Zur Tirolischen Literatur.- (Gesammelte Werke ; Bd.12)
habe ich immer mehr Fähigkeit des Machens — d. h, technische — an ihnen entdeckt, als Geist und tiefes Ge müt in der Auffassung und Komposition. — Gott bes- sers! — Das scheint überhaupt unser Los und dürfte mit der Natur unseres Landes zusammenhängen. Unsere Natur, nämlich die, in der wir leben, und die uns um gibt, ist genial, dafür sind wir in der Regel höchstens talentvoll; wir können unsere kühn getürmten Berge nicht übersehen, daher heftet sich unser Blick gern an die Sohle des Tales
. Hohe Berge isolieren den Menschen nach den durch sie gebildeten Talzügen, sie umgrenzen fast unersteiglich den Talbewohner, daher dieser so leicht zum Partikularismus, zur Beschränktheit neigt; der enge Fleèk, auf dem er lebt, wird ihm die Welt. Diese Ansicht von der Denkart meiner Landsleute ist es, welche mich größtenteils der Bearbeitung der tirolischen Geschichte abgeneigt macht. Jeder möchte viel lieber die Geschichte seines Dorfes als die des Landes. Deshalb haben wir auch bisher