Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
gewesen war. Die Geistlichkeit Deutschlands hatte ungeheure Summen beim Antritt ihrer Aemter an den Papst zu zahlen, und diese Summen waren im Lauft der Zeit immer mehr erhöht worden. Man cher Kurfürst mußte sich tief in Schulden stecken, um sein Pallium emzulösm, und ebenso die Bischöfe, um die Konfirmation zu erlangen. Die Einkünfte ihrer Stifte stoffen daher in den ersten Jahren ihres Amtes gewöhnlich nach Rom. Das erzeugte viel böses Blut unter der Geistlichkeit. Da der Papst überdies streitige Wahlen zu entscheiden
hatte, so entspannen sich deshalb gewöhnlich langwierige Verhandlungen und Prozesse, welche ebenfalls schweres Geld kosteten. Ueberdies wuß ten eine Menge Angelegenheiten, die ein bischöfliches Gericht leicht eben so gut hatte entscheiden können, nach Rom berichtet werden, wo sie dann durch die päpstlichen Tribunale möglichst in die Länge gezogen wurden, um recht viel Geld daraus zu ziehen. Der Papst disponirte endlich über die erledigten deutschen Pfründen. Solche und ähnliche Klagen waren schon in Kostmtz
Reichstag zu Augsburg, wegen Uebertretung der Concordate und wegen mancherlei Beschwerden der deutschen Nation, einen Gesandten nach Rom schicken. Da kam der Cardinal Raimund nach Deutschland und betrieb, anstatt jene BeschWerden aufzuheben, effngst die Emsammlung