemerkung, daß die Andacht zur heiligen Jungfrau Maria, an welcher die Gemeinde seit Jahrhunderten festgehalten, unter diesen Umständen nicht mehr bestehen könne vor der democratischen Verhöhnung des Mittlers Jesus Christus. Dadurch wurde die Gründung des demo cratischen Vereins in Finthen schnell unmöglich. Junge und Alte erhoben sich dagegen wie ein Mann, und beschlossen ihren Abscheu gegen diese unchristliche Zeitrichtung durch eiu großes Kirchenfest au. den Tag zu legen, wozu der Pfarrer

um so lieber seine Einwilligung gab, je mehr Gründe zu einer solchen tatsächlichen Erklärung durch die Zeitumstände vorlagen. Die Jünglinge und Jungfrauen kauften mit ihrem Spargelde kostbare Fahnen, andere Gemeindeglieder folgten diesem Beispiele, besonders eine Art von Händlern, die nach ihrer schlichten Ansicht bei Gott im besondern Vertrauen stehen, und die gebieterische Pflicht haben für die Reinheit der katholischen Kirche in ihrer Gemeinde zu wachen. So kamen fünf zierliche Kirchenfahnen

in den Besitz der Gemeinde, die als Gegenerklärung zu den demo cratischen Fahnenweihen in der Umgegend am ersten Adventsonntag geweiht werden sollten. Alle Zeitungen verkündigten das Fest, die Gutgesinnten freuten sich in weiter Runde über den Muth der braven Finthener, die Tnrner und ihre Hetzer knirschten mit Drohungen, Spöttereien und Ungeberden aller Art. Ich wurde eingeladen, die Fahnenweihe vorzunehmen. Der democratische Factionsgeist rechnete im schlimmsten Falle wenigstens auf schlechtes Wetter

11
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_251_object_3884371.png
Seite 251 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
, die in langen Reihen die Häuser umsäumten und in mehrere Triumphbögen aus liefen. Die Hauswände prangten mit Blnmen, grünen Gewinden und jedem möglichen Zierath, und die Lockenköpfchen.rothbäckiger Kindlein schimmerten als lebende Blüthen amnuthig dahinter. Selbst ein paar Judenhäuser hatten ihr Möglichstes gethan, das Fest ihrer katholischen Mitbrüder zu verschönern. Wir erreichten noch den feier lichen Einzug. Die ganze Gemeinde, ihren Pfarrer an der Spitze, - war mit allen Fahnen der Kirche

, mit der stattlich aussehenden Bürger wehr, mit den weißgekleideten Jungfrauen, unter dem Geläute aller Glocken, den Gästen aus Mainz entgegeugezogen, und führte dieselben in Prozession mit Lied und Musik durch die geschmückten Gassen in den Psarrhof. Die Inschriften von den Triumphbögen fielen bedeu tungsvoll in unseren Zug, hier ein Lobpreis auf Christus und seine göttliche Mutter Maria, dort: „Eintracht macht stark,' anderwärts: „Freiheit für die Kirche, Freiheit für die Gemeinde, Freiheit

für Alle!' An der Thürschwelle des Pfarrhofes wendete ich mich nach dem Wunsche des Pfarrers zum dichtgedrängten Volke, insbesondere zur Schuljugend, und sagte ungefähr folgende Worte: „Ich danke Euch herzlich für den mir ewig- unvergeßlichen Empfang in Euerer frommen christlich tapferen Gemeinde, der mich um so inniger sreut, weil er keiner irdischen Person gilt, die nur schwaches Werkzeug sein könnte für den schönen heiligen Zweck Eueres Festes. Euere Einigung gilt der heiligsten Angelegenheit des Menschen, dem Glauben

an Jesus Christus, den uns Maria die Gottesgebährerin, Euere Schutzfrau, auf die Welt gebracht, daß wir alle eins werden in seinem Geiste, in seiner Liebe. Ich hoffe, der Tag, den wir feiern, wird sich als Auf forderung zur Treue an unsere heilige Kirche in unsere Herzen senken, und wird die Zugend und das Alter Euerer Gemeinde zum blühenden Kranze flechten für unseren Heiland. Seid mir tausendmal gegrüßt und mit Euerem schönen Eifer vor allen Heiligen willkommen!' Tausendstimmiger Jubel und Gegengruß

12
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_79_object_3884063.png
Seite 79 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
kannten. (Mir ist er besonders ehrwürdig erschienen in seiner Sorge sür die katholische Gemeinde, die er liebte wie sein eigenes Kind. Und das war sie zum Theil auch. Als der Fürstprimas, Großherzog von Frankfurt, die Bande löste, die bisher die freie Bewegung des katholischen Lebens hemmten, war es vorzüglich Schlosser, welcher sich mit der Zärtlichkeit eines Vaters der neuaufblühenden Gemeinde annahm und ihr Recht zum Staate begründen half, so weit es in den Umständen möglich war. Bis in die letzten

Tage seines Lebens war er Rathgeber in allen Gemeinde- und Kirchenangelegenheiten mit eben so großer Maßhaltung als Entschiedenheit. Hell standen vor seinem Geist alle Schicksale des katholischen Lebens in Frankfurt seit der Reformation, die sich über die frühere Zeit gezogen und die ältere Glaubensregel aus allen Kräften befeindete nach dem Grundsatze: Oufus est reZi«, Hus osl, i'eÜAjy. Er hatte Alles mit Fleiß gesammelt, was aus dieser Zeit des Bedrängnisses für das Wachsthum der katholischen

Gemeinde wichtig war. Die Sammluugeu dieser Aktenstücke stellte er kurz vor seinem Tode dem katholischen Stadtpfarrer zu Händen, um sie sür das Pfarr archiv zu benützen. Sie sind ein Muster vou Fleiß, Beharrlichkeit und Ordnung, und können einst im Auszug eiu interessantes Licht über die Frankfurter Kirchenznstände verbreiten. Wir erlauben uns hier ein Bruchstück aus seinen Bemerkungen anzuführen, das für unsere Zeit bezeichnend ist. „Man klagt über Unsere confefsionellen Almosenkasteu

13
Bücher
Jahr:
1853
Charakterbilder
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/CB/CB_179_object_3884230.png
Seite 179 von 267
Autor: Weber, Beda / von Beda Weber
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 489, XII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 102.260
Intern-ID: 503249
St. Nicolauspfarrkirche der Stadt erbrochen, den Speisekelch und die Monstranz mit den Hostien entwendet ohne leise Spur des Thäters. Der tiefste Eindruck auf die Gemüther der Gemeinde konnte nicht fehlen. Ferretti vergoß über dieses Ereigniß die bittersten Thränen, und ordnete sogleich vier Bußtage an, um die Schmach zu sühnen, welche dem Gottmenschen im heiligsten Mtarssakramente widerfahren war. Er selbst erschien bei den öffentlichen Bußgängen, barhaupt, mit bloßen Füßen, einen Strick

um den Hals, als Opfer für die Sünde in seiner Gemeinde. Seine Wangen wollten vor Uebermaaß des Schmerzes gar nicht trocken werden. Er bestieg jeden Tag mehrmals die Kanzel, und ermahnte das Volk mit Seufzen und Weinen zum Gebete für die unglücklichen Thäter der schweren Misse- that. Da ertönten auf einmal am Morgen des vierten Bußtages alle Glocken der Stadt. Man hatte nämlich an der Thüre der beraubten Kirche den Speisekelch mit allen Hostien gefunden, und ein mit aller Förmlichkeit eingeleiteter Proceß

der ruchlosen That verkündeten. Mit einer ungeheueren Volksversammlung holte sie Ferretti ab und brachte sie zur Nicolauskirche zurück, wo er an den Stufen des Ein gangs eine Rede an die Begleitung hielt, die zuletzt vor Aller Thränen und Schluchzen verschlungen wurde. Am 2t). Januar feierte er auf das Zudringen der Gemeinde eine Frohnleichnamsprocession zum Danke für die Bekehrung der Sünder. Von allen Hügeln donnerten die Geschütze den Jubel der Rietaner ins Meer hinaus. Die Gassen - waren in Galerien

14
Bücher
Jahr:
1850
¬Das¬ Lechfeld oder Otto der Große, in vier und zwanzig Gesängen.- (Gesammelte poetische Werke ; 3)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/74145/74145_28_object_5273571.png
Seite 28 von 380
Autor: Unterrichter von Rechenthal, Franz
Ort: Frankfurt am Main
Verlag: Sauerländer
Umfang: 379 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 94.242/3
Intern-ID: 74145
SS Liebe-gcheininiß den Helfer der Welt, und heilige Lieder Mhtcn Dergebnug herab der Sünde, flehten Erbarmnng An im Wechselgefang. Dor'm Heiligsten fangen die Priester' „Gott! cs haben beranbt dein Erbtheil die Heiden; geschändet - Haben, sie dein Heiligthnm; gezogen die Pflugschar lieber Salem; znm Fraß dem Aar geworfen die Leiche« Deiner Knechte, den Geiern der Lust, dem Rau-thier der Wüste Deiner Heiligen Leib.' So die Priester; es sang die Gemeinde: „Blnt wie Wasser haben sie in Jerusalem

'- Straßen Ansgegossen. Nicht fand sich, der den Deine« ein Grab gab. Unser« Rachbaren find znm Hohn wir geworden; znm Schimpfe Men, znm Dort des Spotts, die'»eit um uns wohnen.' Die Priester: „Herr! wie'lange noch wirst du zürnen?' Wie lange'dein Eifer Glühen gleich Feuerbrand? Gieß' über Mt ' SMfer,. die dich nicht Kennen, dein Zürnen au-, und über die Machte, die nimmer Unsen §w dir und 'deinem Ramen! denn sie verzehrten Jakob und legten wüst sein Land.' Die Gemeinde nun wieder: „Nicht gedenk

« Deiner Heilige» Blut; der Bandebefteite« Frohlocken Sich auffchwing' zum Gnadenfih'.' Und wieder die' Priester: „Schirme dir In de- Arckes Kraft die Söhne der Dtter, Die zertreten der Stolz. Auf das Haupt der Rinder der Fremde« Falle zurück, Herr! siebenfach der Dorwmf» mit welchem Sich die Volker gen dich ermaaßen.' ' Unto noch die Gemeinde: „Aber wir, dein Volk, aus deiner Melodie Schafe, Geben dmm dir laut das Zengniß Jahrhunderte durch noch, Und Verkünde« der Welt dein Lob von Geschlecht z« Geschlechte.'

15