¬Die¬ Romanen und ihre Verbreitung in Österreich : ein Beitrag zur Nationalitäten-Statistik ; mit einleitenden Bemerkungen über deren Verhältniss zu den Rechts- und Staatswissenschaften ; Festschrift der k.k. Universität Graz aus Anlaß der Jahresfeier am XV. November MDCCCLXXVI.
sich hier der Soldriick- stände halber auf, weshalb seine Auflösung und Ahndung erfolgte. (Zeitschrift „Hesperus', Brünn 1818, Beilage 22 und Kreckwitz, Beschreibung des Königreiches Ungarn, S. 608—617). Ueber die 'Wallonen in den Tagen Ferdinand's II. siehe Ch. Ralil, Les Beiges en Boheme, Bruxelles 1850. Die Zuzüge waren damals bedeutend. Die „Frankfurter Relationen' vom Jahre 1620 berichten (S. 75): es sei damals ein französischer Graf de Buelle mit 80 „Pferden' (also mit einem sehr ansehnlichen Gefolge
) auf der Donau nach Wien gekommen, um dem Kaiser „als ein Adventurier' zu dienen. Vgl. auch die Ein leitung zu Taverniers „Beschreibung der C Reisen in die Türkei', Genf 1681. Ganze Reiterregimenter wurden ans Wallonen und sonstigen Franzosen zusammengestellt, -wie namentlich die Tilly'schen „Dragoner'. Von Einzelnen, die sich damals hervorthaten, seien hier erwähnt: Graf Heinrich Duval-Dampierre aus Lothringen, Gilbert de Santhilier (St. Hilier), welcher nach Ferdinand's II. Befreiung aus der von Rebellen
ihm bereiteten Zwangslage in Wien Hauptmann des Schiff-Arsenals, späterer k. k. Kämmerer und niederösterreichisclier Regimentsrath wurde und 1647 zu Graz starb, wo er bei den Dominikanern begraben liegt, — Graf Ludwig de Souclies, 1649 Commandant der Festung Spielberg in Brünn, Ahnherr einer in Mähren reich begütert gewesenen und -weitverzweigten Familie,—• Heinrich Guyard de St. Julien aus der Auvergne, der im Jahre 1630 das Gut Nieder-Walsee an der Donau kaufte und damit seiner noch jetzt in Oesterreich
blühenden Familie hier zu einem Stammsitze verhalf; Philipp Graf St. G e n o i s aus dem Hennegan. der sidi später (1648) in Schlesien niederliess und dessen (noch lebende) Nachkommen grossen Güterbesitz in Mähren erwarben; — Carl Bonav. Longueval Graf v. Buquoy aus der Picardie, 1620 in Böhmen ansässig geworden, wo dessen Sprösslinge noch gegenwärtig zu den vornehmsten Adelsfamilien zählen ; — Nico laus Graf de Fours, welcher 1636 das böhmischeIndigenat erlangte und dessen Familie zur Stunde
in Oesterreich reich begütert ist; — Graf Joli. Merode, der im Jahre 1620 mit dem Gute Ausst im Leitmeritzer Kreise belohnt ward. Von Solchen, welche gleichfalls die böhmische Landstandschaft vermöge ihrer Ansässigkeit in den Jahren 1620 -1640 zuerkannt erhielten, nenne ich noch (nach Schönfeld's „Materialien z. die. Geneal. d. Adels d. österr. Monarchie' I. Prag 1812 und nach C. J. Kittlitz, Böhmische Ehrentafel, Hdschft. d. Wiener Hofbibl. Nr. 8389) : Alex. Regniers v. Bleileben, Willi, v. Lamboy, Rudolf