Kurze Mittheilungen über das Leben und die Tugenden des Dieners Gottes Johann Nep. v. Tschiderer, Fürst-Bischof von Trient
Sporn zum Guten gewesen, obgleich Johann Nepomuk wegen der großen Achtung, die er für die Priester hatte, beinahe zu rückhallend mit Ermahnungen, auch selbst nur von weitem, war. Mit diesem Tugendbeispiele vor Auge, also mit dieser beständigen Ermunterung (meinte Don Tambosi, und Andere,) müsse ein rechtgeschaffmer Priester schon am Liebe zu-dem Bischöfe sich zu jedem Opfer fähig fühlen! Das Gleiche, nämlich, daß die fort währende Nähe des Dieners Gottes für sie ein mächtiger Antrieb zum Guten
gewesen sei, äußerten Alle, die das Glück hatten, längere Zeit sozusagen beständig um ihn zu fein. Solcher, die in ihrem langen, und engen Verkehr mit Ihm nie einen Fehler an ihm bemerkt haben wollten, waren Mehrere; und — daß er Keinen, auch selbst geringen, mit MachtsamkÄ beging, — dies vom Fürst-Bischof Johann Nepomuk ganz unbedenklich zu glauben, konnte gewiß Niemanden schwer fallen! Im Gegentheile, Wer immer der so reizbaren Gebrechlichkeit, der Unbeständigkeit, und dem Egoismus der Menschennatur
, auch nur jenen unwandel baren Gleichmuth, jene so ehrfurchteinflößende Eingezogenheit, jene so würdevolle und doch so sichtlich vom Herzen kommende, wahre Johanni«-Liebe, jene vollendete Selbstvergessenheit, und endlich jenes beständige, wahre Martyrium eines ganz unsäg lichen Pflichtgefühles enlgegenhielt, so wie das Alles an unserm Diener Gottes hervortral: dem legte sich wie von selbst der Gedanke nahe: „Wahrhaftig! der Bischof Johann Nepomuk macht den Eindruck eines Heiligen, eines Engels