Tyrol, vom Glockner zum Orteles, und vom Garda- zum Bodensee : 1833 - 34
Stellte ein Haus vor, ein Baum einen Stein, Wiehe* risch Deutsch, ein wilder Schreier einen Sänger, -und ein zusammcngcrichtctes, unkenntliches Quodlibet eine Oper. Aber der Deutsche nimmt dief» alles mit andächtiger Aufmerksamkeit hin; wir besitzen die Phantasie der Binder. Der furchtbare Seeräuber y.amna im alten, schwarzen Mantel erschreckt, die Marmorbraut erregt Spannung; d.e Zuschauer denken sich herrlieh in die Situation, ste 'vollen aber auch nichts davon verlieren. Der Italiener
schwatzt ,n Trient wie in Mailand und Neapel, wenn d.e Com- iw.afef'liiren und die schlechten Chöre sh- parsen autmarsclnren um . . . , eeleyert werden, und zollt nur be. den ausgeze.ch- neten Stellen Beifall nnd Bewunderung. Er bringt mehr Urtheil mit in sein Theater, wir mehr Bewun- derung. Ich unterschreibe daher nicht unbedingt, was so viele behaupten wollen, der Deutsche sey kälter als der Wälsche;- im Theater gewifs nicht. Des Wälschen hergebrachte Beifallszeichen mögen lärmender seyn
, aber diese selbst zeigen, wie er die Sache nimmt; der Deutsche hingegen hegt eme stille •Wärme, eine wahrhaft übertriebene Leidenschaft lichkeit für das Theater nnd die Schauspieler. Nach dem Theater entlud sich ein herrliches Ge- Witter gerade über Trient, und versprach uns Kühle für den morgenden Tag; indefs mufsten wir drc. mit den zwei Betten uns begnügen, da der Camenerc behauptete, uns kein drittes-versprochen zu haben. Unser Widerspruch half nichts, und da auch die an dern Gasthöfe übervoll waren, so machten
wir gute Miene zum bösen Spiel. In dieser Nacht glich die Europa einem Karawanserei; überall schlafende Pilger, Thüren nnd Fenster die ganze Nacht offen, Schläfer auf den luftigen Gängen, die Köpfe in gc- •ffnete Fenster gelegt, die oft fünf Schläfer in Einem ^ " "V llefsen« Mau weU’s, dafi italienische Belte . „ an4 e1it)iiclte Breite haben*. Als -da» 6e- Betteu eine - jV
