9 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Jahr:
1889
Im Hochgebirge : Wanderungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/199711/199711_166_object_5215579.png
Seite 166 von 389
Autor: Zsigmondy, Emil / von Emil Zsigmondy
Ort: Leipzig
Verlag: Humblot
Umfang: XV, 360 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Alpen ; s.Bergsteigen
Signatur: III 466
Intern-ID: 199711
. Wenn wir uns nur in keine Sackgasse verrannt haben! Ich wollte schon verzweifelnd wieder zrirücksteigen, als mich -Otto auf ein ganz seichtes, leicht mit Schnee bedecktes Couloir mifmerksam inachte, das direkt von linserenr Standpunkte über die ganze zu ersteigeilde Wand hinaufzog, ma daß es mit einer überhängeilden Stufe 3 Meter über uns abbrach. Hier mußte der „menschliche Steig- bannr' versucht werden. Otto lehnte sich au die Wand, während ich auf seine Schulterir stieg. Ja, wenn der Fels nicht übergehangen hätte! So drängte

er mich ganz nach rückwärts. Und dann der elende Neuschnee! Ich innßte ihn erst abkehreu. Aber nicht genug damit, auch die Steine waren ganz locker. Einen um den andern brach ich aus und schleuderte sie die Schlucht hinunter. Es ist umsonst. Wir sind beide von der üblen Stellllng schon zu abgemattet, und kopfschüttelnd springe ich in den Schnee hinunter. Nun versucht Otto auf meinen Schultern den oberen Absatz zu gewinnen. Aber auch er muß bald davon abstehen. Also doch zurück? Nein, noch soll ein Versuch

gemacht werden! Wir stemmen den einen Pickel mit dem Stachel in eine Felsritze, die sich in Schnlterhöhe befindet, das andere Ende nimmt Otto auf seine Schulter. Auf diese horizontale Stange steige ich hinauf. Jetzt hindert das Ueberhängen der Wand nicht so sehr. Und im nächsten Moment habe ich einen sicheren Griff freigenmcht. Ein energischer Ruck, ein Klinnnzug, itnb ich bin oben. Aber von einem festen Stand kann nicht die Rede sein. Griff um Griff muß erst vom Schuee befreit uud

auf seine Festigkeit geprüft werden, und faire einer erweist sich als sicher. Ein wahrer Steinhagel ergoß sich über Otto, während ich so langsam Meter um Meter das fürchterlich steile

2
Bücher
Jahr:
1889
Im Hochgebirge : Wanderungen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/199711/199711_118_object_5215531.png
Seite 118 von 389
Autor: Zsigmondy, Emil / von Emil Zsigmondy
Ort: Leipzig
Verlag: Humblot
Umfang: XV, 360 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Alpen ; s.Bergsteigen
Signatur: III 466
Intern-ID: 199711
geboten ist. Um sieben Uhr standen wir an: Nande des Eises, wo wir das Seil ablegten und uns an: Wasser labten. Wir liefen nun hinab über die Moräne und standen bald an dein steileren Abbruch zum Schlegeisthale. Otto wollte genau die Aufstiegsroute einhalten, Purtscheller und ich hingegen wünschten, recht bald aus der Nässe zu kommen und waren daher für einen direkten Abstieg ins Thal, auf dessen Boden nur einen Weg zu treffen hofften. Wir schritten denn auch, trotz Ottos Wider spruch

Hang, wo schoi: Sträuchen wuchsen, scheitern? Sollten wir wirklich noch zu einem Bivoiiak gezwungen werden ? Purtscheller hatte jedoch noch Thatkraft genug, um dies hintanzuhalten. Energisch dräiigte er vorwärts. Am peinlichsten war unser wilder Abstieg für Otto, dem jeder Griff mit den wilndei: Händen in die nassen Sträucher oder Legsöhrei: große Schmerzen bereitete. Will beim der Hang kein Ende nehmen? Nach langem, bangem Abwärtsklettcrn verflachte sich schließlich die Berglehne, und wir standen

bei völliger Dunkelheit, ganz durchnäßt auf der schuttbedeckten Sohle des Schleg- eisthales. Aber von dem gehofften Wege war nichts zu gewahren. Wir ver suchten die Laterne anzuzünden; es gelang nicht, weil wir von Nässe troffen. Seltsam genug, während wir so standen, ward es zusehends lichter, was wir uns nur aus einem Diirchschimmern des Mondes durch den Dunstschleier er klären konnten. Otto brummte noch über den, wie er meinte, unpraktischen Abstieg, den wir gemacht hatten, während wir froh

4