Kriegsbegebenheiten bei der kaiserlich österreichischen Armee in Italien
ununterbrochenem Kampfe befanden, nicht mehr in der Lage wären, gegen einen an Zahl weit überlegenen, mit einer bedeutenden Artillerie versehenen Feind, und einem insurgirtem Lande im Rücken, noch einen kräftigen Widerstand zu leisten. Ausserdem musste auch bedacht werden , dass, wenn der Feldmarschall auch das Aeusserste hätte wagen, die Offensive gegen den Ticino ergreifen, und so stark als möglich der piemontesisehen Armee sich entgegen werfen wollen, die natürliche Folge davon der Verlust
alles im Castelle aufgehäuften Kriegsmaterials gewesen wäre; auch wären alle dahin geflüchteten deutschen Familien der Volkswuth verfallen. Der bewaffnete Aufstand der Lombardie, unterstützt durch die heran rückende, wohl organisirte Armee Piemonts, konnte eben so wenig mehr in und um Mailand, als am Ticino in seinem Entstehen erstickt werden. Es traten nun mehr höhere politische Beziehungen gebieterisch hervor: es galt nämlich, zum Beginn eines Krieges sich zu rüsten und in Verfassung zu setzen
, mit dem 2. Armeecorps des Feldmarschall- Lieutenants Baron D’Aspre verbinden, und auf Verona, Peschiera, Mantua und Legnago gestützt, den Kampf gegen die piemontesische Armee annehmen. Der versammelte Kriegsrath pflichtete diesem Entschlüsse bei. Der Abzug wurde sofort lür die Nacht vom 22. auf den 23. März festgesetzt, und sogleich die dazu nothigen Anordnungen getroffen. Auf Vorschla (r des Chefs des General-Quartiermeisterslabcs , Obersten Grafen Wratislaw, wurde der Rückzug über Lodi, Crema, Orzinovi, Mnnerbio