wmnen. Aber auch er muß bald davon abstehen. Also doch zurück? Nein, noch soll ein Versuch gemacht werden! Wir stemmen den einen Pickel mit km Stachel in eine Felsspitze, die sich in Schulter- höhe befindet, das andere Ende nimmt Otto aus seine Schulter. Auf diese horizontale Lage steige ich hinaus. Jetzt hindert das Ueber- hängen der Wand nicht so sehr. Und im nächsten Moment habe ich einen sicheren Griff frei gemacht. Ein energischer Ruck, ein Klimm- zug und ich bin oben

. Aber von einem festen Stand kann nicht die Rede sein. Griff mn Griff muß erst vom Schnee befreit und auf seine Festigkeit geprüft werden und kaum einer erweist sich als sicher. Ein wahrer Steinhagel ergoß sich über Otto, ' während ich so langsam Meter um Meter das fürchterlich steile Couloir hinanklomm. Jetzt war das ganze 20 Meter lange Seil zn Ende. Gut, daß sich mir eine schmale Spalte zeigte, in welcher ich die ausgestellten Pickel und Rucksäcke bergen konnte. Die Füße auf ganz schmale Leisten, aber mit Knieen

und Ell bogen angestenunt, konnte ich meinem Bruder durch das Seil liber die unterste Stufe heraufhelfen. Als er sie überwunden hatte, be nutzte ich das freigewordene Seil, um ganz auf die Felsrippe hinaus- Zusteigen. Da konnte ich einen ganz sicheren Stand einnehmen und Otto in aller Ruhe am Seile nachklettern. Beim Gepäck angelangt, reichte er mir dasselbe und gleich darauf standen wir wieder neben einander. Ha, ha; die Maus ist ihrer Falle doch entschlüpft! Ein paar Schritte abwärts bringen uns ans

die Klamm wiederum ihr Ende zu erreichen. Otto klettert direkt auf die Scharte zu. Ich aber habe in den Felsen links die Ritzen von Steigeisen gesehen und steige gerade ans, obschon es sehr steil ist. Kaum war ich ein paar Meter geklettert, als ich auf dem Felsthurm rechts einen Steinmann erblickte. Ich rufe dies Otto § 11 , erkenne jedoch sofort, daß ich nur wellige Schritte

haben! Ich wollte schon verzweifelnd wieder zurücksteigen, als mich Otto aus ein ganz seichtes schnec- besireutes Couloir anfmerklam nmchte, das direkt von unserem Stand punkte über die ganze zu ersteigende Wand hinaufzog, nur daß es mit einer überhängenden Stufe drei Meter über uns abbrach. Hier mußte der „menschliche Steigbaum' versucht werden. Otto lehnte sich an die Wand, während ich auf seine Schulter stieg. Ja, wenn der Fels nicht übergehangen wäre! So drängte es mich ganz nach rückwärts. Und dann der elende

Neuschnee! Ich mußte erst abkehren. Aber nicht genug damit, auch die Steine waren ganz locker. Einen um den andem brach ich aus und schleuderte sie die Schlucht hinunter. Es ist umsonst. Wir sind beide von der üblen Stellung schon zu nbgemattet und kopfschüttelnd springe ich in den Schnee hinunter. Nun versucht Otto auf meinen Schultern den oberen Absatz zu ge-

einem Kamin. Dieser hatte mehrere Stufen. Besonders die oberste machte mir sehr viel zu schaffen. Nach Art eines Rauchfangkehrers, oder wie Kletterfexen von Profession cs nennen würden, unter „An wendung der Kamintechnik' mußte man sich hinanfarbeiteu. Dazn kam die Unverläßlichkeit des Gesteines, so daß mir kopfgroße Trümmer aus der Wand brachen und Otto, der mich unterstützte, sich nur mühsam vor ihnen decken konnte. Es war ein ganz eigeuthümliches Herauskrümmen des Oberkörpers uothweudig

, nm über den einge klemmten Stein, welcher das Dach des Kammes bildete, zu gelangen. Zwei Schritte that ich vorwärts in den Schnee, der hier lag und dann rief ich Otto zornig zu, —' er könne 'gleich unten bleiben. Das Couloir war zu Ende. Wieder ein senkrechter Absturz und zu meinen Füßen die mchrerwähnte Eisschlucht. Es war zu verzweifeln. Otto äußerte auch, daß er jede Hoffnung, au dem Tage deu Gipfel noch zu erreichen, anfgebe. Und auf das Gewissen befragt, muß ich gestehen, daß ich ebenfalls unsere Chancen