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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 380 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
370 Unruhen m Wie«. versicherte die Stadt Mìliti gnädigen Gesinnungen., uà da^ er in ?etner anderen Absicht dahin komme, als um Frieden zu stiften. In Wien war unterdessen wegen des langen Ausbleibens der Gesandten große Gährnng; man hatte ausgesprengt, der Kaiser habe sie hinrichten lassen und den angesehensten Ä^ännern à Äöien ein gleichts Schiusa! ^NAe-- dackt. Man beschloß, sich auf das -Aeußcrste zu wehren, den Kaiser nicht in die Stadt einzulassen, und ihm die Köpfe der abgesetzten

RathSmänner hinaus zu schicken, die er, wie cö hieß, zu befreien komme. Dergleichen Drohungen stieß besonders Hölzer aus, ter, einen Helm auf dem Kopfe, zornschnaubend und ganz strcitftrtig, mit seinen Bewaffneten das Thor hütete. Selbst nach dem die vermeintlich Hingerichteten Abgeordneten wohlerhalten und mit ftied- I«her Botschaft vom Kaiser zurückkehrten, lärmte Holzer noch fort, denn es war ihm unbequem, den obersten Gebieter in einer Stadt einziehen zu sehen, wo er selbst den Herrn zu spielen

beabsichtigte. Wirklich ließ man den Kaiser, als er bei später Abendstunde in Wien seinen Einzug halten wollte, nicht mehr herein; er mußte bis zum anderen Morgen vor der Stadt in einem Gezclte übernachten, weil noch immer die Meinung herrschte, er komme als Feind und mit einem mächtigen Heere. Aus diesem Grunde wurde Wien auch in aller Eile in möglichen Vertheidigungsstand gesetzt. Friedrich erzürnte sich, wie es schien, wenig über diesen Argwohn, sondern scherzte gegen die Abgeordneten selbst darüber

, daß man ihn im Staube habe übernachten lassen. Das Volk wollte sich endlich selbst überzeugen, ob der Kaiser wirklich mit so großer Kriegsmacht herangezogen sty. Es strömte in Menge hinaus vor das Thor, fand den Kaiser unbewaffnet und mit friedlicher Miene. Da schien bei den Wienern die alte Treue für daS Herrscherhaus den Sieg behaupten zu wollen; die Vordersten des VolkshaufenS sielen, als der Kaiser wohlwollend ihnen entgegentrat, ehrfurchtsvoll aufs àie, und vernahmen gern die fried lichen Worte, die der Kaiser

an sie richtete. Auch Hölzer bequemte sich jetzt, für die gnädigen Gesinnungen zu danken, bat aber doch den Kaiser, seinen Einzug auf den folgenden Tag zu verschieben, und bis dahin seine Söldner zn entlassen; ein Gleiches solle von der Seite der Stadt geschehen. Auch .dieses war der nachsichtige Kaiser zufrieden. Dennoch wollten in der Stadt noch immer Einzelne seinen Gesinnungen nicht trauen, und nicht ohne Mühe setzten die Besseren es durch, daß dem Kaiser endlich am dritten Tage die Thore Wiens geöffnet

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 468 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
dem zwischen dem Kaiser und dem Könige von England am 2 9. October zu London unterzeichneten Schutzbündnisse an. Tie Eidgenossen traten demselben, obschon der Kaiser sie dazu auffor derte, nicht bei ; sie gingen virlmebr am 2 9. November lZlS zu Freiburg mit dem Könige Franz den sogenannten ewigen Frieden ein. Am IS. Decem- ber wurden von dem latcranischen Conci! die zwischen dem römischen Stuhle und Frankreich am > 8. August abgeschlossenen Concordate bestätigt. Der Kaiser stand daher gegen Frankreich beinahe

vereinzelt, und so gelang es den Vorstellungen ftin.es Eickels, deS jungen Königs von Spanien, am 4. December I 5 16 unter eigenem Beitritte den Friedesvertrag von Brüssel zwischen dem Kaiser und dem Könige von Frankreich zu bewerkstelligen. Der Kaiser hatte Verona den Franzosen, diese aber die genannte Stadt den Venetiancrn zurück zu stellen, Letztere dafür dem Kaiser zweimalhunderttau- send Tucaten zu entrichten. Tie Grààeillgkeilen zwischen dem Reiche und der Republik sollten von dem Könige

von Spanien und Frankreich untersucht und entschieden werden, daber zwischen dem Kaiser und Venedig ein acht zehnmonatlicher Wassenstillstand eimrtten, wahrend dieser Frist beide Theile ihre Eroberungen behalten. Zu Cambra:' kam am i l. März 1517 noch überdies ein allgemeines Veriheidignugsbnndniß zwischen dem Kaiser und den Königen von Spanien und Frankreich, nebst einem Bunde zum Angriffe gegen die Türken, zu Stande. Dagegen verzog sich die Ausgleichung mit der Republik Venedig noch langer

, da diese, gestützt auf die Hilfe deö Königs von Frankreich, mir welchem ne am 8. October ì 5 ! 7 ein Bündniß zu gegenseitiger Bertheidigung ihrer italienischen Provinzen einging, durch aus keine Zugeständnisse machen wollte, wahrend der Kaiser eben so fest darauf bestand, einen Theil seiner Eroberungen zu behalten. Erst am 17. August 1518 wurde zwischen dem Kaiser und der Republik ein Waf fenstillstand aus fünf Jahre bewirkt, mit der Bestimmung gegenseitiger Handelsfreiheit der Uiiterthanen; der Senat

von Venedig verpflichtete sich, dem Kaiser hunderttausend Dukaten zu Watten. Oesterreich hatte, bei dem

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 63 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Z Z Streit mit Rom. Streit mit dein griechischen Kaiser. mit unwandelbar deutschem Gemüthe, hing der Herzog Oesterreichs an seinem Kaiser. Seinen eigenen Bruder, denErzbischof Konrad von Salzburg, mußte er dem Hasse der Parteien geopfert sehen. Denn als Konrad, dem Papste Aleraàr anhänglich, den Bann über den Kaiser erneuerte, that ihn dieser in die Acht. Salzburg wurde verwüstet und Konrad verjagt; noch als Flüchtling uud Geächteter sprach er mit unerschütterlicher Standhaftigkeit

seine Ueberzeugung auS. Der gewaltige Kampf rief auf beiden Seiten große Gefühle des MntheS und selbstaufopferuder Treue in'ö Leben. In. dem Sa!-burger Kapitel lebte Kourad's muthiger Geist auch uach seiner Vertrei bung fort. Es wählte, ohne den Kaiser zu befragen, Alberten, Sohn des Königs Wladislav von Böhmen und GertrndenS, einer Schwester Konrad'S und des Herzogs von Oesterreich. Aber deS Kaisers strafender Arm erhob sich abermals gegen Salzburg, verjagte auch Alberten und mit ihm alle baierischen Prälaten

von Alexanders Partei. Willig bot Jasomirgott dem Kaiser seine Hilfe; doch gestattete er, mild nnd aufgeklärt, durchaus nicht, daß Anhänger Alexanders iu seinem Lande verfolgt und gekränkt werden dürften, ob schon er den Kaiser dadurch mißtrauisch machte. Als im Jahre I ! tt .'> der Herzog Heinrich die Verlobung seiner Tochter mit dem Könige Stephan M. von Ungarn feierte, kam Kaiser Friedrich von Pastan aus zu Wasser nach Wien, wo er durch vierzehn Tage verweilte, und, da der Gegenpapst Victor ein Jahr

früher verstorben, den Herzog bewog, ihm eidlich die Anerkennung des Papstes Paska! gegen den Papst Alexander zu geloben. Bei dieser Gelegeilheit hatte der Kaiser, gegen eine Summe Geldes, dem Könige Stephan seinen Beistand gegen den griechischen Kaiser Emanuel zugesagt, der durch allerhand Umtriebe das ungarische Reich als ein ZinSfürstenthum unter Konstantinopels Einfluß zn beugen trachtete. Ts aber den Kaiser Friedrich die italischen Händel von persönlichem Einschrei ten abhielten, so gab er 1167

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 154 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
^riàn zwischen Kaiser Ludwig und ^'' von D^sterrnch. stellen, wenn derselbe «ach Italien zöge; sur den Sold mußte er selbst sorgen. Endlich versprachen sie, ihm und dem Reiche gegen alle Feinde beizustehen. Die Landvoigtei im Elsaß nnd von Oberschwaben zollte der .Kaiser, im Einverständnisse mit den Herzogen, mit friedlichen Leuten besetzen; Gleiches gelobten die Herzoge hinsichtlich ihrer Amtöleute. Die Irrungen zwischen dem Papste und dem Kaiser beizulegen, wurde der Rath und die Aermittelung

der Herzoge in Anspruch genommen, desgleichen sur etwaige Irrungen zwischen dem Kaiser und Böhmen oder den Herzogen von Baiern. Bei knnstig erledigten ReichSlehen , wird der Kaiser sie den Herzogen von Oesterreich vor allen anderen Fürsten verleihen, mit alleiniger Ausnahme von Brandenburg, Meissen und Thüringen. Während der Vöhmenkönig Johann in dieser Angelegenheit den Ver mittler spielte, betrieb er klug und eifrig seine eigenen Plane auf das kärnt nerische Erbe, wobei der Kaiser, wie derselbe zu spät

einsah, durch die erwähnte Verwillignng, Kärnten auch ans die weibliche Linie zu vererben, ihn am meisten unterstützt hatte. Als nun kund wurde, daß der König Johann ben alten Herzog Heinrich von Kärnten dnrch eine Schuldverschreibung auf 4 0,000 Mark Siiberö bewogen, seine ganze Erbschaft seiner ältesten Tochter Margaretha zuzuwenden, und diese mit Johannis zweitem ^ohne zu ver malen , auch fnr das junge Paar von den Kärtnern und Tirolern sofort den Eid der Treue gefordert hatte, da ward der Kaiser

entscheiden, und thaten, nachdem der Kaiser nud der Herzog Otto ihrem llrtheile genau nachzukommen versprochen, am 2 6. November den Ausspruch: »der Kaiser habe den Herzogen von Oesterreich sofort urkundlich zu versprechen, daß er nach dem Tode des Herzogs Heinrich sie mit dem Herzogilmme Kärnten belehnen werde, wogegen die Herzoge dein Kaiser behilflich seyn sollen , daS Ober- land an der Etseh und im Innihale, und i'iberbanpt alieS Dasjenige zu erlangen, was der Herzog Heinrich in den oberen banden

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 381 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Unruhen in Wien. Der Kaiser in der Burg belagert. 37! däuchte die Nachgiebigkeit desselben übertrieben, und Eleonore warnte ihren Sohn Maximilian schon dazumal vor einer ähnlichen Güte, die an Schwäche gàze. Nach des Kaisers Einzüge wurde von den Ständen über den Frieden zwischen dem Kaiser, seinem Bruder und ihnen selbst berathen; doch ohne daß man auf einer oder der anderen Seite zu einem Beschlüsse gelangte. Die künstliche Ruhe wahrte nicht lange. Der Kaiser hatte am 7. September

dm Sebastian Ziegelhauser als neuen Bürgermeister eingesetzt. Weil dieser jedoch nicht nach dem Herkommen erwählt worden sey, verdrängten ihn der Rath und die Gemeinde von seinem Posten, und setzten den Holzer für ihn ein. Bald stieg die Widersetzlichkeit noch hoher. Auf Verlangen der Stadt hatte der Kaiser seine Söldner entlassen, konnte ihnen aber die vollständige Löh nung nicht zahlen, und forderte von der Stadt eine Beihilfe von sechstausend, dann nur von dreitausend Gulden. Sie wurde ihm verweigert

, Zum größten Nachtheile der Stadt; denn die unbefriedigten Söldner raubten und wütheten mm schrecklich in der ganzen Umgegend, erschlugen die Leute, und hinderten die Bürger, ihre Weinlese einzubringen. Statt sich selbst, maß man die Schuld dem Kaiser bei, der seine Hauptstadt nicht einmal gegen Räuber zu schützen wisse, und allgemein wurde gemurrt und gedroht. Das Volk wurde geflissentlich aufgehetzt; dem Kaiser blieb nur eine geringe Anzahl getreu; man nannte sie spottweise die „ Heckler. ' Wegen

Meinungsverschiedenheit in der Bestrafung eines eingefangenen Räubers entzog der gereizte Kaiser dem Bürgermeister daS alte' Vorrecht, Verbrechen untersuchen und bestrafen zu dürfen. Hierüber achtete sich die ganze Bürgerschaft beleidigt, und um sich Genugtuung zu verschaffen, nah men die Mißvergnügten das landcsfnrstliche Ungcld und die Stadteiukünfte in Beschlag. Endlich warfen sie zwei kaiserliche Rathe in ö Gefänguiß, und schickten am 5. October dem Kaiser eine» förmlichen Absagebriefin die Burg. Holzer war bei diesen Anschlagen

überaus thatig, und eiferte den Widerstand an, wo er zn erschlaffen drohte. Die Feindseligkeiten wurden immer ernst- haster. Die zweihundert Reiter, welche sich in der Burg bei dem Kaiser befanden, begannen mit Pfeilen heraus zu schießen; einige Vorübergehende wurden getödtet uud verwundet. Dadurch geriethm die Bürger in die höchste Wuth; sie führten Kanonen auf, und fingen an, die Burg Zu belagern uud zu beschießen. Einige Thürme der Burg wurden durch die Kugeln 24 *

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 396 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Schwert, Erwerbungen durch die Fülle seines Reich- tlnuns sollten sein erträumtes Reich ausdehnen ; in Elsaß hatte er durch Sigmund's Verpfändung bereits Fuß gesaßt. Sollte die Verwandlung seines HerzogthumS in ein Königreich sich nicht durchsehen lassen, so wollte er sich doch die römische Komgöwürde sichern. Stürbe Friedrich, so wollte er ihm als Kaiser nachfolgen -, des Ersteren Sohn, Marimilian, sollte dann als römischer König ihm zur Zeire stehen, und ihn dereinst in der Kaiserwürde beerben

. Eine Vermälung zwischen seiner Tochter und Erbin, Maria, und dem Erzherzoge Marimilian sollte die Grundlage dieses stolzen Gebäudes bilden. Um Alles zu besprechen, trug er dem Kaiser eine Zusammenkunst in Trier au, woselbst am 2 9. September Z473 der Kaiser mit dem jungen Erzherzoge Marimilian eintraf, und vom Herzoge Karl mit ungeheurem Glänze empfangen wurde. Aber gegenseitiges Mißtrauen vereitelte Beider Absichten. Ter Herzog wollte rie VcrmälungSurkunden nicht früher aus stellen, als bis er zum Könige

gekrönt sey; der Kaiser nicht eher die Kaiser würde verleihen, als bis er jene Urkunden in der Hand hielte. Mittlerweile traten Zwistigkeitcn zwischen rem beiderseitigen Gefolge ein; auch fühlte der einfach austretende Kaiser sich von dem gesnchten Glänze des Herzogs ver dunkelt. Daher kam eS, daß der Kaiser plötzlich insgeheim aufbrach, ohne Abschiedsgruß, worüber der jähzornige Herzog in den heftigsten Unwillen gerieth. Gar bald fand der beleidigte Herzog Karl Gelegenheit, den Kaiser seinen Zorn

fühlen zu lassen. Ter Erzbischof Ruprecht von Köln lag im Streite mit seinem Kapitel, welches ihm in dem Domherrn Landgrafen Hermann von Hessen einen Verweser an die Seite stellte, den der Kaiser begünstigte. Dagegen rief der Erzbischof Ruprecht den Herzog von Burgund, als seinen Verwandten, um Beistand an. Dieser brach mit einem großen Heere in das Erzftm am, und lagerte sieh vor der, dem Kapitel ergebenen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 121 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
i 12 Aushkbung der Acht. hemmend warb, als Bundesgenosse ihm so ersprießlich geworden seyn würde. Zudem war der Böhmenkönig von des Kaisers Partei abge fallen und hatte sich der väpstlichen zugewendet. Dem Kaiser mußte daher Alles daran gelegen seyn, die Macht Böhmens durch den Anfall des nördlichen Theileö Oesterreichs, das Friedrich abzutreten sich anhei schig gemacht, nicht noch verstärkt zn sehen. Gelang es ihm, den Herzog zur Rücknahme seines Versprechens zu bewegen, so mußte

dieser mit dem Könige von Böhmen nothwendig in Spannung gerathen, und der Kaiser ward dadurch zweier Gegner auf einmal ledig. Auch redete der Erzbischof Eberhard von Salzburg beim Kaiser unablässig zur Güte, uud außerdem ward dem Herzoge unerwartete Gelegenheit, dem Kaiser einen nicht unwichtigen Dienst zu erwei sen. ES hatte nämlich der Erzdiaeon von Padua, Albert, dem die schwierige Sendung zugefallen, in Deutschland den Kirchenbann gegen den Kaiser öffent lich zn verkündigen, dieses Geschäft mir dem Feuer

, ja mit Entsetzung, wenn sie nicht das Versäumte nachho len wollten. An Herzog Friedrich schickte er sogar eine feierliche Gesandt schaft und forderte, unter ähnlichen Drohungen, ihn anf, sich mit dem Könige von Böhmen gegen den Kaiser Zn verbinden, und die im Kriege von ihm belasteten Kirchen zn entschädigen. Der Herzog Friedrich, nicht gewöhnt, sich auf solche Weise befehlen zu lasseu, wies die Gesaudtschast uicht ganz gelind zurück. Der Erzbischof voir Salzburg aber, keine Gelegenheit versäumend

, um sein Friedenöwerk zu fördern, berichtete diesen Vorfall sogleich dem Kaiser, darauf Hiudeuteud, wie der vom Kaiser geächtete und hart behandelte Herzog es dennoch verschmäht, den Gegnern seines Kaisers beizutreten. Das ver söhnte des Kaisers langen Groll. Er schickte eine eigene Gesandtschaft nach Oesterreich, durch welche erden Herzog seiner neuen Gnade versichern, ihm Borschläge zur völligen gütlichen Auseinandersetzung machen, ihn in den ruhigen Besitz der Herzogtümer Oesterreich und Steyermark

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 383 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
man, nnd einigte, nach mancherlei Schwierigkeiten, sich endlich über die Friedenspnnkte, beschwerlich für den Kaiser nnd doch nicht vortheilhast genug den Unruhe stiftern , am wenigsten dem Holzer. Albrecht erhielt ganz Oesterreich ans acht Jahre, mußte aber alle Eroberungen herausgeben nnd dem Kaiser jahrlich viertausend Dncaten zahlen. Am 4. December wurde der Kaiser aus der Burg entlassen; er ging nach Korneuburg zum Könige Georg, die Kaiserin mit dem Kronprinzen nach Neustadt. Albrecht's zügellose

Truppen plünderten einige Wagen mit kaiserlichem Gepäck, und Holzer räumte die Hänser Derjenigen ans, welche dem Kaiser gefolgt waren. Wie die früheren Einigungen, so that auch diese letzte dem Uebel keinen Einhalt, und bewirkte keine wesentliche Aendernng der Dinge. Albrecht's Söldner, trotz einer dieserhalb ausgeschriebenen Steuer nicht hinlänglich befriedigt, wiederholten das alte, verderbliche Spiel mit Ausplündern und Verwüstender Gegend, nnd der Frieden brachte fast noch ärgeres Leiden

, als der Krieg, weil jetzt keine Partei die andere mehr im Zaume hielt. Zudem wurden die Bedingungen des Vertrages von keinem Theile beachtet. Albrecht, der sich jetzt als vollkommenen Gebieter in Oesterreich ansah, schrieb Landtage aus; wahrend der Kaiser, vergessend, daß er ans acht Jahre sich seiner Macht begeben, dieselben zn besuchen streng' verbot. Niemand wußte, ans welchen Landesfürsteu man hören sollte; Gehorsam und Widersetzlichkeit brachte gleiche Gefahr. Die Ursache, welche den Kaiser

dazu veranlaßte, war Albrecht's vertragswidrige Weigerung, die eroberten Schlösser dem Kaiser herauszugeben; die Folge davon aber, daß der Kaiser seinen Hanptlenten die Erneuerung der Feindseügkeiien befahl, nnd Vollmachten gab, ihn an seinem Bruder Albrecht nnd an den Wienern zn rächen. Auch erklärte er seinen Bruder aller Reichslehen verlustig, und sprach über ihn, wie über die Wiener, die Acht ans. Zugleich belegte des Kaisers standhafter Freund, Papst Pius II., Alle mit dem Banne, welche Theil

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 153 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Frieden zwischen Kaiser Ludwig und den Herzogen von Oesterreich. z nkge Hilft an, und ehe man es sich versah, stand dieser mit vierzehnhundert Helmen und dreißigtausend Mann Fußvolk vor Kolmar, dem Kaiser den Weg dahin versperrend, und belagerte die Stadt durch sechs Wochen. Der Kaiser, an Reitern seinem Gegner weit überlegen, doch an Fußvolk ihm nachstehend, schien entschlossen, es auf eine blutige Entscheidung ankommen zu lassen. Doch der König Johann von Böhmen trat plötzlich als Vermittler

ans, und wie schwer auch der Herzog Otto, von seinen Rathgebern zum Trotze gestimmt, den Anträgen Gehör gab, so willigte er doch endlich darein, die Belagerung von Kolmar auszuheben und sich nach Hagenau zu verfügen, wo am 6. August 13 30 der Friede abgeschlossen wurde. Völlige Versöhnung sollte herrschen zwischen dem Kaiser und den Herzogen Albrecht und Otto, alle Gefangenen freigegeben werden. Die Herzoge sollten diejenigen Reichs güter und Unterthanen, welche sie entweder von ihrem Bruder

Friedrich, oder auch von anderen römischen Königen und Kaisern erhalten hätten, und die nicht als Lehen oder Pfandschaften anzusehen, dem Kaiser zurückstellen, vorzüglich Gundelfingen, als zu des Letzteren Erbtheil gehörig. Beide Theile leisten sich gegenseitigen Beistand wider ihre Feinde, einer wird dem andern ohne Verzug Recht verschaffen. Wäre zwischen dem Kaiser und dem ver storbenen Herrn Friedrich irgend Etwas zum Nachtheile der Herzoge abge macht worden, oder zwischen Letzteren und ihrem seligen

Bruder Zum Nach- theile des Kaisers, so sey es hiemit außer Kraft gefetzt. Am nämlichen Tage bestätigte der Kaiser durch eigene Urkunde den Herzogen von Oesterreich alle, ihnen und ihren Landen von früheren Königen und Kaisern verliehenen Rechte und Freiheiten, und sprach ihnen, als Ersatz der Kriegskosten, 20,000 Mark Silbers zu, für welche Summe er ihnen Neuburg am Rhein, Nheinfelden, Schaffhausen nnd Zürich verpfändete. Als Zürich sich nicht verpfänden lassen wollte, ward dafür das weit geringere

der Herzoge waren leicht und unbedeutend. Zweihundert Helme sollten sie dem Kaiser

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 382 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
^2 Kaiser in ìcr Burg belagert. -erschmettert, und ein Paar Seitengebäude niedergerissen. In ihrer Erbitterung gedachten die Empörer dennoch der Kaiserin und ihres Sohnes. Um sie zu schonen, trugen sie dem Kaiser an, er möchte Eemalin und Kind aus der Burg entlassen; er erklärte, mit den Seinigen untergehen, oderdie Bestrafung der Arevler erwarten zu wollen. ?ag und Nacht kr e in te sich ì>as Aeuer aus und nach der Bnrg, doch ebne großen Schaden anzurichten, da man auf beiden Seiten

der Bedienung des Geschützes wenig kundig war. Den Wienern wurden mittlerweile von vielen Gittern aus Oesterreich und Steyermark Fehdcbriefe zugesendet , wegen der dem Kaiser angethanen Sclnnach. Um sich kräftiger webren ui kennen, wurde von der Stadt der Erchenog Albrecht um Beistand wider den Kaiser gebeten. Er, noch immer im Besitze vieler von ihm eroberten Plätze in Oesterreich, war des Antrags berüich froh, und Zog schon am 2. November mit seinem streitbaren Anhange in Wien ein. Durch seine Ankunft

erhielt der Bürgerkrieg neue Nahrung; seine Begleiter beschickten den Kaiser mit zahlreichen Fehdelmefen, und was vorher ruhig zugesehen hatte, griff nunmehr zu den Waffen. Drei Tage nach seinem Einzüge ließ Albrecht einen sogenannten Landfriedenbund in Wien bekannt machen, den er auf zwei Jahre mit den Landständen gegen die Regie rung des Kaisers abgeschlossen hatte; dieser sollte nur Frieden haben gegen Abtretung Niedcröstcrreich's. Es wurde von dem Kaiser verlangt, daß er die Regierung zu Gunsten

seines dreijährigen Sohnes Marimilian niederlegen, und den Erzherzog Albrecht als Vormund einsetzen sollte. So schmähliche Bedingungen wies der Kaiser mit Entrüstung zurück; das Unglück verlieh ilun, dem sonst Zaghaften, Seelengröße und Entschlossenheit. Sein Much stieg; denn Hilft von Böhmen war nahe. Als ein Retter in der Roth erschien Prinz Victorin, König G e org's Sohn, mit der Vorhut der böhmischen Hilfstruppen, zog von Krems und Stein, wo man ihm, als Freund des Kaisers, freudig die Thore öffnete, nach Ort

, überschritt die Donau, und vereinigte sich bei Fischamend mit den ans Oesterreich, Steyermark , Kärnten und Kram herbeigeeilten Anhängern des Kaisers. Am 13. November erreichte er Wien, und begann den Sturm; aber dreimal brach sich sein Angriffan der verzweifelten Gegenwehr der Stadt. In der Burg war inzwischen großer Mangel eingetreten, und eine baldige Entscheidung der Tinge wurde dem Kaiser dringendes Bedürfnis zumal die nun selbst belagerten Wiener ihre Anstrengungen in Belagerung der Burg

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 356 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
346 König Ladiàv's Auslieferung, Herzoge von Baiern, die Markgrafen von Baden und Brandenburg per sönlich oder durch Bevollmächtigte erscheinen, um die Forderungen beider Thcile zu vernehmen, und durch einen endlichen Ausspruch den Frieden her zustellen. Die Gefangenen, die geraubten Gegenstände, soweit sie zu ermit teln , werden beiderseits zurück gegeben. Käme in jener Versammlung kein Frieden zu Stande, so habe der Graf von CM den König Ladislav noch ferner zu hüten, und der Kaiser dürfe

sich seine ferneren Ansprüche vor behalten.' Hätte der Kaiser sich nur noch wenige Tage in Neustadt gehalten, so würde es an ihm gewesen seyn, Bedingungen vorzuschreiben, denn Podie- brad war mit 17,000 Mann zu seinem Beistände im Anzüge, und auch 6000 Steyermärker waren für den Kaiser zum Aufbruche bereit. Was vor her durch Zaudern, wurde jetzt durch Uebereilung verdorben. Als Podie- brad den Abschluß deS Neustädter Friedens vernahm, brach er seinen Marsch ab. und beschränkte sich auf Verwüstung der Schlösser

seiner Feinde. Der Kaiser, immer die gefürchteten Kosten im Auge, ließ alle weiteren Rüstun gen einstellen, und machte sich dadurch noch webrlofer. Am 4. September wurde der junge König Ladislav bei dem steiner nen Kreuze vor dem Wiener Thore von Neustadt dem Grafen von Cilli übergeben, und von dem Volke mit lautem Jubel empfangen. Der Min ger, dem sein verwegenes Spiel so vollkommen geglückt war, weinte vor Lust und Rührung. Laut des Friedensvertrages hätte der Graf von Cilli den jungen König

nicht vor dem IZ. November nach Wien führen dürfen. Aber nachdem man dem Kaiser so Vieles abgetrotzt, meinte man, sich auch an diesen Punkt der Übereinkunft nicht binden zu müssen. Ladislav ver weilte nur einige Tage in Benholtsdorf, und »chon am i z. September wurde sein Einzug in Wien gehalten. Alt und Jung drängte sich jubelnd um den schönen königlichen Knaben, der Allen ein um so kostbareres Kleinod däuchte, weil er mit Gefahr und Mühe einem Kaiser abgekämpft wor den war. Ter Friede zwischen dem Kaiser

und den Verbündeten war nur münd lich abgeschlossen, doch die schriftliche Ausfertigung der Urkunde binnen acht Tagen ausdrücklich bedungen worden. Als nun der Kaiser sah, wie will kürlich seine Gegner bereits einen der Vertragspunkte übertraten, drang er um so mehr auf geschriebenes Wort. Ta läugmten der Cillier und der

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 5 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Vormundschaft in Baiern, S. 1VK. — Kaiser Heinrich's VIl. Tod, S. jy?. — Friede mit Herzog Ludwig, G. 103. -- Zwiespältige rom. Königswahl H. Friedrich's und H. Ludwig's, S. iV9. — Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen K. Friedrich und K, Ludwig, S. 112. ^ Aufstand der Thalgememden. S. 123. — Schlacht bei Morgarten, G. itt. — Fortsetzung des Krieges gegen K. Ludwig und dessen Anhänger, S> 116. — Entscheidungsschlacht bei Mühldorf, S. 121. — K- Friedrich und sein Bruder Herzog Heinrich

, S. >37. — König Friedrichs Tod, S. 13S. Drittes Buch. Die Regierullgszeit Herzog Albrecht's II. des Weisen? von 1330 bis 1ZZZ. Herzog Albrecht ll., S. là - Seins Lähmung durch Gift, S. 1kl- - Herzog Otto's Rüstungen gegen Kaiser Ludwig, S. 142. — Friede zwischen Kaiser Ludwig und den Her zoge« von Oesterreich, S- 143.' - Anwartschaft aus Kärnten, S. 1'tS. - Kaiser Ludwig'S Abfall von dem Bunde, S. 1Ä6. — Krieg mit Böhmen. G. 1^7. - Friede in Oesterreich, 1'»3. Erbfolgestreit um Kärnten, S. 1W. — Belehnung

der Herzoge von Oesterreich mit Kärnten und Tirol, S. 1W. ' Krieg mit Böhmen um das kärntnische Erbe, S. !Z1. Neuer Krieg mit Böhmen, S. ISS. — Friede zu Enns, und dauernde Erwerbung Kärntens, S. 153. — Verbot der Zweikämpfe. Juden, S. 1S6. — Heuschrecken. Herzog Otto's und seiner Sehne Tod, S. 1Z7. — Herzog Albrecht'ö Regierungsthatigkeii. Wiener Handfeste. G. 1Z8. — Tiroler Wirren, S- ISS. — Bündn'ß mit Böhmen, S. 1W - Herzog Albrecht's Krankheit, S. 1K1. — Wahl eines römischen Gegenkönigs. Kaiser

. Herzog Rudolf IV., S. 17S. — Ungelbordnung, S. >77^ — Bau der St. Stephans- Arche. S. 178. — Käufe. Bündnisse, S. t?S. - Anwartschaft auf das Erbe von Tirol. Bündnjß mit den Grafen von Würtemberg, S. <60. Fehde gegen Aquileza, S. t8l. — Titelanmaßungen. Belehnung. 183. — Fcldzug gegen Aquilcja. S. ,8't. — Anwartschaft auf Görz, S. 185. — Die Grafen von Schaumberg, S- 1KL. — Herzog Rudolf s Bündniß wider den Kaiser, S. 187. - Erwerbung Tirol's, S. 188. - Tiroler Händel, S. 18S. - Herzog Rudolfs

Uebxrnahme der Regierung in Tirol. S. 13>. — Aussöhnung mit dem Kaiser, G. 192. — Verträge, S. 193. — Frieden mit Baiern. Hausgesetz. Maßregeln innerer Verwal tung. Begünstigung der Städte, S. tZ't. „ Wiener Stadtordnuiig, S. IllS. — Letzter Ber trag mit Margaretha Maultasch, S. 137. — Stiftung der Wiener Hochschule, S. 1W> — St» Stephan zu einer Colleglatkirche erhoben, S. jll9. — Krieg in Friaul, S. 2M. — Herzog Rudolfs Tob, S. SM. — Fünftes Buch. Oesterreich unter Rub olf's Brüdern, den Herzoge

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 107 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
98 Verhältmß zu dem Kaiser. Kriege und Fehden. schien ihm des jungen Herzogs feuriger und furchtloser Sinn bedrohlich; er unterließ daher nicht, demselben Widersacher anzuwerben, und ihn gegen andere Fürsten, mündlich wie brieflich, mit gehässigen Farben zu schildern. Mi! seinem Sohne, Heinrich VII., obgleich er ihn des Thrones entsetzt und ihm fortwährend zürnte, hatte er sich dahin vereinigt, das Heiratsgut Mar garethens dringend von Friedrich dem Streitbaren zu fordern. Als der Herzog

, wie schon oben erzählt, Aufschub verlangte , entbot ihn der Kaiser nach Ravenna. Friedrich — auf Kaiser Barbaroffa's Freiheitsbrief gestützt, der den Herzog von Oesterreich der Verpflichtung entband, auswärtige Reichs versammlungen zu besuchen — stellte sich nicht. Der Kaiser schalt diese Weigerung eine „knabenhafte,' legte sie spöttelnd als eine der Jugend eigene Art aus, und um dem Herzoge den Vorwaud fernerer Weigerung zu beneh men, kam er selbst in dessen Erbland, nämlich nach Pordenone in Friaul

. Jetzt konnte Friedrich nicht langer ausbleiben. Er warf sich in fürstlichen Schmuck, umgab sich mit den jüngst wehrhaft gemachten zweihundert Rittern in ihreu kostbaren gleichförmigen Kleidern mit den österreichischen Landes farben, und zog nach Ostern 12.32 zu dem Kaiser hin. Die Zusam menkunst blieb jedoch ohne Erfolg. Der Kaiser forderte so Manches, was der Herzog in Rücksicht auf seine eigenen, oft drängenden Verhältnisse, nicht gewähren wollte, und, durch die großen Freiheitsbriefe Oesterreich'S

verwahrt, nicht zu gewähren brauchte. Entfremdeter, als vorher, schieden ne von einan der. Der Kaiser sann darauf, dein Herzoge sur seinen Mangel an Bereitwil ligkeit in seinen eigenen Landen zn schaffen zu machen; dieser, um bei den ihm drohenden Gefahren nicht allein zn stehen, näherte sich allmälig der Gegenpartei deö Kaisers. Als der Herzog nach Wien zurückgekehrt war, wurde er Zur Vermitt lung eines heftigen Streites zwischen dem Herzog Bernhard von Kärnten nnd dem Bischof Ekbert von Bamberg

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1843)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 1
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Seite 90 von 325
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: VIII, 310 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/1
Intern-ID: 500065
Kreuzzug ausgerüstet. Sì hatte er, da und wie er die Ausrüstung jenes Zuges versprach, wohl seine eigenen Mittel überschätzt, seine Stellung verkannt, und wäre, selbst bei auf richtigerem Willen, dem dazu erforderlichen kriegerischen Aufwände nicht gewachsen gewesen. Dennoch drang, wie der am 18. März 1227 verstorbene Honoring NI., so auch der neue Papst Gregor IX. mit Entschiedenheit auf Erfüllung des Versprechens. So gedrängt, zog der Kaiser in Calabrie» wirk lich ein starkes Heer zusammen

, dem jedoch hitzige Krankheiten, durch sengende Hitze und Mangel an Lebensmitteln entstanden, gleich im Beginne schwere Verluste beibrachten. Gleichwol ließ der Kaiser eine starke Abtheilung unter Segel gehen und folgte am 8. September persönlich, in Begleitung des Land grafen Ludwig von Thüringen, nach. Aber schon zu Otranto starb der Landgraf, und der Kaiser selbst ward oder stellte sich so unwohl, daß er die Reise nicht weiter fortsetzte. Die Vorausgegangenen, von seinem Ausbleiben unterrichtet kehrten

sofort um, und der ganze Kreuzzug, welcher Europa in Bewegung, Asien in Furcht gesetzt hatte, unterblieb. Der Papst Gregor, „Schmerzen ohne Maß, unermeßliches Erstaunen und ungeheures Schaudern' empfindend, wie er selbst in einem Schreiben an den Kaiser sich ausdrückte, ließ dessen Gründe nicht gelten, sondern belegte ihn wiederholt mit dem Banne. Friedrich II. setzte seinerseits ebenfalls alle Hebel in Bewegung ; seine Einverständnisse reichten bis zu den Füßen des Stuhles St. Peter's nach Rom

hinüber, wo er das mächtige Geschlecht der Frangipani für sich gewonnen, die, als der Papst zum dritten Male den Bann verkünden wollte, einen Aufstand gegen ihn erregten, und ihn nöthigten, aus der Stadt zu entfliehen. Um sich wegen des unterbliebeneiì Kreuzzuges vor den deutschen Fürsten Zu rechtfertigen, hatte der Kaiser sie zu einem Reichstage nach Ravenna beschieden. Auch Herzog Leopold machte sich auf den Weg. Aber er kam nur bis nach Vene dig; denn wiederum sperrten die Söldner der Mailänder

und Veroneser in welfischem Trotze die Straße. Wie früher, mußten die Reisenden unverrich- teter Sache umkehren. Der Kaiser Friedrich trat endlich, deS auf ihm haf tenden Verdachts innerer Nnbereitwilligkeit überdrüssig, im August 1228 den lange verschobenen Kreuzzug wirklich an, und gelangte glücklich nach Palästina. Aber der römische Hof war thcils mit den angeblich geringen Mitteln, die der Kaiser mit sich führte, unzufrieden, theilS wollte er ihm, dem Ercommunicirten, nicht die Ehre siegreicher Erfolge

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 193 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Vertrag mit dein Kaiser. 183 Vorbehalte und eigenen Entwürfe des Kaisers bezeichnend ist. Auf dem dieser Urkunde angehängten Siegel wird Rudolf „Erzherzog' genannt. Doch noch immer konnte der Kaiser sich nicht ganz bernhigt fühlen, nnd namentlich war es Herzog Rudolfs zweideutiges Bündnis; mit den Grafen von Würtemberg, was ihn in Besorgniß ließ. Ein Vorwand zu entschiedenem Einschreiten fand sich bald. Aus Schwaben liefen dringende Klagen über die Räubereien der wnrtembergischen Grafen

ein. Da sie die verlangte Genngthnung weigerten, sprach der Kaiser die Reichsacht über sie ans, und sandte seinen obersten Kammermeister, Zbynek Zagje von Hamburg, mit einem Heere gegen sie. Bei Schorndorf gänzlich geschlagen, mußten sich die Grafen unterwerfen, und dem Bunde mit Oesterreich entsagen. Rndolf, nun mehr vereinzelt, hatte keine andere Wahl vor sich, als nach Eßlingen zu dem Kaiser zu eilen und sich mit demselben zu versöhnen, der bei allen diesen Vor fallen eine edle Mäßigung bewährte. Mehre neue Urkunden

wurden am 6. September 1360 ausgestellt, um diese Aussöhnung zu besiegeln. Der Herzog verzichtete wiederholt auf alle Alisprüche seines Hanses an Böhmen, Mähren und die Gebiete in Polen, auf Sulzach nnd alle anderen Besitzungen in Deutschland, die zu Böhmen gehörten, ferner anf alle Rechte, die ihm durch seine Vermälung mit Katharinen, der Tochter des Kaisers, etwa zukommen könnten, außer im Falle des erblichen Ausganges des kaiserlichen Hauses. Der Kaiser dagegen erklärte alle bisherigen

am schnellsten nngetren. Er legte alsbald die aufgegebenen Titel eines Pfalz-Erzherzogs, Fürsten von Schwaben und im Elsaß sich wieder bei, und unternahm es in Zofmgen sogar, als Herzog oder Fürst in Schwaben Lehen zn vergeben und öffentlich zn thronen, worüber der Kaiser ihn abermals zu sich nach Nürnberg beschied und ihm die nöthigen Vorstellungen machte. Der lebenserfahrene und menschenknndige Kaiser nahm dergleichen Aus brüche der jugendlichen Eitelkeit seines Schwiegersohnes nicht ernster, als sie

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1844)
Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
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Seite 374 von 497
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Pesth
Verlag: Hartleben
Umfang: 486, VII S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte
Signatur: II 302.552/2
Intern-ID: 500067
Fronauer'sch« F«hse. Unruhen:n ^«nerreich. erhielt eine schwache Besatzung. Ter trotzige Fronauer warb unter der Hand ungarische und mährische Söldner, übcrncl daS Schloß und eroberte es zurück. Um es zu behaupten, richtete er nch eine förmliche Festung ein, brandschatzte die Gegend, trieb Zwangzölle ein, und belegte selbst die über die Donaubrücke nach Wien gehenden Lebensmittel mir Abgaben. Der Kaiser bot wider rhu die Städte auf, und rief Söldner herbei, die aber, als sie in Schinderlingen

zu werden, sich das Ansehen eines Beschützers desselben zu geben. Weil der Kaiser die niederösterrcichischen Stände, hinsichtlich ihrer Klagen ob der Schinderlinge und der vielen Manchen, nach seiner Weise unbestimmt und vertröstend beschieden hatte, meinten nun Fronauer und stille Helfer, ein Recht zu haben, den Kaiser zur Rede zu stellen. Sie hielten, vor geblich wegen dringender Gefahr des Vaterlandes, Zusammenkünfte, und luden durch förmliche Ausschreiben die Landstände und Städtedeputirten zu einer Hauptversammlung

, unter Androhung schwerer Strafen für die Aus bleibenden. Der Kaiser bekämpfte, wie damals bei den Eyzinger'schen Händeln, den Aufstand wiederum mit schriftlichen Erlassen, die bei der allgemeinen Aufregung keine Wirkung thalen. Tic Versammlung hatte unter großem Zulaufe Statt, und es wurden die Beschwerden ausgesetzt, denen der Kaiser schleunigst ein Ende machen sollte. Sie betrafen die schlechte Münze; die neuen Zölle auf Wein, Getrà und Salz; die Besetzung der Aemter; die Unsicherheit der Landstraßen

; die fremden Juden; die Lehenertheilung; die Bestätigung der alten Privilegien , und die Auszahlung der noch rückstän digen Söldnerlöhnung. Abgeordnete überbrachten diese Beschwcrdepunktedem Kaiser, der wegen der Art der Vorlage gerechten Unwillen bezeigte. Neue Versammlungen wurden gehalten, und um den Kaiser mehr zu bedrängen, baten die Stände den König Georg von Böhmen, dem solche Einmischung willkommen seyn

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