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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Seite 8 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
lichen Geschichte das Band, welches seit bald 600 Jahren das Land Tirol mit Oesterreich verbindet, noch enger zu knüpfen. Nur mit Zögern schritt ich, der Nichttlroler, an die mir gestellte Aufgabe, deren Schwierigkeit vor allem darin bestand, daß ein bestimmter, eng be- grenZter Umfang des Buches nicht überschritten werden sollte. Schließlich aber durste ich mir doch sagen, daß ich manche der Bedingungen erfüllen konnte, die dem Verfasser eines Tiroler Geschichtsbuches Zu stellen

waren. Zunächst als begeisterter Liebhaber der historischen Wissenschaft und beson- d-ers der vaterländischen Geschichte) dann, «wenn schon nicht 'als Tiroler der Abstammung !N >ach, so doch als ein Mann, der sich diesem Lande mit allen Fasern seines Herzens Zugehörig fühlt. Im Kernstück Tirols', im Burg- grafenamte geboren, durch IugenderinneMNgen und durch das mit den Kameraden der Tiroler Kaiserjäger gemeinsame Erlebnis des Krieges an der Südtiroler Front unlösbar verknüpft mit dieser Erde

, mit einer Tirolerin verheiratet, erblicke ich im Tiroler Volk die Verkörperung des besten Oester- reichertums, den stärksten Träger aller jener Eigenschaften, die den altehr- würdigen Namen Oesterreich mit unvergänglichem Ruhme umflochten haben. Des Tirolers Treue Zu Glaube, Volk und Heimat, sein nie versagender Heldenmut, seine Intelligenz, seine zähe Ausdauer, gepaart mit einer natur- verbundenen, schier unerschöpflichen Kraft — das sind Gaben, die das Volk dieser Berge Zum Bannerträger des wahren

Oesterreichertums und Zum leuchtenden Vorbild aller Deutschen ohne Unterschied des Stammes gemacht haben. Des Tiroler Volkes Weg durch die Jahrhunderte verträgt, ja. verlangt das volle Licht der Tatsachen? dà gibt es keine dunklen Punkte, die der heimatliebende Geschichtsschreiber mit Stillschweigen zu übergehen oder unter einer günstigeren Beleuchtung darzustellen versucht wäre. Diese Erkenntnis lag meiner Arbeit zu Grunde. Ich war bestrebt, die geschichtlichen Tatsachen herauszustellen, soweit

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Seite 164 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
). Max Emanuel kehrte, Ahnen einen weiteren Vorstoß Zu wagen, über die Scharnitz nach Bayern zurück, da er seinen ganzen Plan vereitelt sah. So hatte der Feld- Mg nach kaum sechswöchentlicher Dauer ein für die Bayern wenig rühm- 17W liches Ende gefunden. Zur Erinnerung an den Tag des Jahres 1703, an dem sich Innsbruck von den Bayern 'befreit sah — es war der St. Anna- Tag —, wurde die Annasäule zu Innsbruck auf der späteren Maria There- sienstraße ausgestellt. Die Tiroler und das kaiserliche Heer

ankündigte. Die eben aus Nordtirol angekommenen kaiser- lichen Truppen vereinigten sich mit den tapferen Schützen aus dem Valsu- gana und Val di Ledro, mit den Bürgern von Trient und Rovereto. Es gelang den Franzosen unter General Vendöme trotz heftigen Widerstands Arco und Riva einzunehmen und bis vor Trient vorzudringen. Dort hatten sich die Tiroler zur Verteidigung gesammelt. Es kam zu schweren Kämpfen? Soldaten und Landsturm wetteiferten an Tapferkeit, während die Frauen sogar im feindlichen Feuer

die Verwundeten pflegten. Trotz aller Kugeln und Bomben ergab sich die tapfere Stadt nicht? die FranZosen mußten, ebenso wie die Bayern, vor der Heimatliebe und Kaisertreue der Tiroler weichen. Unvergessen ist es, daß in diesen schweren Kämpfen um die Freiheit ihres Landes die Tiroler italienischer Zunge ihren deutschsprachigen Brüdern an Tapferkeit und opferwilliger Hingabe nicht nachstanden. So war der Plan des Franzosenkömgs gescheitert, Oesterreich war in

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Seite 206 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
Ganz besondere Erbitterung löste die Rekrutierung für das bayerische Militär aus. Die Tiroler waren gewohnt, ihre Heimut Zu verteidigen und nie hatten sie den Waffendienst versäumt, wenn es galt das Land gegen fremden Zugriff zu schützen. Daß sie aber nun gezwungen werden sollten in einem Heere zu dienen, welches mit den Franzosen verbündet war und im nächsten Kriege gegen Oesterreich und Habsbuvg Zu Felde ziehen würde, das konnten sie mcht verwinden. Auch in kirchlichen Dingen ergriff

die bayerische Regierung Maß- nahmen, d-ie das Tiroler Volk aufs äußerste reizten. Die großen und alten Stifte Fiecht, Witten, Stams, Marlenberg, Neustift, Gries und Welsch- Michael wurden aufgehoben und ihre Güter für Rechnung der Regierung verkaust. Von der Geistlichkeit wurde verlangt, daß sie jeden Verkehr mit Rom 'abbreche und den kömglichen Verordnungen bedingungslosen Ge- horsam leiste. Da die meisten Priester sich weigerten, einem ausgesprochen kirchenfeindlichen Regime Zu Gebote Zu stehen, wurde

der behördliche Druck noch verschärft. Zwei von den tirolischen Bischöfen (Chur und Trient) wurden vertrieben, manche Geistliche enthoben, einzelne eingekerkert. Dazu kamen noch andere Maßnahmen, die das religiose Gef-ühl der Tiroler schwer ver- letzten. (Verbot von Christnachtfeiern, von ProZessionen, Bittgängen, Novate- Aemtern, AbWürdigung der Bauernfeiertage usw.) So wurde denn die Stimmung im Lande immer bedrohlicher. Drei Jahre nach dem Einzug der Bayern war Tirol reif für die bewaffnete Erhebung

, die den Auftakt bildete für den großen Kampf des Jahres 1809. Z2. Das Jahr 1809 — Tirols Bejìemng Indes die Bayern sich vergeblich bemühten, Zuerst mit Entgegenkommen, dann mit Gewalt ihre Herrschast in den HerZen der Tiroler Zu verankern/ stieg Napoleons Stern immer höher. Fast unbeschränkt war die Macht, die der Kaiser der Franzosen über Europa ausübte. Auch ein großer Teil Deutschlands war ihm, wenigstens mittelbar, Untertan. Unter Napoleons in

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Seite 217 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
und Kupferdreier Zu schlagen, hie in ihren späteren Ausprägungen -die Ini- tialen Andreas Hofers Zu beiden Seiten des Wappenadlers Zeigten. Die zweite Hälfte des Monates Juni brachte eine Periode scheinbaren Friedens über das Land. Anderseits freilich kamen auch Botschaften aus München, die Bayern versuchten, nachdem es ihnen mit bewaffneter Hand nicht gelungen war, Tirol auf dem Wege friedlicher Verhandlungen wieder Zu gewinnen. Als Antwort rüsteten sich die Tiroler mit Unterstützung

des Militärs Zu Ausfällen ins Bayerische und auch nach Kärnten und nach Salzburg, wo nach Tiroler Vorbild ein allgemeiner Aufstand gegen die Feindesherrschaft im Entstehen begriffen war. Indes, Ne Freude und die Zuversicht der Tiroler 'sollte in'icht lange währen. Am 5. und 6. Juli erlitt das österreichische Heer bei W a g r a m eine entscheidende Niederlage und schon eine Woche später sah sich Erz- Herzog Karl, der gleich seinem kaiserlichen Bruder vergebens auf den An- schluß der 'deutschen Staaten

an der Tatsache des Waffenstillstandes nicht mehr Zu zweisà war, trösteten sich die Tiroler mit der Annahme, daß der Znmmer Vertrag Zwar den Abzug ber Oesterreicher bestimmt, dem Feinde aber nicht das Recht eingeräumt habe, das Land neuerdings Zu besetzen. In dieser Annahme wurden sie noch bestärkt durch die Haltung des ErHerzogs Johann, der den Inhalt des Waffenstillstandsvertrages Zwar kannte, von der baldigen Wiederaufnahme der Femdfeligkeiten aber umso mehr überzeugt war, als man auch im Hauptquartier

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Seite 222 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
, sie träumten davon, den Feind auch aus den übrigen Alpenländern — so Kärnten und Steiermark — zu jagen und dann mit vereinten Kräften nach Wien zu ziehen und die Franzosen aus der Hauptstadt, ja aus ganz Oesterreich Zu vertreiben. Tatsächlich drangen Abteilungen von Tiroler Schützen Ende September às Salzburgische vor und brachten den bayerischen Besatzungs truppen empfindliche Niederlagen bei. Nicht lange wahrte die Ruhe und Sicherheit des schwergeprüften Landes. Schon Anfang Oktober setzten

sich neuerdings feindliche Truppen- mass-en gegen die Tiroler Grenzen in Bewegung. Napoleon, der über die Vorgänge im österreichischen Hauptquartier genau unterrichtet war, wuUe, daß er den Krieg gewonnen hatte und daß der Friedensschluß, der Oester reich so unerhört schwere Opfer auferlegen follte, unmittelbar bevorstand. In der Umgebung des Kaisers Franz hatte die Friedenspartei, die eine erfolgreiche Fortsetzung des Kampfes für aussichtslos hielt, das unZweifel- hafte Uebergewicht gewonnen

. So waren denn Streiträfte im UeberfluH verfügbar, um den Widerstand der Tiroler zu brechen. Die -vereinigten französischen, deutschen und italienischen Truppen, die den Auftrag hatten, Tirol Zu besetzen, standen unter dem Oberbefehl Eugöne Beauharnais', des Mzekönigs von Italien. Drei DivPonen unter dem General Paraguay sollten durch das Pustertal nach Bàen vorstoßen, indes die Bayern unter Marschall Drouet in drei Kolonnen von Norden und von Nordosten her in Tirol einzumarschieren hatten. Der erste größere 2s4

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1937
Tirol in der Geschichte des Donauraumes
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Seite 200 von 295
Autor: Strachwitz, Kurt ¬von¬ / Kurt Graf von Strachwitz
Ort: Innsbruck
Verlag: Mar. Vereinsbuchhandl.
Umfang: VIII, 284 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol;z.Geschichte
Signatur: II 93.247
Intern-ID: 217186
Heldenmut. Nahezu 1500 Mann opferten die Franzosen in diesem Treffen) der Verlust der Tiroler betrug 227 Mann. Am selben Tage griff General Laudon die Franzosen in der Umgebung von Bozen an und warf sie in die Stadt Zurück. Durch den rechten Flügel der Oesterreicher von 'der Nückzugslime nach Italien abgeschnitten/ wich der Feind, vom kaiserlichen Militär und den Tirolern verfolgt/ gegen Brixen zurück und trat am Z. April den Marsch durch -das Pustertal an, um sich mit dem in Steiermark

stehenden Heere Vonapartes zu vereinigen. Auch auf diesem Marsche noch erlitten die Franzosen manche Verluste. General Laudon wandte sich dann Fegen Süden, um die letzten feind- lichen Abteilungen zu vertreiben. Am 13. April stand kein Franzose mehr auf Tiroler Boden. Leider konnten diese Erfolge der Tiro-ler àndeSverteidigìmg das Schick- 1797 sal Oesterreichs in diesem Kriege nicht mehr wenden. Im Oktober 1797 sah sich Kaiser Franz gezwungen, den Friedensvertrag von Cnmpoformio Zu unterschreiben

vor. Oesterreichische Abteilungen, die Graubünden besetzt hatten, mußten weichen) der Feind folgte ihnen auf dem Fuße und drang in Mei Kolonnen, die eine durchs Engadin, die andere durch das Münster- tal, über die österreichische Grenze. General Laud on, der mit regulären Truppen und Tiroler Schützen bei Tausers im Münstertal stand, wurde von den Franzosen überrascht und entging nur mit knapper Not der Ge-

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