¬Die¬ schönsten Erzählungen.- (Langens Auswahbände ; 22)
Die Antwort kam von der Gasse herauf als ein schallender Juhschrei, mit welchem der Florian seiner Mutter verkündete, daß die Rosi seine Braut sei. Sie gingen ans Fenster und grüßten mit beiden Hän den hinunter: „Hast den Doktor gehört?' fragte Frau Euphrosyne lachend die Wirtin von der Sewi, die in seligem Er staunen sich kaum mehr verwußte. Im nächsten Augenblicke aber waren sie um den Tisch im Erker vereinigt und da feierten der Florian und die Rosi bei fröhlichem Becherklang ihre Verlobung
, und die Eltern hatten die größte Freude darob, daß sie diesen Tag noch erlebt. Nur der alte Weitenmoser konnte leider nicht dabei sein, aber der junge Lorenz wurde gleich geholt und schloß mit dem Florian ewige Freundschaft. Und nachdem etliche Stunden in hoher Fröhlichkeit vergangen waren, stand der Florian auf und führte ihnen zu Gemute, daß morgen Maria Himmelfahrt, der große Frauentag sei, auf den sich alle Kräuter freuen, und die Blumen allzumal blühen da im schönsten Glanz. Also sollten
auch sie sich freuen, und die herzlieben Leute von der Sewi, Eltern und Kinder, sollten alle morgen in sein väterliches Haus nach Langkampfen kommen und sich dort zum festlichen Mahle setzen. Und am andern Tage, an Maria Himmelfahrt, saßen Vater Hechenplaickner und seine Frau und alle seine Kinder mit dem Florian und seiner Mutter beim fest lichen Mahle zu Langkampfen. Und als dies zu Ende ging, begann sich die Halle mit mancherlei Gönnern und Freunden zu füllen, die der Florian am vorigen Abend höflichst