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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1854
Handbuch für Reisende durch Tyrol und Vorarlberg
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Seite 116 von 341
Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann
Ort: Leipzig
Verlag: Haendel
Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Mit 30 Stahlstichen
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: II A-4.199
Intern-ID: 155904
und Unterkunft sich Zu begnü gen, da, wie gesagt, hier keine Ortschaften bestehen. Von Rothenbrunn wandern wir in 2 kleinen Stunden hinüber nach Gries. Der Ort liegt am Fuße des Freihutberges, bereits 3783 F. über dM Meere. Innsbruck 'hat, wie wir wissen , 1829 F. Seehöhe, N a t - terS 2429 F., RothenHrunn 2852 F. Die Kirche St. Quirin liegt 3785 F. hoch. Wir sind also in Gries bereits 1963 F. über Innsbruck und die Sohle deS Jnnthales emporgestiegen. Gries umfaßt in der hierher gehörigen Bevölkerung mehr

als 450 Seelen. Hier ist eigentlich die Hauptspaltung des Thales. Der westliche Zweig behält den Namen des Grieschales , der südliche heißt Lisenzerthal (auch von dem durchströmenden Bache M e lach th al). Der FreihutVerg, 783! F. hoch, an dessen Fuß Gries liegt, bildet den riesigen Eckpfeiler der Thalscheidung. Wir betreten nun zuerst diesen südlichen Zweig. Schon bei dem Eintritt fesselt ein aus dem tiefsten Hintergrunde auftauchendes Berggebilde unser Auge. G ist der Gigant Fernerkogel

von Gries) be ginnt eine steinige Strecke, dem Mineralogen besonders interessant als Fund ort der geschätzten And a lu sit en, von dem kenntnißreichen Mineralogen Hrn. von Aigner Zuerst hier entdeckt. Man gelangt sodann an einen köstlichen Alpenborn, das Magdalenabründl fBrimdl ist im Volksdialekte das Diminutiv von Brunnen), welcher dem Wanderer stärkende Labung bietet. Der Quell trägt den Namen von der dabei stehenden Bildsäule der heiligen Magdalena. Wir steigen sodann ziemlich steil aufwärts

zu dem ansehnlichen Bauernhöfe Kniebiß und durch dustenden Nadelwals zu dem Weiler Pr a r- mar. Dieser liegt bereit» 5274 F. hoch, also 1491 F. höher als Gries. Won hier senkt sich der Steig wieder und wir betreten den unbeschreiblich schö nen Boden der Lisenzera lpe, rechts und links umschlossen von hohen, doch sanft erhobenen, meist begrünten Bergen, im Hintergrunde die schroffen, kah len Felsgebilde der Centralkette mit hem schneegekrönten Fernerkogel und dem Kaiserkopse, zwischen welchen der Lisenzer

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1854
Handbuch für Reisende durch Tyrol und Vorarlberg
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Seite 224 von 341
Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann
Ort: Leipzig
Verlag: Haendel
Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Mit 30 Stahlstichen
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: II A-4.199
Intern-ID: 155904
nach Gries, einem ansehnlichen Pfarrdorfe. Die Gemeinde zählt über 1700 Einwohner. ^Hier stand einst das römische Präsidium Tiberii, im Mittelalter zu einer landesfürstlichen Feste Pradein umgestaltet, welche Herzog Leopold der Jüngere 1406 den Chorherrn m'der Au, welche 11 SS von den Grafen von Moreit und Greifenstein am Zusam- Menstuße derEisack undEtsch gestiftet worden, überließ. Nach einer furchtbaren Zerstörung durch Ueberfluthung im Jahre 1417 ward dieses Stift hierher nach GrieS verlegt

, welchen Namen eS auch fortan trug. Unter der bayrischen Re gierung ward das Stift aufgehoben. Die Gebäude blieben bei der Rückkehr an Oesterreich einstweilen ohne geistliche Bestimmung. Als im Jahre 1843 die vielbesprochene Klösteraufhebung im Aargau in der Schweiz statt fand, be rief Kaiser Ferdinand die vertriebenen Benediktiner von Muri hierher, und rqumte ihnen, eingedenk in seinem frommen Sinne, daß Muri eine Habs burg'sch e Stiftung gewesen, das Kloster Gries als Priorat ein. Die Benedik tiner

) ist jetzt auch hier aufgestellt. Die Stiftskirche ist seit 1808 auch Pfarrkirche. Die frühere ward aufgelassen und emweiht. Trauernd steht noch der schöne alt deutsche Bau verödet und verfallend an der Hohe, noch immer des Besuches würdig. Von Gries steigt man steil bergan über Glan ig Zur Felsenburg Greifenstein, einer der malerischsten Mumm des Landes, wahrhast ein Adlernest auf trotzendem FelS. Im Lande heißt die Burg auch das Sa li sch lo ß, und zwar deswegen, weil einst bei einer Belagerung ein Schwein vom Walle herab

in das Lager der Feinde geworfen ward, spottend anzuzei gen, daß es den Belagerten nicht an Lebensmitteln mangle. Man steigt von Bötzen ViS hierher wohl T kleine Stunden z aber der Weg lohnt sich reichlich durch die herrliche Aussicht. Die Ruine.selbst, auf ihrer Felsennadel, ist wohl kaum mehr zu besteigen. Der Weg von Gries nach Greifenstem erhebt sich links. Rechts fortschreitend gelangen wir von GrieS zum sogenannten „ g e- scheibten Thurm', dem römischen T'urris Drusi, auch dem Blicke des àYen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1854
Handbuch für Reisende durch Tyrol und Vorarlberg
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Seite 161 von 341
Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann
Ort: Leipzig
Verlag: Haendel
Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Mit 30 Stahlstichen
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: II A-4.199
Intern-ID: 155904
auf 6320 F. Nach dieser Andeutung kehren wir wieder auf die Biennerstraße nach Stafflach Zurück und setzen auf derselben unsere Wanderung fort. Das Thal wird wieder düsterer und gestaltet sich zu einer von der Sill durchrausch ten Enge, und aus derselben getreten liegt das Dorf Gries vor uns, von dem hohen Padaunerkogel im Ost überragt, welcher 6638 F. hoch ist. Die Gemeinde Gries zählt über 7l)t) Bewohner. Der Ort liegt 3621 F. hoch und hat eine schöne neue Kirche mit guten Gemälden

von dem Innsbrucker Maler Arnold. Hier öffnet sich im Westen wieder ein interessantes Seilenlhal. dessen BeWanderung in mancher Beziehung lohnend erscheint. Es ist dich das DbernbergerHal. Es ist 4 — S Stunden tief. Der niedere Theil des Thales gegen Gries hinaus heißt Unterberg, der höhere bis zum Schlüsse Obernberg. Der erste Ort im Unterberg ist Vinaders, nach der Pfarrkirche auch St. Leon hard geheißen. Hoch darüber am Berge grüßt uns daS uralte St. Jakobkirch lein, von einer herrlichen Fichtengruppe

(St. Leonhard), welches Z9SV F. hoch liegt, und um WO F. höher als Gries am Eingange deS Thales mit 362l F. Im Hintergründe des Thales erheben sich mächtige Felsenhäupter, unter denen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1854
Handbuch für Reisende durch Tyrol und Vorarlberg
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Seite 117 von 341
Autor: Weidmann, Franz Carl ; Seidl, Johann Gabriel / von F. C. Weidmann
Ort: Leipzig
Verlag: Haendel
Umfang: IV, 308 S. : Ill.. - 3., gänzlich umgearb. Aufl. von J. G. Seidl's Tyrol
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Mit 30 Stahlstichen
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: II A-4.199
Intern-ID: 155904
1VZ wellen in das Thal herab senkt. Dich Bilv der erhabensten Majestät vereint jeglichen Zauber der Hochgebirgswelt; mitten auf dem schönen Boden erhebt sich das stattliche Alpenhaus, dem Stifte Milien gehörig, den Conventi!alen zur Sommerfrische dienend und wohnlich eingerichtet. Es ist von Stein erbaut, im-Jahre 1780 vollendet. Am Erdgeschosse ist die Wohnung des Schaffers und der Dienstleute. Im obern Stocke sind die Wohnzimmer für die Stifts herrn. Auch eine Kapelle ist im Hause. Von Gries

bis zu dem Alpenhause wandert man leicht in 3 kleinen Stunden. Das Alpenhaus liegt 5124 F. hoch. Wenn die Zeit des Reisenden es gestattet, so giebt es nicht leicht für ihn einen lohnenderen Ausflug, als jenen von Innsbruck hierher. Um ihn ganz bequem zu machen, muß man ihm aber 3 Tage widmen. Am ersten Tage von Innsbruck nach Sellrain, dort Nachtlager. Am zweiten Tage von Sellrain über Gries auf die Lisenzeralpe (Z Stunden ). Jeder gebildete Rei sende wird hier freundliche Aufnahme und Unterkunft finden. Am 3. Tage

Zurück nach Innsbruck (8 Stunden)» Der Weg bietet gar keine Schwierigkeit oder Gefahr. Jeder, selbst minder starke Fußgänger, kann ihn ohne Anstren gung zurücklegen, und der Ausflug bietet eine Fülle der reizendsten und groß artigsten Anschauungen. Für rüstige Bergsteiger, gewohnt an die Beschwerden der höhern Alpenübergänge und dagegen abgehärtet, kann übrigens auch auf mehrfachen Pfaden die Lisenzeralpe verlassen , ohne nach GrieS zurückzukehren. Ueber das Lisenzer - Iöchel führt

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