. Er ist einer von den muthigsten Kämpfern im Jahre 9 ; noch glühen seine Augen vom Feuer der Jugend, wenn auch schneeweißes Haar seine Stirn umzieht. Auch andere Veteranen fanden sich ein, es war ein schönes Fest, Stunde um Stunde verfloß in Gesprächen über die glorreiche Vergangenheit, über eine nahe Zukunft, welche bewähren sollte, ob die jungen Tiroler würdig seien, den Stutzen ihrer Väter zu handhaben. Da öffnete sich auf einmal die Thüre. Zwölf junge Männer, durchaus in dunkelgrünen Röcken und mit soldatischer Haltung
, traten rasch ein ; ihr Führer fragte nach mir. Ich stand aus und ging ihnen entgegen. Er berichtete, daß diese die Tiroler-Studenten aus Salzburg seien, auch sie wären herbeigeeilt, mit uns das Vaterland zu vertheidigen. Sie wurden mit größtem Jubel begrüßt; wir freuten uns der neuen Waffenbrüder, und durften uns ihrer freuen, denn es warm tüchtige Jünglinge. Tags darauf kam Erzherzog Johann. Ich stellte mich ihm vor, er befahl, die Compagnie bis drei Uhr aufzustellen. Es geschah. Als er die Reihen
ge mustert und den alten Haspinger, den treuen Kampfgenossen aus alter Zeit besonders begrüßt hatte, trat er vor die Front. Hochauf ragte in der Mitte die schwarzrothgoldene Fahne; ich wies mit dem Finger darauf hin und sagte zu ihm : -»Wer hätte geahnt, daß je Tiroler Schützen unter diesen Farben in's Feld ziehen?«- Er sah mich eine Weile ernst an, dann erwiderte er: »Geahnt? — O wir älteren waren davon überzeugt, daß dieser Tag noch einmal anbrechen werde, er ist gekommen, ja! — Folgt dieser Fahne