Festschrift zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs ; Bd. 2. - (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 3)
272 Posch, bezeugt die „Wiener Studentenzeitung' 1 ) unter dem Titel: „Ein katholischer Priester, ein Apostel des Lichtes', daß er Worte begeisterten Fortschrittes gesprochen habe. Anderseits war er genötigt, für die zweite Versammlung den aus Arbeitern und Studenten bestehenden Sicherheitsausschuß um Saalschutz zu bitten, da Störungsversuche befürchtet wurden. Als zweiter Redner erscheint Pauli. Desgleichen in einer Versammlung des 20. August im selben Saal, wo 10.000 Besucher verzeichnet
letztere mehr Anklang zu finden schien. In einer Versammlung vom 29. August verlas Pauli das Glaubensbekenntnis der Deutschkatholiken, welches die Abschaffung der Messe vorsieht, Dreifaltigkeit, Erbsünde und Teufel leugnet, die Beichte abschafft, die Ehe als rein bürgerlichen, auflösbaren Vertrag erklärt und unentgeltliche Taufe und Beerdigung vorschlägt. „Wir wollen', so sagt Pauli, „eine deutsche Religion auf Grundlage der Vernunft gründen, die auch das Gewissen als einzige Richtschnur des Handelns
Religion, sondern die uralte! Ein Wort an die Deutsch katholiken, ihre Freunde und Feinde', will glauben machen, der Deutschkatholizismus habe die Aufgabe, die Christen im heiligen Bruderbund zu versöhnen, also die religiöse Spaltung zu überwinden. Ein anderes Flugblatt „von einem Akademiker' gezeichnet, wird noch 1 ) Nr. 30 vom 18. August 1848. 2 ) „Konstitution' vom 24. August 1848, 3 ) „Konstitution' vom 20. August 1848. ') Die Rede Paulis wurde in Druck verbreitet. Die WKZ. vom 29. August 1850