Aus dem Schwarzbuche eines Polizeibeamten : Federskizzen nach dem Leben ; 2.- (Reclams Universal-Bibliothek ; 5170)
hatten sich lebhafte Gruppen von Moraspielern gebildet. Die meisten Spieler saßen, andere standen an den rohen Holztischen, einzelne hatten sich sogar in der Hitze des Spieles auf sie gekniet. Die volle Leidenschaft, die das aufregende landesübliche Spiel bei dei, Italienern entfeffelt, prägte sich in deli erhitzten Gesichtern aller aus. Der Wirt hatte Mühe, den Anforde rungen seiner Gaste, denen das laute Schreien rasch die Kehlen trocknete, nachzu ko Minen. „Sivr Girolamo hat ein prachtiges Geschäft,' bemerkte
mir der Inspektor, „er bringt hier mehr Wein zum Aus- fckanke als die größten Alberghi. Dabei ist sein Tropfen gut und, soweit man dies überhaupt verlangen kann, echt. Vollen wir unö überzeugen? Mi, Kior Girolamo, mi WMM Mw.' Der Wirt blickte überrascht ans und machte ein Kompli ment, so tief es sein Schmerbauch gestattete. Der Polizei- beamte war Hm wohl bekannt; mit MerrafchMder Schnellig keit hatte er uns die Flasche Wein in die Ecke gebracht, in der wir unö, um kein Aufsehen zu erregen, niedergelassen
batten. „Kein Aufhebens. Sior Girolamo, wir wollen hier un- bekannt bleiben,' flüsterte ibm der Inspektor zu. Der Wirt nickte verständnisvoll mit dein Kopfe lind ging seiner Wege. Der Jnsvektor batte die Gläser gefüllt. „Run, was sagen Sie Zu dem Tropfen?'