lichen Geschichte das Band, welches seit bald 600 Jahren das Land Tirol mit Oesterreich verbindet, noch enger zu knüpfen. Nur mit Zögern schritt ich, der Nichttlroler, an die mir gestellte Aufgabe, deren Schwierigkeit vor allem darin bestand, daß ein bestimmter, eng be- grenZter Umfang des Buches nicht überschritten werden sollte. Schließlich aber durste ich mir doch sagen, daß ich manche der Bedingungen erfüllen konnte, die dem Verfasser eines Tiroler Geschichtsbuches Zu stellen
waren. Zunächst als begeisterter Liebhaber der historischen Wissenschaft und beson- d-ers der vaterländischen Geschichte) dann, «wenn schon nicht 'als Tiroler der Abstammung !N >ach, so doch als ein Mann, der sich diesem Lande mit allen Fasern seines Herzens Zugehörig fühlt. Im Kernstück Tirols', im Burg- grafenamte geboren, durch IugenderinneMNgen und durch das mit den Kameraden der Tiroler Kaiserjäger gemeinsame Erlebnis des Krieges an der Südtiroler Front unlösbar verknüpft mit dieser Erde
, mit einer Tirolerin verheiratet, erblicke ich im Tiroler Volk die Verkörperung des besten Oester- reichertums, den stärksten Träger aller jener Eigenschaften, die den altehr- würdigen Namen Oesterreich mit unvergänglichem Ruhme umflochten haben. Des Tirolers Treue Zu Glaube, Volk und Heimat, sein nie versagender Heldenmut, seine Intelligenz, seine zähe Ausdauer, gepaart mit einer natur- verbundenen, schier unerschöpflichen Kraft — das sind Gaben, die das Volk dieser Berge Zum Bannerträger des wahren
Oesterreichertums und Zum leuchtenden Vorbild aller Deutschen ohne Unterschied des Stammes gemacht haben. Des Tiroler Volkes Weg durch die Jahrhunderte verträgt, ja. verlangt das volle Licht der Tatsachen? dà gibt es keine dunklen Punkte, die der heimatliebende Geschichtsschreiber mit Stillschweigen zu übergehen oder unter einer günstigeren Beleuchtung darzustellen versucht wäre. Diese Erkenntnis lag meiner Arbeit zu Grunde. Ich war bestrebt, die geschichtlichen Tatsachen herauszustellen, soweit