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Jahr:
1901
¬Die¬ Barbareneinfälle in die Provinz Rätien und deren Besetzung durch Barbaren
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Seite 208 von 237
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Wien
Verlag: Gerold in Komm.
Umfang: 234 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 90,1/2
Signatur: II 103.310
Intern-ID: 326474
Antwort: der gegenwärtige Zustand ist das Ergebnis späterer jahrhundertelanger Entwicklung. Eine Reihe von Um ständen hat dort die Ausbreitung des germanischen, hier des romanischen Elementes begünstigt; doch gehört deren eingehen dere Erörterung nicht mehr zum vorliegenden Thema, es müssen daher ein paar Andeutungen genügen. Vor allem bewirkte die Herrschaft der Deutschen in dem einen^ der Italiener in dem andern dort die Germanisierung, hier die Romanisierung. In der ehemaligen Raetia

die Zugehörigkeit zum Kai'olingerreiche und dem deutschen Königreiche, insbe sondere aber zum Herzogthume Baiern, den in Raetia I ein gewanderten Germanen einen starken Rückhalt, während die Vereinigung des heutigen Gebietes von Wälsehtirol mit dem Königreiche Italien den dort angesiedelten Langobarden all mählich das gleiche Los bereiten musste, das ihre Stamm genossen in der Poebene nur viel rascher erfuhren. Besonders günstig für die Germanisierung Nord- und Mitteltirols war dann der Erwerb ausgedehnten

Besitzes durch die bairischen Her zoge, karolingischen und deutschen Kaiser und des bairischen, schwäbischen und kärntnerischen Adels und vieler bairischer und schwäbischer Klöster in deren Thälern. Schon die welt lichen Herren haben offenbar so manchen deutschen Ansiedler ins Land gebracht; noch viel bestimmter können wir dies von den Inhabern der kirchlichen Besitzungen behaupten, da auf

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Bücher
Jahr:
1901
¬Die¬ Barbareneinfälle in die Provinz Rätien und deren Besetzung durch Barbaren
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Seite 9 von 237
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Wien
Verlag: Gerold in Komm.
Umfang: 234 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 90,1/2
Signatur: II 103.310
Intern-ID: 326474
8 [84] Schriftsteller richtigere Anschauungen über die Urbevölkerung Tirols durchdrangen, so erscheint es noch viel befremdlicher, dass der Einfluss der Römerherrschaft auf das b airi sehe Flach land und die Alpenlandschaften bis tief ins 19. Jahrhundert so sehr unterschätzt werden konnte. War doch die fast fünf- hundertjährige Dauer der Römerherrschaft über Ration nicht mehr unbekannt, seitdem die Deutschen angefangen hatten, sich um die Vergangenheit ihres Landes und Volkes zu kümmern

und seines Herkommens entschlagen und allgemach an das römische Recht, an römische Sitte und insbesondere an die lateinische Sprache bequemen müssen; denn alle Decrete der Römer seien allein in dieser Sprache ausgegangen, und es sei auch keiner zu einem Magistrat angenommen worden, der in dieser Sprache nicht erfahren gewesen, alle öffentlichen Verhandlungen seien nur in lateinischer Sprache geführt worden, und daher komme es, dass die deutschen Vorfordern und besonders die Kaiser fast alle ihre Befehle

in lateinischer Sprache erlassen hätten, und dass in der deutschen Sprache noch so viele lateinische Worte vor kämen. 2 In solchen Anschauungen waren auch die meisten 1 Bayerische Chronik, 1, 284. 2 Tirolisclicn Adlers 1. Theil, 1. Äbtheilurig. Ferclinamleums-Mnmiscript, Fol. 91.

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Bücher
Jahr:
1901
¬Die¬ Barbareneinfälle in die Provinz Rätien und deren Besetzung durch Barbaren
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Seite 4 von 237
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Wien
Verlag: Gerold in Komm.
Umfang: 234 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 90,1/2
Signatur: II 103.310
Intern-ID: 326474
I. Einleitung. In den südlichsten Strichen des römisch-deutschen Kaiser reiches, die einst die Provinz Rätien bildeten, erklang 1 in den letzten Jahrhunderten seines Bestandes bis auf ein paar kleinere und ein grösseres Thalgebiet nur mehr eine Sprache, die deutsche, und im Volke herrschte die Meinung, es sei immer so gewesen. Auch in den Kreisen der Gebildeteren behauptete sich diese Ansicht lange, und nur allmählich brach sich eine richtigere Bahn. Die wenigen Gelehrten wussten allerdings

Turmair (Aventinus), vermochte sich deren Banne noch nicht zu entziehen, 1 und ein grober Irrthum erschwerte sowohl ihm als den anderen Geschichtschreibern des 16. und 17. Jahr hunderts, ja selbst noch den meisten des 18, Jahrhunderts die richtige Erfassung der deutschen Vergangenheit: es war die Identificierung der Bojer mit den Baiern, überhaupt der Kelten mit den Germanen. Diesem Irrthume gab sich schon Arenpeck mit vielem Behagen hin, 2 und er beherrschte die Erzählungen Aventins. seine ,Annales

ducum Boiariae' 3 und seine ,Bayerische Chronik' 4 vollständig. Auch der bedeutendste Chronist des 1 Dr. Fr. X. v. Wedele, Geschichte der deutschen Historiographie, S. 270. 2 Ibid., S. 271. 3 Ed. S. Riezler, 1882. 2 Theile. München 1881 — 1884. 4 Ed. Dr. Matth. Lexer. München 1882—1886.

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