Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
27. August. Der hl. Kalasanz. vhne ^ wissen warum, vernahm er öfters die Mahnung in seinem Innern: „Joseph, geh' nach Rom.' Er hielt solches für eine leere Einbildung, und sagte Zu sich selbst: „Was soll ich in Rom thun? habe nichts dort zu suchen.' Aber die innerliche Stimme ließ ihm keine Ruhe; einmal träumte ihm auch, er sehe sich in Rom auf der Straße, und ein Kreis kleiner Knaben stehe um ihn herum, denen er christlichen Unterricht ertheilte. Gebet und Berathung mit hinein geistlichen
Führer, was er machen solle, gaben den Ausschlag, er sein hohes Amt und Einkünfte niederlegte und nach Rom ^iste in der Kleidung eines Pilgers. In Rom angekommen lebte Kalasanz zuerst ein ganz verborgenes gottseliges Leben. Täglich vor Sonnenaufgang besuchte er die sieben Hauptkirchen von Rom, was wenigstens einen Weg von vier Stunden Ausmacht, las die hl. Messe und das Brevier; dann ging er in kin Spital und bediente die Kranken und Fremdlinge. Allein durch kMen Brief, welchen sein Bischof von Urgel
nach Rom schrieb, ^sonders angerühmt, wurde Kalasanz aufgesucht und mußte eine Stelle als Hausgeistlicher bei dem Kardinal Kolonna annehmen. Außerdem, daß der Kardinal ihn über geistliche Angelegenheiten Zu Rathe zog, mußte er auch einen fürstlichen Knaben und später fämmtliche Dienerschaft in der Religion unterrichten. Dessenungeachtet ^tzte er feine Kirchen- und Krankenbesuche fort und ließ sich noch M verschiedene Bruderschaften aufnehmen, deren Verbindlichkeiten er getreu erfüllte, z. B. Kranke
sind. Gerade in Rom aber Wuchs die arine Jugend ohne Unterricht auf, weil nnr die, welche bezahlen konnten, die Schulen besuchen konnten. Kalasanz, voll schmerzlichen Erbarmens über diese geistliche Noth, redete mit einem eifrigen Priester. Dieser wußte aber auch keinen Rath, als daß er bkn hl. Kalasanz ermahnte täglich zn beten, was die Apostel vor