Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom
480 Unsere Kunstbeilagen geisterte. Das Urteil der Zeitgenossen — der berühmten ,Ramme', auf den Boden und wohl nicht nur dieser — über Joseph stampfend zu fragen: ,Habe Sie das Bild Anton Koch spricht Rumohr so «uS: ,Jn von Richter gesehn? Gehe Sie hin, daö der Landschaftsmalerei ist er Stifter, er müsse Sie sich anschaue/ In einem andern hat gelehrt, dem Erdboden Bestimmtheit, Fall freilich hat Koch durch seine ,ver Charakter und Körper zu geben.' nichtende Kritik an einem Karton
, die er Doch immer wiederum fühlt man sich, wie dadurch übte, daß er wortlos mit dem selten hei einem Künstler, zu dem Men- Kopfe voran durch ihn hindurchrannte, schen Koch hingezogen und kann sich nicht einen Maler zum Schriftsteller bekehrt, genugtun, Züge dieses reinen und kräftigen Er war von einer unbedingten Wahr- MenschenbildeS im Berichte festzuhalten, so Heftigkeit. Der Diplomat Kestner, der die Selbstlosigkeit, mit der er die jüngeren Sohn von Werthers Lotte, berichtet, das Genossen förderte
, ihnen Aufträge zuschob, Lügen sei dem Meister so fremd gewesen, obwohl er gerade in seinen alten Tagen daß die Kameraden oft herzlich mit ihm selber sehr rechnen mußte. Hören wir noch gelacht hätten, wenn er gleich einem Knaben einmal Ludwig Richter. Dieser hatte ge- zuweilen das Unwahrscheinlichste, was ihm rade seinen ,Watzmann' vollendet, der jetzt erzahlt war, geglaubt hatte. Knabe und neben Kochs .Landschaft mit dem Regen- Mann war er in einem, Kind und Weiser, bogen' hängt. Da ließ der alte Koch
keinen ein heroisches Original. Bekannten auf der Straße vorbei, ohne Or. Friedrich Fuchs, ihn anzuhalten und mit seinem dicken Stock, Die in Sepia gezeichnete Landschaft' von Joseph Anton Koch, über den man den vorstehenden Artikel vergleichen wolle, ist im Besitz der Staatlichen Graphischen Sammlung in München und wird hier zum erstenmal veröffentlicht. Das Bildnis von Koch aus dem Jahre I8Z8 ist gezeichnet und gestochen von Carl Küchler. 131O zu Taubenheim in der Lausitz geboren, arbeitete er in Dresden und Rom